Krankenhaus Kittsee: Leistungsangebot
vor weiterem Ausbau

 

erstellt am
05. 03. 15
11.00 MEZ

Nach einer Bedarfsanalyse soll die Urologie in eine Vollabteilung ausgebaut sowie eine regionale HNO-Versorgung implementiert werden
Kittsee/Eisenstadt (blms) - Die Pläne zum weiteren Ausbau des medizinischen Angebotes des Krankenhauses Kittsee sind weit gediehen. Bereits seit Beginn dieses Jahres verfügt die Gesundheitseinrichtung über die Genehmigung, eine Herzüberwachungseinheit im Rahmen der Abteilung für Innere Medizin zu führen. Nun sollen weitere Schritte folgen. Konkret wurde die Geschäftsführung der KRAGES damit beauftragt, die Ausweitung des sogenannten Fachschwerpunktes Urologie in eine Vollabteilung sowie die Implementierung eines HNO-Schwerpunktes vorzubereiten, gaben Landeshauptmann Hans Niessl und Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar in einer Pressekonferenz mit Primarius Dr. Luc Bastian, Ärztlicher Direktor KH Kittsee, bekannt. „Damit wurden wichtige strategische Entscheidungen getroffen. In einem ersten Schritt wird eine sorgfältige Bedarfsanalyse durchgeführt. Bei positiver Bedarfsanalyse werden die Leistungsausweitungen in den zuständigen Gremien des burgenländischen Gesundheitsfonds diskutiert und es wird darüber entschieden, den ,Regionalen Strukturplan Gesundheit‘ entsprechend zu adaptieren“, betont Niessl. Mit einer Realisierung der Pläne ist bis Mitte 2016 zu rechnen.

Das Krankenhaus Kittsee sei das kleinste, aber auch das feinste Krankenhaus des Landes, so der Gesundheitslandesrat: „Dieses Haus hat einen festen Platz in der Gesundheitsversorgungslandschaft nicht nur im nördlichsten Teil des Burgenlandes und des Seewinkels, sondern auch der angrenzenden niederösterreichischen Region. Jeder vierte stationäre Patient stammt nicht aus dem Burgenland, jeder sechste kommt aus Niederösterreich.“ Getroffen habe man die wichtigen strategischen Entscheidungen, da Handlungsbedarf durch die Gesundheitsreform bestehe.

Rezar: „eigene Ärzte ausbilden“
„Wegen der starken Inanspruchnahme und auch wegen der Notwendigkeit, eigene Ärzte ausbilden zu können, wurde die Geschäftsführung der KRAGES beauftragt, den Ausbau des Fachschwerpunkts Urologie in eine Vollabteilung vorzubereiten. Außerdem braucht es einen Schwerpunkt im HNO-Bereich, um die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten“, betont Rezar. Zudem sieht die Gesundheitsreform eine Stärkung der Primärversorgung vor: „Dies kann sowohl in den Krankenanstalten als auch im niedergelassenen Bereich stattfinden. Bei der Stärkung der Primärversorgung in den Krankenanstalten hat auch die KRAGES verschiedene Aufgaben zu bewältigen.“ Unter der Primärversorgung sei „die allgemeine und direkt zugängliche erste Kontaktstelle für alle Menschen mit gesundheitlichen Problemen im Sinne einer umfassenden Grundversorgung“ zu verstehen. Sie soll den Versorgungsprozess koordinieren und gewährleistet ganzheitliche und kontinuierliche Betreuung. Sie berücksichtigt auch gesellschaftliche Bedingungen. „Zu diesen gesellschaftlichen Bedingungen gehört, dass es Regionen gibt, in denen bestimmte ärztliche Leistungen in zu geringem Ausmaß vorhanden sind und dass deshalb alles getan werden muss, um mehr Ärzte auszubilden und mehr Ärzte zu motivieren, ins Burgenland zu kommen und im Burgenland zu bleiben. In Fachschwerpunkten und in Vollabteilungen können Fachärzte ausgebildet werden, Fachärzte, die wir in Zukunft dringend benötigen werden – sowohl in den Krankenanstalten als auch im niedergelassenen Bereich“, erläutert Rezar.

Niessl: „Heimat vor der Haustür“
Das Krankenhaus Kittsee ist für die medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Region, auch über die Landesgrenzen hinaus nach Niederösterreich und Wien, von zentraler Bedeutung. „Die gesamtmedizinische Versorgung des Bezirkes Neusiedl am See wird zum einen durch das Krankenhauses Kittsee und die Unfallambulanz der Barmherzigen Brüder in Frauenkirchen gewährleistet. Zum anderen wird die Versorgung durch 30 niedergelassene Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner und 20 Fachärztinnen und Fachärzte mit Kassenpraxis sowie 50 Ärztinnen und Ärzte mit einer Wahlarztpraxis sichergestellt. Damit ist der Bezirk Neusiedl einer der medizinisch am besten versorgten Bezirke des Landes“, so Niessl. Keine andere Region habe, umgelegt auf die Bevölkerungszahl, eine derart hohe Ärztedichte. Das verstehe er unter „Heimat vor der Haustüre“. „Dazu gehört nicht nur eine intakte Umwelt, ein Job im Burgenland, sondern unter anderem auch die wohnortnahe medizinische Versorgung.“ Das werde von der Bevölkerung auch gewürdigt, so der Landeshauptmann: „84 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer sind mit dem Gesundheitssystem im Land sehr zufrieden oder zufrieden. Die Zufriedenheit ist seit vielen Jahren konstant hoch. Das Krankenhaus Kittsee liegt hier immer ganz vorne.“ Das Land habe seinen Teil dazu beigetragen: „Wir haben in den letzten zehn Jahren 3,7 Millionen Euro im Krankenhaus Kittsee investiert. Diesen Weg werden wir Schritt für Schritt weitergehen“, so der Landeshauptmann.

 

 

 

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