Finanzminister legt Bericht über Internationalen Fonds für ländliche Entwicklung
und Asiatischen Entwicklungsfonds vor
Wien (pk) – Das Engagement internationaler Entwicklungseinrichtungen in den ärmsten Ländern der
Welt zeigt messbare Wirkung. In seinem Bericht über die Tätigkeiten und Ergebnisse der 9. Wiederauffüllung
des Internationalen Fonds für ländliche Entwicklung (IFAD-9) und der 11. Wiederauffüllung des Asiatischen
Entwicklungsfonds (AsDN-XI) spricht Finanzminister Hans Jörg Schelling von Erfolgen bei der Reduzierung der
ländlichen Armut, der Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und der Steigerung der Geschlechtergerechtigkeit
und stellt fest, vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise sei es unter schwierigen Bedingungen gelungen, entwicklungseffektive
Programme umzusetzen.
IFAD verzeichnet Erfolge bei der Armutsbekämpfung
Kernaufgabe des Internationalen Fonds für die ländliche Entwicklung (IFAD) ist die Förderung der
Landwirtschaft durch Darlehen zu günstigen Bedingungen und nicht rückzahlbaren Zuschüssen. Besondere
Bedeutung kommt dabei aber auch der Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion und der Verbesserung der Lebensumstände
der ärmsten Bevölkerungsschichten in den Entwicklungsländern zu. Ziel des von der 9. Wiederauffüllung
betroffenen Zeitraums 2013-2015 ist es insbesondere, ländliche Armut zu bekämpfen, Frauen in ländlichen
Gebieten zu fördern, moderne Technik anzubieten und sich dabei auch in fragilen Staaten zu engagieren. Österreich
beteiligte sich an der Wiederauffüllung mit 16 Mio. €, das sind rund 1,52 % der geplanten Wiederauffüllung
von 1,5 Mrd. USD.
Die Armut konnte in den Empfängerländern nunmehr auf 22 % reduziert werden, der Anteil von Unterernährung
in der Bevölkerung und Untergewicht bei Kindern wurde auf 13,5 % bzw. 15 % gesenkt. Diesen Zahlen setzt der
Bericht allerdings den Umstand entgegen, dass immer noch 1,2 Mrd. Menschen in absoluter Armut leben, drei Viertel
davon in ländlichen Gegenden. Auch gebe es große regionale Unterschiede bei Armut und Unterernährung.
So schneide vor allem Afrika südlich der Sahara schlecht ab, die Anzahl an Armen und unterernährten Kindern
sei dort sogar gestiegen, gibt der Bericht zu bedenken. Als eine Schwachstelle bei der Umsetzung der Projekte des
Fonds erweist sich vielfach die Gebarung der Regierungen, was durch verzögerte Rekrutierungen, schleppende
Freigabe von Mitteln oder etwa mangelhafte Überwachung zum Ausdruck kommt. Der Bericht leitet aus diesem Befund
die Notwendigkeit ab, Governance und institutioneller Kapazität besonderes Augenmerk zu widmen.
Deutlicher Rückgang der Armut auch in den AsDF-Ländern, Erfolge beim Zugang zu Bildung
Die Wiederauffüllung des Asiatischen Entwicklungsfonds (AsDF) betrug für den Zeitraum 2013-2016 12,4
Mrd. USD, 32 Mio. € kamen dabei aus Österreich. Nach den Worten des Berichts spielte der AsDF auch hier eine
zentrale Rolle bei der Armutsbekämpfung in den ärmsten Ländern Asiens. So konnte die Zahl der Menschen,
die in absoluter Armut leben, seit den Neunzigerjahren halbiert werden. Fortschritte wurden zudem auch bei der
Primärschulbildung erzielt. In diesem Bereich ging die Anzahl der Kinder, die keine primäre Schulbildung
erhalten, von 11 Millionen im Jahr 2000 auf 6 Millionen im Jahr 2011 zurück. Deutliche Verbesserungen sieht
der Bericht überdies bei der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, beim Zugang zu Elektrizität als auch
im Bereich Privatsektorentwicklung und finanzielle Inklusion. Die Elektrifizierungsrate erhöhte sich zwischen
2000 und 2011 um mehr als 60 %, die Anzahl der Menschen in ländlichen Gebieten ohne sauberes Trinkwasser ging
von 1990 bis 2011 von 120 Millionen auf 76 Millionen zurück. Die Anzahl der Bankkonten pro 1000 Erwachsenen
wiederum stieg von 369 im Jahr 2005 auf 560 im Jahr 2012 an. Weniger zufrieden zeigt sich der Bericht beim Millenniumsziel
der Senkung der Müttersterblichkeit um drei Viertel und der Senkung der Kindersterblichkeit von unter Fünfjährigen
um zwei Drittel. Hier konnten zwar Fortschritte erzielt werden, in den meisten Ländern seien aber noch erhebliche
Anstrengungen notwendig, heißt es.
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