"Zwei Persönlichkeiten, die weit über Wiens Grenzen hinaus das Kulturleben bereichern"
wurden im Wiener Rathaus von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ausgezeichnet
Wien (rk) - Filmproduzent Prof. Kurt Mrkwicka erhielt das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das
Land Wien, Prof. Gerhard Tötschinger, Schauspieler, Intendant und Autor, das Goldene Verdienstzeichen des
Landes Wien. Zahlreiche VertreterInnen aus Politik und Kultur fanden sich am 04.03. bei der Zeremonie ein, darunter
Vizebgm. a.D. Sepp Rieder, Stadtrat a.D. Prof. Franz Mrkvicka, Gerhard Frauenberger, Bürgermeister der Stadtgemeinde
Schwechat, Erich Klein, Bürgermeister der Marktgemeinde Himberg, Landesamtsdirektor Erich Hechtner, GR Elisabeth
Vitouch, BV Ursula Stenzel, Christiane Hörbiger, Cornelius Obonya, Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding
NÖ-Wien, ORF-Landesdirektorin Wien, Brigitte Wolf, Generalsekretärin Hannah Lessing, Prof. Gottfried
Kumpf.
"Kurt Mrkwicka und Gerhard Tötschinger sind in ihren jeweiligen Metiers vielseitig unterwegs", so
Mailath. "Mrkwicka hat zahlreiche erfolgreiche Fernsehserien und Kinofilme produziert. Darüber hinaus
hat er immer die Anliegen der gesamten Filmbranche vertreten. Gerhard Tötschinger ist als Schauspieler, Autor
und Intendant umfassend gebildet. Sein Enthusiasmus wirkt ansteckend und es ist ihm eine Freude, sein Wissen und
seine Bildung mit anderen zu teilen". Auch für Tötschingers Hinwendung zu den Bezirksmuseen und
deren regionalen Besonderheiten, die er in Vorträgen vorstelle, sei er dankbar und schloss: "Die Stadt
braucht Menschen, die sich mit Verve und Engagement für ihre Anliegen einsetzen. Also Menschen wie euch".
Peter Wolf, langjähriger Wirtschaftsprüfer der MR-Film und Freund von Kurt Mrkwicka, strich in seiner
Laudatio nicht nur dessen kulturellen, sondern auch dessen sportlichen Verdienste hervor: "Kurt Mrkwicka hat
nicht nur erfolgreiche Kinofilme und legendäre Fernsehserien produziert und zwanzig Jahre die Rosenhügelstudios
geführt; sondern hat darüber hinaus auch sportliche Verdienste aufzuweisen: Er war Europameister und
14mal österreichischer Staatsmeister im Kunst- und Turmspringen."
"Gerhard Tötschinger führt ein Doppelleben", scherzte Sixtus Lanner, ehem. Direktor Bauernbund
und ÖVP-Generalsekretär: "Er ist nämlich Schauspieler und Autor. Als disziplinierter Mensch
hat er bisher mehr als vierzig Bücher geschrieben, wobei ihm Venedig und Wien besonders am Herzen liegen.
Tötschinger verkörpert das vornehm Wienerische in Auftreten und Sprache. Er ist begeisterter Wiener und
daher bester Botschafter dieser Stadt."
Biographie Kurt J. Mrkwicka
Kurt J. Mrkwicka wurde 1937 in Wien geboren. In seiner Jugend war Kurt J. Mrkwicka für den Klub "Schwimm-Union
Wien" als Kunst- und Turmspringer bei Europameisterschaften, wobei er bei der EM in Leipzig im Jahr 1962 den
EM-Titel vom 3m-Brett holte. Er nahm zweimal bei Olympischen Sommerspielen teil. Prof. Mrkwicka gründete im
Jahr 1967 sein erstes Filmproduktionsunternehmen für Sport- und Kulturfilmproduktionen. Seither bestimmt kontinuierliches
Wachstum und die Diversifizierung in mehrere Medienbereiche die MR FILM GRUPPE. Im Jahr 2007 feierte das Unternehmen
sein 40-jähriges Bestehen.
Die MR FILM GRUPPE produzierte weit über 500 Titel im Bereich Kino-und Fernsehfilm, Fernsehserie und Dokumentationsfilm
und zählt zu den größten unabhängigen Produktions- und Dienstleistungsfirmen im Film-und Fernsehbereich
in Österreich. Die Gruppe ist auch international tätig.
Zu den erfolgreichsten Produktionen der MR FILM zählen die für den ORF hergestellten Fernsehserien
"Kaisermühlenblues (1992-1999)", und "MA 2412 (1998-2002), Schnell ermittelt (2009-2014) sowie
die derzeit im ORF erfolgreich ausgestrahlten "Vorstadtweiber" (2014-2015).
Zu den bekanntesten Kinospielfilmen zählen "MA 2412 - Die Staatsdiener (2003)", "Falco -
Verdammt, wir leben noch! (2008)" und La Bohéme (Regie: Robert Dornhelm, 2008). Kurt J. Mrkwicka hat
als bester Produzent sowohl im Jahr 1996 als auch im Jahr 2011 die "ROMY" erhalten
Biographie Gerhard Tötschinger
Gerhard Tötschinger wurde 1946 in Wien geboren. Er besuchte das Akademische Gymnasium in Wien, an dem
er 1965 maturierte. Ein Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte brach er nach kurzer Zeit ab und nahm
stattdessen Schauspielunterricht bei Zdenko Kestranek und Gesangsunterricht bei Arthur Karg-Bebenburg. Sein Debüt
als Schauspieler gab Tötschinger im Jahr 1966, danach spielte er auf verschiedenen deutschsprachigen Bühnen,
z. B. im Volkstheater in Wien. Ab 1973 übte er leitende Funktionen in verschiedenen Kulturinstitutionen aus:
Er war Intendant des Theaters im Burgenland (1973-1977), Oberspielleiter des Stadttheaters Klagenfurt (1977-1981),
Intendant des Festes in Hellbrunn-Salzburg (1982-1994), künstlerischer Leiter des Festivals Arteuropa Todi/Umbrien
(1994-1999) sowie Intendant der Sommerspiele Perchtoldsdorf (1999-2001). Daneben verfasste er ein umfangreiches
schriftstellerisches Werk, seine Publikationsliste umfasst heute rund 40 Bücher; er war als freier Regisseur
tätig, gestaltete Dokumentationen (z. B. über seine Lebensgefährtin Christiane Hörbiger) und
arbeitete an mehreren TV-Serien mit, in denen er auch als Moderator in Erscheinung trat (z. B. im "Quiz in
Rot-Weiß-Rot"). Tötschinger widmete sich darüber hinaus dem Denkmalschutz und ist heute Vorstandsmitglied
der Österreichischen Gemeinnützigen Baukulturstiftung. Außerdem war er Mitglied des ORF-Publikumsrats
und ORF-Stiftungsrats (für den ihn der Seniorenbund nominierte) und gehört aktuell dem Kulturbeirat von
ORF III an.
2012 wurde Tötschinger für sein schriftstellerisches Schaffen mit dem Buchpreis der Wiener Wirtschaft
ausgezeichnet. Ein Schwerpunkt seiner publizistischen Arbeit lag in den vergangenen Jahren auf der Sehnsuchtsstadt
Venedig, deren "dunkle Seiten" Thema seines letzten Buch war.
|