Programmpräsentation unter dem Motto „redefining arts“
St. Pölten (nlk) - Vom 24. April bis 2. Mai findet heuer das elfte Donaufestival in Krems statt. Das
diesjährige Programm unter dem Motto "redefining arts" präsentierten am 05.03. Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll und der künstlerische Leiter Thomas Zierhofer-Kin im Kunstraum im Palais Niederösterreich
in Wien.
Vor zehn Jahren habe man das Donaufestival das erste Mal gemeinsam mit einer neuen Konzeption präsentiert,
erinnerte sich Landeshauptmann Pröll zurück. Dabei habe man sich "drei große Ziele" gesetzt,
nämlich mit dem Donaufestival "ein Alleinstellungsmerkmal in der künstlerischen Szenerie zu erarbeiten,
ein Angebot für ein junges urbanes Publikum zu erstellen und das Festival zu einem Imagefaktor für die
Region und das Land Niederösterreich zu machen", so Pröll. Heute sei das Donaufestival "ein
erfolgreiches Unternehmen mit einer erfolgreichen Zwischenbilanz". Das zeige ein "enormer Zuspruch durch
die Besucher und die Medien".
"Das Donaufestival ist heute das markanteste und schillerndste Festival weit über Niederösterreich
hinaus", so der Landeshauptmann. Es strahle Weltoffenheit aus und habe dazu beigetragen, "dass Niederösterreich
heute als Kunst- und Kulturland weit über Niederösterreich hinaus anerkannt" sei. Dafür, warum
man das Festival weiter fortführen wolle, nannte Pröll folgende Gründe: Man wolle "ein klares
Bekenntnis zur Vielfalt im Rahmen des Festivals abgeben". "Wir sind offen für Neues, Gewagtes und
Unbekanntes", so Pröll und betonte, dass man mit dem Festival auch "ein klares Bekenntnis zur Freiheit
der Kunst ablegen" wolle. Die Kunst sei "ein Aktionsfeld, wo es darum geht, sich mit gesellschaftlichen
Tendenzen auseinanderzusetzen", so Pröll.
Der Landeshauptmann wünschte für das Donaufestival alles Gute und, dass "2015 jener Erfolg wird,
den wir in den letzten Jahren verzeichnet haben - national und international". Er bedankte sich beim künstlerischen
Leiter Zierhofer-Kin für dessen Arbeit und Verlässlichkeit und wünschte ihm für die Zukunft,
wenn er ab 2017 die Leitung der Wiener Festwochen übernehme, alles Gute.
Zierhofer-Kin sagte, er freue sich sehr, noch zwei Donaufestivals leiten zu dürfen. Er bedankte sich bei "allen
Menschen, die das Festival ermöglichen, beim Land Niederösterreich, bei der Stadt Krems und bei allen
Sponsoren". Der rote Faden, der mit der letztjährigen Festival-Ausgabe begonnen worden sei, setze sich
auch dieses Jahr fort. Es gehe darum, "über zentrale globale Überlebensthemen nachzudenken"
und sich Fragen zu stellen wie "Wie können wir Welterklärungsmodelle in Frage stellen". Dazu
gebe es "15 Statements, die sich alle damit beschäftigen, wie die Rolle des Menschen sich in gesellschaftlichen
Strukturen definiert", so Zierhofer-Kin.
Das reiche von der kritischen Auseinandersetzung mit den Mechanismen und Systemen von Waffenhandel bei Rimini Protokoll
über die Reizüberflutungsorgie zwischen virtueller und realer Welt bei Miss Revolutionary Idol Berserker,
Kim Nobles grausam-komische Stalker-Parallelwelt, den ökologisch-sozialen Exorzismen eines Reverend Billy
und die politischen Buchperformances von Proll Positions bis hin zu Claudia Bosses erstem Schritt zu einem idealen
Paradies oder Pipilotti Rists raumgreifenden Bilderfluten. Das musikalische Gewebe des Festivals entführe
in Welten der Verweigerung und des Widerstandes wie auch in akustische Idealwelten, queere, antidualistische wie
anarchische Klang-Statements, unter anderem mit Godspeed You! Black Emperor, Autechre, Nils Frahm oder Arca und
Jesse Kanda.
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