Krems (kunsthalle) - Eines der größten Artist-in-Residence-Programme österreichweit, das AIR—ARTIST
IN RESIDENCE in Krems, feiert heuer sein fünfzehnjähriges Bestehen. Im Oktober 2000 zur Förderung
des interkulturellen Austauschs vom Land Niederösterreich aus der Taufe gehoben, kann das spartenübergreifende
Programm für bildende Künstler(innen), Architekt(inn)en, Musiker(innen) und Schriftsteller(innen) auf
eine Erfolgsgeschichte zurückblicken.
Mittels Austausch oder Initiativbewerbung erhalten jährlich rund 50 Stipendiat(inn)en die Möglichkeit,
in fünf großzügig eingerichteten Atelierwohnungen auf der Kunstmeile Krems für ein bis drei
Monate zu leben und zu arbeiten. Besonders inspirierend wirken dabei die vielfältige Kunst- und Kulturszene
in der unmittelbaren Umgebung sowie der Austausch mit den zeitgleich anwesenden Künstler(inne)n aus anderen
Disziplinen. AIR—ARTIST IN RESIDENCE versteht sich als Drehscheibe eines von Toleranz und gegenseitigem Respekt
geprägten interkulturellen Dialoges, der in Zeiten der Globalisierung und angesichts der Geschwindigkeit kultureller
Transfers heute wichtiger denn je erscheint.
Seit der Gründung kamen so mehr als 600 Gastkünstler(innen) aus 64 Ländern nach Krems, davon rund
300 bildende Künstler(innen), 63 Architekt(inn)en, 147 Schriftsteller(innen) und 88 Musiker(innen). Im Gegenzug
konnten bisher 136 niederösterreichische Künstler(innen) Auslandsaufenthalte an renommierten Institutionen
in aller Welt absolvieren, so an der School of the Art Institute of Chicago – SAIC, Chicago (US), Djerassi Resident
Artists Programm, Woodside/Kalifornien (US), RMIT University, Melbourne (AU), Nida Art Colony, Nida (LT), ÖKKV,
Örnsköldsvik (SE), Custom House Studios, Westport (IE) und Budapesti Történeti Múzeum
- Budapest Galéria, Budapest (HU).
Die Projektpartner von AIR—ARTIST IN RESIDENCE haben in den vergangenen 15 Jahren maßgeblich zum Erfolg des
Atelierprogramms beigetragen - allen voran das Land Niederösterreich als Subventionsgeber, die Ausstellungshäuser
Kunsthalle Krems und Karikaturmuseum Krems, die Galerie Stadtpark, die NÖ Festival und Kino GmbH mit den Festivals
Imago Dei, Glatt & Verkehrt und donaufestival, das Unabhängige Literaturhaus NÖ mit dem Festival
Literatur & Wein sowie das ORTE Architekturnetzwerk NÖ. AIR—ARTIST IN RESIDENCE und seinen Projektpartnern
ist es gelungen, sowohl internationale als auch regionale Beziehungen zu knüpfen und langfristige Kooperationen
einzugehen, so mit dem NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst, St. Pölten, dem kunstraumarcade,
Mödling, dem Kunstverein Baden und der IG Bildende Kunst Wien. Zahlreiche Ausstellungen, Performances, Festivalbeteiligungen,
Lesungen, Konzerte und Vorträge gingen aus den Residencies hervor, wodurch die Stipendiat(inn)en in die lokale
Kunst- und Kulturszene eingebunden wurden.
Die Qualität der in Krems begrüßten Künstler(innen) blieb über all die Jahre auf einem
außerordentlich hohen Niveau, was wohl am eindrücklichsten den Erfolg und das Ansehen dieses Artist-in-Residence-Programms
bezeugt: Aus dem Bereich der bildenden Kunst sind renommierte Positionen wie Teresa Margolles (MX), Kazuko Miyamoto
(JP/US), Thomas Palme (DE), István Haász (HU) oder aktuell Anca Benera und Arnold Estefán
(RO) zu nennen; herausragende Musiker(inne)n waren unter anderen Akio Suzuki (JP), Tigran Mansurian (AM) und Frank
London (US); einige der angesehenen Architekturstipendiat(inn)en waren Maier Vélez Olabarria und David Serrano
Amatriain (ES), Bertram Weisshaar (DE) und Fumiaki und Mami Maruoka Nagashima (JP). Außerdem gastierten so
prominente Schriftsteller(innen) wie Juri Andruchowytsch (UA), Juli Zeh (DE) und Drago Janc(ar (SI) in Krems.
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