Stöckl informierte die Bevölkerung über die Veränderungen im Krankenhaus
Tamsweg
Tamsweg/Salzbuirg (lk) - Als für Gesundheit und Spitäler in der Landesregierung ressortzuständiges
Regierungsmitglied hat Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Dr. Christian Stöckl den Auftrag erteilt, das Krankenhaus
Tamsweg in die Salzburger Landeskliniken (SALK) zu integrieren. "Hintergrund ist, dass eine Ist-Analyse im
Hinblick auf die Gesundheitsreform des Bundes und die neuen Gesetze ergeben hat, dass das Krankenhaus Tamsweg nur
weiterbestehen kann, wenn notwendige Reformen rasch umgesetzt werden und das Spital in die SALK eingebunden wird",
erklärte Gesundheits- und Spitalsreferent Stöckl am 23.02. anlässlich der Bürgerinnen- und
Bürger-Information über die notwendigen Veränderungen im Krankenhaus Tamsweg.
"Ein entsprechendes Konzept wurde in den vergangenen Monaten erarbeitet und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Krankenhauses Tamsweg schon im Herbst des vergangenen Jahres vorgestellt. Nunmehr geht es darum, dieses Projekt
umzusetzen. Damit sollen Lösungen für die Probleme, die den Bestand des Krankenhauses akut gefährden,
erreicht werden. Der schlechte bauliche Zustand des Gebäudes, die fehlenden Fallzahlen, die Umsetzung des
neuen Arbeitszeitgesetzes für Ärztinnen und Ärzte, das den bereits vorhandenen Mangel an Ärztinnen
und Ärzten extrem verschärfen wird, sowie die hohen Kosten des Betriebes sind die wichtigsten",
so Stöckl.
Zentrale Vorgaben für Konzeptumsetzung
Die zentralen Vorgaben für die Umsetzung des Konzeptes sind der Erhalt des Krankenhauses mit den im Konzept
dargestellten Angeboten Innere Medizin, Chirurgie, Unfallchirurgie, Anästhesie, Geburtshilfe (Rechtsform noch
unklar), Geriatrie, Palliativ und IMCU (Intermediate Care Unit, eine zentrale internistische Überwachungsstation),
die Sicherung der Notarztversorgung, die Bettenreduktion auf die zur medizinischen Grundversorgung notwendige Zahl
sowie keine Entlassungen.
"Mit 1. Jänner 2016 soll das Krankenhaus Tamsweg als weiterhin eigenständiges Krankenhaus in die
SALK integriert werden", betonte Stöckl. "Ich erwarte mir von der Einbindung des Krankenhauses Tamsweg
in die SALK eine langfristige Absicherung des Standortes im Lungau, die Gewährleistung der medizinischen Grundversorgung
sowie eine deutliche Verbesserung der ärztlichen und pflegerischen Personalsituation. Nachdem bekannt wurde,
dass es für das Krankenhaus Tamsweg ein zukunftsfähiges Konzept und eine Absicherung des Standortes gibt,
haben sich bereits sieben Ärzte im Krankenhaus Tamsweg beworben. In den Jahren vorher gab es so gut wie keine
Bewerbungen."
Zudem wurde bereits vor wenigen Wochen mit der notwendigen baulichen Sanierung des Krankenhauses Tamsweg begonnen.
"Bis ins Jahr 2016 werden bis zu 4,4 Millionen Euro investiert. In diesen Investitionskosten noch nicht enthalten
sind die Sanierung der Trinkwasserleitungen und die bauliche Neugestaltung des Krankenhauses, die aus wirtschaftlichen
und bautechnischen Gründen erst nach der endgültigen Neustrukturierung des Krankenhausgebäudes erfolgt.
Die geschätzten Investitionskosten werden sich auf zirka zwölf Millionen Euro belaufen. Diese zum Erhalt
des Hauses notwendige Sanierung und die Schaffung der Voraussetzungen für die ergänzenden Strukturen
– wie Ambulanzen, Ordinationen und Pflegeeinrichtungen – werden zur Sicherung der Versorgung im laufenden Betrieb
erfolgen und sich über mehrere Jahre erstrecken", so Stöckl, der versicherte, dass die gesundheitliche
Versorgung im Lungau "der Salzburger Landesregierung und insbesondere mir ein großes Anliegen"
ist und er alles daransetzen werde, "dass der Krankenhausstandort Tamsweg in eine gute Zukunft geht".
Sungler: Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung möglich
SALK-Geschäftsführer Dozent Dr. Paul Sungler betonte: "Durch die enge Kooperation des Universitätsklinikums
und des Krankenhauses Tamsweg ist eine langfristige Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung
im Lungau möglich. Diese wird aus den Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, Unfallchirurgie und
Gynäkologie und den für diese Abteilungen benötigten Strukturen bestehen. Dazu zählen auch
die Abteilung für Anästhesie gemeinsam mit allen Abteilungen und den niedergelassenen Kolleginnen und
Kollegen, um den Erhalt des Notarztsystems zu gewährleisten. Ein wesentlicher Vorteil der engen Anbindung
des Krankenhauses Tamsweg an die SALK ist, dass die Ärztinnen und Ärzte zwischen den beiden Spitälern
rotieren können, wodurch dem Problem des Mangels an Ärztinnen und Ärzten, das besonders die peripheren
Krankenhäuser betrifft, Rechnung getragen wird. Bereits bisher lief die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum
hervorragend."
|