Heuer ideales Szenario für die österreichische Exportwirtschaft am größten
Überseemarkt
Los Angeles/Wien (pwk) - "Die US-Wirtschaft hat sich längst vom Schatten der Rezession gelöst.
Jeder bedeutende Industriezweig schafft Jobs wie schon seit 15 Jahren nicht mehr. Die US-Wirtschaft soll gemäß
Prognosen des Kyser Center in Los Angeles 2015 und 2016 ein Drei-Prozent-Wachstum erreichen und auf eine Arbeitslosenrate
-derzeit 6,2% - von 5,4% bis Ende 2016 sinken", berichtet Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter
in Los Angeles. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten sind hohe Energiepreise keine unmittelbare Bedrohung: Im Gegenteil,
der Preissturz schafft für Haushalte und Unternehmen Zusatzeinkommen. Wenn auch die Lieferkette im Öl-
und Gassektor darunter leidet, so sind die volkswirtschaftlichen Auswirkungen des Preiseinbruchs positiv.
Thaler: "Exporte spielten eine wesentliche Rolle bei Amerika's Comeback: Jeder vierte Industrie-Job ist vom
Export abhängig und ein Drittel der landwirtschaftlichen Anbaufläche produziert für den Export."
2014 exportierten die USA Waren im Wert von 1,6 Billionen US-Dollar, um 2,8% mehr als 2013. Die kalifornischen
Exporte stiegen sogar um 3,6% auf 174 Mrd. USD und machen ein Zehntel der US-Exporte aus.
Österreichs Exportwirtschaft wird 2015 durch das Hochschalten des US-Wirtschaftsmotors und den starken Dollar
profitieren. "Das Anziehen der Bauwirtschaft, die zunehmende Konsum- und Investitionsbereitschaft machen sich
bemerkbar. Die bisherige Bestmarke der österreichischen Exportwirtschaft von sieben Mrd. Euro wird 2014 mit
einem sensationellen 9%-Wachstum der österreichischen Exporte in die USA mit Leichtigkeit übertroffen",
erwartet Thaler. Auch wird das weltgrößte Handelsbilanzaktivum Österreichs weiter ausgebaut und
die Basis für eine weitere Export-Bestmarke am herausforderndsten Markt der Welt geschaffen. Thaler: "Österreichs
Unternehmen sind, ob groß oder klein, in den USA höchst erfolgreich, wie die Nominierten zum WirtschaftsOskar
2015 wieder eindrucksvoll zeigten. Heimische Unternehmen punkten mit Innovationen in Nischen und bauen ihre Wettbewerbsvorteile
mit engmaschigeren Vertriebsnetzen sowie lokaler Produktion aus."
Priorität Freihandelsabkommen
Die USA haben gemäß U.S. Chamber of Commerce in den letzten dreißig Jahren mit 20 Ländern
Freihandelsabkommen abgeschlossen, die etwa 10% der Weltwirtschaftsleistung repräsentieren und die Hälfte
der US-Exportprodukte abnehmen. Für Präsident Barack Obama haben der Abschluss der Freihandelsabkommen
- Trans-Pacific Partnership (TPP), Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) und Trade in Services
Agreement (TISA) - Priorität. Mit dem TPP Abkommen erwartet sich die USA einen stärkeren Footprint in
der boomenden Asien-Pazifik Region, die bis 2020 Waren im Wert von 10 Billionen USD importieren soll. Die Hälfte
des Weltwirtschaftswachstums in den nächsten fünf Jahren wird auf Asien entfallen. Ein wichtiges Anliegen
ist der Schutz geistigen Eigentums (IP), da auf IP-intensive Unternehmen 60% des US-Exports und 40 Mio. Jobs entfallen.
Mit dem TISA-Abkommen erwartet sich die USA als weltgrößter Exporteur von Dienstleistungen eine weitere
Initialzündung für das Wirtschafts- und Jobwachstum. Laut Peterson Institute könnten damit die US-Dienstleistungsexporte
von 682 Mrd. USD im Jahr 2013 auf 1,4 Billionen USD ansteigen und drei Millionen Jobs geschaffen werden. Derzeit
werden nur 3% des US-Dienstleistungsoutputs exportiert.
Die EU ist der größte Handelspartner der USA. Der US-EU Handel macht einschließlich Dienstleistungen
6,5 Billionen USD jährlich aus und beschäftigt 15 Mio. Europäer und Amerikaner. Beeindruckend ist
auch die Höhe der Auslandsinvestitionen: EU-Unternehmen investierten 1,7 Billionen USD bis Ende 2013 in den
USA und US-Firmen 2,4 Billionen USD in der EU. Amerikanische Unternehmen sind damit in Europa mit mehr als der
Hälfte der US-Auslandsinvestitionen engagiert und vergleichsweise 40 Mal mehr als in China. Das TTIP schafft
auf beiden Seiten des Atlantiks das Potential, Milliarden an USD und Euro durch den Wegfall von Zöllen und
nichttarifären Handelshemmnissen einzusparen. Eine Win-win-Situation, von der vor allem KMU profitieren werden.
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