Mit Sicherheit gut unterwegs auf Burgenlands Landesstraßen
Eisenstadt (blms) - Die Erfassung und Behebung von Unfallhäufungsstellen, die Verkehrssicherheitsbauten
und –umbauten, ein mehr an Sicherheit bei den Eisenbahnkreuzungen, die Aus- und Nachrüstung von Schutzwegen,
die Verkehrssicherheitsmaßnahmen durch Straßenausrüstung, die Wildwechselmaßnahmen und die
betrieblichen Sicherheitsmaßnahmen der Landesstraßenverwaltung – das die konkreten Programmpunkte des
„Verkehrsplanes 2015“ im Burgenland. „Verkehrssicherheit kann durch eine Vielzahl sich ergänzender Einzelprojekte
und gezielter Aktionen erreicht werden. Grundsätzlich erfolgen alle Maßnahmen, die seitens der Burgenländischen
Landesstraßenverwaltung gesetzt werden - seien es betriebliche oder bauliche - mit dem Ziel, die Verkehrssicherheit
aktiv oder passiv zu erhöhen. Wir wollen den Verkehrsteilnehmern deshalb die höchstmögliche Sicherheit
auf Burgenlands Straßen bieten, denn Burgenlands Straßen gehören nicht nur zu den besten, sie
sollen auch zu den sichersten in Österreich werden! Was wir dafür tun können, werden wir - wie bereits
in der Vergangenheit - auch in diesem Jahr dementsprechend umsetzen“, betonte Straßenbaureferent Landesrat
Helmut Bieler im Rahmen der Präsentation des Verkehrssicherheitsplanes 2015.
Erfassung und Behebung von Unfallhäufungsstellen
Das burgenländische Straßennetz wird von der Straßenverwaltung im Hinblick auf „Unfallhäufigkeitsstellen“
überwacht. Das Burgenland ist derzeit das einzige Bundesland, in dem auch sämtliche registrierte Sachschadenunfälle,
das heißt, Unfälle ohne Personenschaden, bei der Auffindung von Unfallhäufungsstellen eine Berücksichtigung
finden. Seit dem Jahr 2000 wurden im Burgenland ca. 1000 Unfallhäufungsstellen bearbeitet und saniert. Im
Jahr 2015 werden es ca. 60 sein.
Verkehrssicherheitsbauten und –umbauten
Bei allen gesetzten baulichen Maßnahmen steht immer der Verkehrssicherheitsaspekt im Vordergrund. Insgesamt
wurden bzw. werden in diese Verkehrssicherheitsumbauten und in die Beseitigung von Unfallhäufigkeitsstellen
2015 rund 5 Millionen Euro investiert. Nicht inkludiert sind in dieser Summe die Neubauten, wie beispielsweise
die B61a, die natürlich die Verkehrssicherheit in der Ortsdurchfahrt wesentlich erhöht. Bieler dazu:
„Durch den Umbau von Kreuzungen in Kreisverkehre ist es gelungen, an den jeweiligen Kreuzungen die Unfallkosten
aus Personenschäden innerorts um beinahe 100 % und in Freilandbereichen um rund 82 % zu reduzieren. Bis dato
wurden im Burgenland insgesamt rund 80 Kreisverkehre realisiert.“
Mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen
In den nächsten Jahren sind bei den bestehenden EK-Anlagen, je nach Ausführung der vorhandenen Sicherung,
Überprüfungen durch die Behörde sowie Aufrüstungen erforderlich. Für 20 Eisenbahnkreuzungen,
die im Bereich des Landesstraßennetzes liegen, ergeben sich für das Land bei anteilmäßigen
50 % der Investitionssumme Kosten von ca. 3,0 Millionen Euro. Für das Jahr 2015 und den darauffolgenden Jahren
ist für die notwendigen Adaptierungsmaßnahmen ein Investitionsvolumen von ca. 300.000 Euro vorgesehen.
Seit dem Jahr 2010 werden unfallauffällige Eisenbahnkreuzungen in Zusammenarbeit mit den ÖBB mit LED-Fahrbahnlichter,
sogenannten „Lanelights“, das sind quer zur Fahrbahn verlaufende blinkende „Lichtschranken“, die bei Annäherung
eines Schienenfahrzeuges auf die besondere Gefahrensituation im Bereich einer EK aufmerksam machen, ausgerüstet.
Bei besonders schwierigen bzw. eingeschränkten Sichtverhältnissen kommen zusätzlich blinkende Gefahrenzeichen,
sogenannte elektronisch gesteuerte LED-Wechselverkehrszeichen, zum Einsatz.
Aus- und Nachrüstung von Schutzwegen
Derzeit gibt es auf Landesstraßen B und L insgesamt 370 Schutzwege. Etwa 320 Schutzwegen wurde bereits
auf eine moderne, normgerechte Schutzwegbeleuchtung umgerüstet. Die durchschnittlichen Kosten pro Schutzwegbeleuchtung
betragen ca. 5.000 Euro. Im Jahr 2015 werden wieder rund 20 Schutzwege umgerüstet. 2017 soll die Ausstattung
an sämtlichen Schutzwegen im gesamten Landesstraßennetz abgeschlossen sein.
Verkehrssicherheitsmaßnahmen durch Straßenausrüstung
Durch den Einsatz der erforderlichen Mittel für Straßenausrüstung in bestmöglicher Qualität
und Dauerhaftigkeit stellt die burgenländische Landesstraßenverwaltung dem Verkehrsteilnehmer optimale
Voraussetzungen für eine sichere Verkehrsführung zur Verfügung. Die Kosten für die Bodenmarkierung
belaufen sich pro Jahr auf ca. 1,5 Millionen Euro, jene für die Verkehrszeichen inklusive Wegweisung auf ca.
700.000 Euro.
Seinerzeit verwendete Leitschienen, sogenannte Randabsicherungen aus Alu, haben sich in ihrer Langlebigkeit durch
Versprödung als problematisch erwiesen und werden daher laufend gegen neue Leitschienen aus Stahl getauscht.
Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die spezielle Absicherung entlang jener Landesstraßen gelegt, die
als besonders attraktive Motorrad-Strecken beliebt sind. Der Abschluss der Umsetzung des Leitschienenaustauschs
ist für das Jahr 2017 vorgesehen.
Wildwechselmaßnahmen
Alle Wildunfälle mit Sachschäden werden in einer nahezu lückenlosen Unfallstatistik der Landesstraßen
B und L zusammengefasst. Diese Daten stehen im Burgenland als einzigem Bundesland zur Verfügung und bieten
den nötigen Gesamtüberblick für die rasche Umsetzung sicherheitsfördernder Gegenmaßnahmen
auf Risikostrecken. Bereits seit 20 Jahren werden Wildwarnreflektoren zur Vermeidung von Wildunfällen eingesetzt.
Als Pilotprojekt der burgenländischen Landesstraßenverwaltung wurden in den letzten Jahren Wildwarnreflektoren
in blauer Ausführung getestet, welche eine erhebliche Reduktion der Unfälle mit Wildbeteiligung von bis
zu 80 Prozent ergaben. Für das Jahr 2015 sind die Fortsetzung des Austausches der restlichen ca. 2.000 roten
Wildwarnreflektoren sowie die Neuausstattung unfallgefährdeter Straßenabschnitte geplant.
Betriebliche Sicherheitsmaßnahmen der Landesstraßenverwaltung
Die burgenländische Landesstraßenverwaltung ist auch im Bereich des Betriebes um ein sehr hohes
Sicherheitsniveau bemüht. Hier ist speziell auf die rechtzeitigen Mäharbeiten sowie auf das permanente
Freihalten des erforderlichen Lichtraumprofils hinzuweisen. Auch dem Winterdienst wird besondere Bedeutung beigemessen.
Speziell die Einsatzpläne und tatsächlichen Einsatzfahrten im Winterdienst weisen kürzere Umlaufzeiten
auf.
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