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Arbeitsmarkt
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erstellt am
03. 03. 15
11.00 MEZ
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Hundstorfer:
Sehr hohes Beschäftigungsniveau bei anhaltend hoher Arbeitslosigkeit
Wien (bmask) - "Ende Februar ist die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 23.000
Personen gestiegen. Damit sind aktuell 3,46 Millionen Personen unselbständig beschäftigt, ein Niveau
wie es noch nie zuvor um diese Jahreszeit erreicht wurde", berichtete Sozialminister Rudolf Hundstorfer anlässlich
der Präsentation der Arbeitsmarktdaten für den Monat Februar. Insgesamt drängen aber mehr Menschen
auf den Arbeitsmarkt. Als Folge dieser Entwicklung sind nunmehr 397.589 Personen beim österreichischen Arbeitsmarktservice
arbeitslos registriert. Das bedeutet eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 40.844 Personen bzw. um 11,4 Prozent.
Knapp 40 Prozent davon ist auf rückläufige Schulungszahlen zurückzuführen. Nicht zuletzt durch
die Schwerpunktsetzung des Arbeitsmarktservice auf nachhaltigere Kursmaßnahmen liegt aktuell der Bestand
an SchulungsteilnehmerInnen um 15.461 Menschen bzw. um 18,4 Prozent unter dem vergleichbaren Niveau des Vorjahres.
In Summe ergeben sich damit Ende Februar 466.226 Personen die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen
des Arbeitsmarktservice sind. Mit einer Arbeitslosenquote nach Eurostat von 4,9 Prozent hat Österreich weiterhin
die zweitniedrigste Quote an Arbeitslosen. "Der österreichische Arbeitsmarkt bleibt aber weiterhin sehr
dynamisch: Seit Jahresbeginn konnte das AMS rund 90.000 Menschen wieder an einen Arbeitsplatz vermitteln. Arbeitsmarktpolitik
allein wird allerdings die gegenwärtige Entwicklung nicht drehen können. Vordringlichste Voraussetzung
für sinkende Arbeitslosigkeit ist die Erholung der internationalen und damit auch der österreichischen
Wirtschaft", so Hundstorfer.
Mit Februar wurde nunmehr der Saisonhöhepunkt überschritten, der Bestand an vorgemerkten Arbeitssuchenden
liegt damit um 6.313 bzw. 1,3 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert
ist es allerdings ein Anstieg um 25.383 Personen bzw. 5,8 Prozent. Vor allem bei Älteren steigt die Arbeitslosigkeit
mit 14,6 Prozent überdurchschnittlich. "Das Arbeitskräftepotential dieser Altersgruppe steigt durch
geburtenstarke Jahrgänge vor allem aber auch durch den verminderten Zugang in Pension. Per Saldo ist der derzeitige
Anstieg des Arbeitskräftepotentials allein auf diese Altersgruppe zurückzuführen", so Hundstorfer.
Der Großteil davon (das sind rund 80 Prozent der zusätzlichen Älteren) bleibt einfach länger
beschäftigt oder kann nach einem etwaigen Arbeitsplatzverlust wieder eine neue Beschäftigung finden.
Für zusätzliche 13.000 Personen im Alter von 50+ führt dies allerdings zu Arbeitslosigkeit. Insgesamt
sind damit Ende Februar 104.000 ältere Personen arbeitslos vorgemerkt. Davon gilt etwas mehr als ein Drittel
als langzeitbeschäftigungslos. Im Vorjahr konnten das Arbeitsmarktservice für knapp 16.000 Ältere
im Rahmen der Beschäftigungsinitiative 50+ eine neue Erwerbschance eröffnen, heuer werden es voraussichtlich
noch deutlich mehr sein. "Um allerdings die überdurchschnittliche Zunahme der Arbeitslosigkeit von Älteren
nachhaltig zu stoppen, wird es in Zukunft noch mehr Flexibilität bei der Finanzierung von entsprechenden Programmen
und vor allem auch einem geänderten Einstellungsverhalten der österreichischen Unternehmen bedürfen",
unterstrich der Sozialminister.
Neben dem anlaufenden europäischen Investitionsprogramm, das heuer seine ersten Auswirkungen zeigen sollte,
ist es in Österreich vor allem die Steuerreform, die zusätzlichen Mittel für den Wohnbau und der
verstärkte Ausbau der Glasfasertechnologie die zusätzliche Impulse setzen werden. Positiv sei hierbei
zu vermerken, dass Ende Februar zumindest der Bestand an offenen Stellen mit 25.362 wieder um 3,3 Prozent über
dem Vorjahr liegt. In Vorarlberg liegt der Bestand sogar um 23,7 Prozent über dem Vorjahreswert, in Tirol
um 17,0 Prozent, in Niederösterreich um 6,7 Prozent und in Wien um 3,5 Prozent. Der Umstand, dass die Arbeitslosigkeit
im Produktionsbereich nicht mehr zweistellig zunimmt, kann als ein weiteres gutes Zeichen gewertet werden. In der
Warenproduktion beträgt die Zunahme 6,6 Prozent und im Bau 6,8 Prozent. Überdurchschnittlich stark steigt
die Zahl der Vorgemerkten dagegen in der Arbeitskräfteüberlassung mit 14,0 Prozent, im Handel mit 11,6
Prozent und im Gesundheits- und Sozialwesen mit 11,5 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit steigt bei Frauen mit 11,1 Prozent und auch bei Männern mit 11,6 Prozent in etwa gleich.
Überdurchschnittlich schwierig ist die Arbeitsmarktsituation hingegen nach wie vor für Personen mit gesundheitlichen
Vermittlungseinschränkungen; hier ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit von 15,4 Prozent zu verzeichnen. Auch
für Personen ohne österreichischen Pass ist die Arbeitslosigkeit um 20,5 Prozent gestiegen.
Die Zunahme bei der Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24 Jahre) fällt mit 6,8 Prozent weiterhin unterdurchschnittlich
aus. Bei den 15- bis 19-Jährigen ist die Zahl der Vorgemerkten Ende Februar unverändert. Ansteigend bleibt
allerdings die Zahl der Lehrstellensuchenden (9,5 Prozent), obwohl nunmehr auch die (sofort verfügbaren) gemeldeten
offenen Lehrstellen mit einem Plus von 2,9 Prozent wieder etwas über dem Vorjahresniveau liegen.
Im internationalen Vergleich liegt der österreichische Arbeitsmarkt sowohl bei der Jugendarbeitslosigkeit
(9,0 Prozent) als auch bei der Gesamtarbeitslosigkeit (4,9 Prozent) nach wie vor relativ günstig. "Die
Experten der österreichischen Nationalbank haben in ihren jüngsten Prognosen die wirtschaftlichen Aussichten
für Österreich etwas günstiger als noch vor wenigen Monaten eingeschätzt. Wieweit diese Ansicht
auch die Forschungsinstitute teilen, wird sich zur Monatsmitte bei der Veröffentlichung der jeweiligen Frühjahrsprognosen
herausstellen. Eine wirklich nachhaltige Erholung der europäischen Wirtschaft - die auch die Arbeitslosigkeit
wieder sinken lassen würde - scheint allerdings noch nicht wirklich absehbar", schloss der Sozialminister.
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Juraczka: Auf diesen "Rekord" würden wir gerne verzichten
Wien (övp-wien) - "Per Ende Februar waren in Wien 153.169 Personen arbeitslos oder haben als Arbeitslose
an Schulungen teilgenommen. Das ist noch einmal eine Steigerung gegenüber Jänner 2015 und ein "Rekord",
auf den wir gerne verzichten würden", so der Landesparteiobmann der ÖVP Wien StR Manfred Juraczka
in Reaktion auf die heute veröffentlichen Arbeitsmarktzahlen.
Manfred Juraczka: "Alleine die Zahl der Arbeitslosen hat gegenüber dem Vorjahr um mehr als 20% zugenommen,
Wien entfernt sich im negativen Sinne immer mehr von den anderen Bundesländern. Die Bilanz von Rot-Grün
ist desaströs, die Bundeshauptstadt hat jetzt 30.000 (!) Arbeitslose mehr als noch zu Beginn der Legislaturperiode."
"Es wird daher Zeit, dass es in Wien einen Kurswechsel gibt. Wien muss wirtschaftsfreundlicher werden, Wien
muss die Unternehmer entlasten und das unternehmerische Umfeld weiter entbürokratisieren. Wien muss endlich
im Bereich der Pensionsregelungen aber auch der Verwaltung mit substanziellen Reformen beginnen, wie vom Rechnungshof
und von EcoAustria eingemahnt. Nur dadurch bekommen wir Mittel für sinnvolle investive Maßnahmen frei,
ohne die Verschuldung zu steigern. Auf den Punkt gebracht: Wien muss effizienter, transparenter und professioneller
werden. Dafür steht die ÖVP Wien", so Juraczka abschließend.
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Kickl: Anscheinend befindet sich Hundstorfer schon geistig in der Hofburg
FPÖ-Sozialsprecher fordert sektorale Zugangsbeschränkungen am Arbeitsmarkt
Wien (fpd) - "Derzeit sind fast eine halbe Million Österreicher ohne Job und es gibt auch keine
Aussicht auf eine baldige Besserung -trotz dieser tristen Aussichten macht der Sozialminister nicht einmal mehr
Dienst nach Vorschrift. Anscheinend befindet sich Hundstorfer schon geistig in der Hofburg", stellte FPÖ-Sozialsprecher
NAbg. Herbert Kickl zu den neuesten Arbeitslosenzahlen fest.
"Seit August 2011 steigt in Österreich die Arbeitslosigkeit kontinuierlich an und seit diesem Zeitpunkt
befindet sich auch der Sozialminister in einer Art Dauer-Winterschlaf, den Hundstorfer nur einmal pro Monat fürs
Schönreden der wieder gestiegenen Arbeitslosenzahlen unterbricht - den restlichen Monat schläft er wieder",
kritisierte Kickl und weiter: "Gerade bei Älteren stieg auch in diesem Februar die Arbeitslosigkeit mit
14,6 Prozent überdurchschnittlich - alleine eine Aktuelle Stunde zu 50plus, wie sie letzte Woche die SPÖ
im Parlament abgehalten hat, wird dieses Problem nicht lösen können. Überdies erklärt der Sozialminister
wenig glaubhaft Monat für Monat der Bevölkerung, was in Österreich ohnehin gegen die Arbeitslosigkeit
getan wird".
"Aber nur eine konsequente Umsetzung von sektoralen Zugangsbeschränkungen am Arbeitsmarkt kann einen
Stopp der permanent ansteigenden Arbeitslosigkeit in Österreich bewirken.Gerade in den besonders gefährdeten
Branchen wie etwa im Bau- und Baunebengewerbe müssten diese endlich in Angriff genommen werden", forderte
Kickl.
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Schatz: AMS-Möglichkeiten ohne Zusatzbudget langsam erschöpft
Arbeitsvolumen anders verteilen
Wien (grüne) - "Wir brauchen eine andere Arbeitsmarktpolitik", meint Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin
der Grünen. "Eine Reform des AMS ist notwendig, aber das AMS allein kann keine Trendumkehr schaffen.
Trotz steigender Beschäftigtenzahlen stagniert das Volumen der bezahlten Arbeit seit Jahren. Deshalb muss
bezahlte Arbeit anders verteilt werden. Geschieht das nicht, so wird man sich mit Arbeitslosenquoten wie der aktuellen
abfinden müssen. Das kann aber keine Ziel einer verantwortungsvollen Politik sein."
"Eine Arbeitszeitverkürzung ist längst überfällig. Die Produktivitätssteigerung der
letzten Jahrzehnte wurde nie entsprechend ausgeglichen. Die Folgen werden immer problematischer. Es ist klar, dass
die Dienstgeber bei einer Umsetzung Unterstützung brauchen - auch finanzielle. Doch es ist absurd Überstunden
steuerlich zu begünstigen, obwohl sie arbeitsmarktpolitisch schädlich sind. Stattdessen brauchen wir
eine deutliche Arbeitszeitverkürzung", erläutert Schatz.
Ebenso brauchen wir auch dringend Investitionen in neue Jobs:
"Solange die Regierung angebliche Budgetkonsolidierung als Glaubensbekenntnis vor sich hermurmelt, kann sich
Wirtschaft wie Arbeitsmarkt nicht erholen. Ohne öffentliche Investitionen kann die Spirale des ruinösen
Kürzens, Abbauens und Sparens nicht gestoppt werden."
Die Überwindung der Rekordarbeitslosigkeit und der wirtschaftlichen Stagnation setzt Investitionen und eine
andere Arbeitsmarktpolitik voraus: "Bei steigenden Arbeitslosenzahlen und fast gleichbleibenden Budgets sind
vom AMS keine Wunder zu erwarten. Die Notwendigkeit einer Qualitätssteigerung ist das eine, die Ohnmacht in
der gegenwärtigen Situation das andere. Beides muss bearbeitet werden, wo es hingehört. Und das ist in
jedem Fall das Arbeits- und Sozialministerium bzw. die Regierung. Doch die scheinen wie gelähmt. Die Ausreden
werden immer kreativer, aber die Maßnahmen nicht. Das muss sich ändern, sonst haben wir nächstes
Jahr wieder zehntausende Arbeitslose mehr", meint Schatz.
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Dietrich: Handeln statt Reden!
Wien (str) - "466.226 Arbeitslose - das entspricht fast der Einwohnerzahl von Graz, Salzburg und St.
Pölten zusammen - sind in Österreich im Februar ohne Job. Am Arbeitsmarkt herrscht Alarmstufe dunkelrot!",
warnt Team Stronach Klubobfrau Waltraud Dietrich angesichts der aktuellen Arbeitslosenstatistik an die verantwortlichen
rot-schwarzen Regierungsmitglieder. "Es ist höchste Zeit, dass die Regierung endlich handelt, statt immer
nur zu reden und zu versprechen!", appelliert Dietrich.
"Wir brauchen rasche arbeitsmarktpolitische Reformen, wir brauchen dringend Geld für Investitionen, um
zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen und den Wirtschaftsstandort Österreich wieder attraktiver
zu machen!", fordert die Team Stronach Klubobfrau ein Konjunkturbelebungsprogramm. "Runter mit den Steuern
und der Bürokratie - der Faktor Arbeit gehört schleunigst entlastet, Unternehmer müssen wieder Luft
zum Investieren haben. Denn nur so bleibt den Menschen wieder mehr im Geldbörsel und den Betrieben mehr in
der Kassa!", so Dietrich.
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Loacker: Und monatlich grüßt die Rekordarbeitslosigkeit
Seit Monaten fordern wir kurzfristig den Arbeitsmarkt durch Steuerreform und Bürokratieabbau
zu beleben - langfristig bedarf es einer Bildungswende
Wien (neos) - "Been there, done that - die monatlichen Pressekonferenzen des Sozialministers Rudolf
Hundstorfer zu den Arbeitslosenzahlen bringen monatlich das gleiche Bild: Es wird versucht die Zahlen schön
zu reden, doch die Gesamtsituation ist und bleibt dieselbe. Änderungen sind keine in Sicht. Ein dringend benötigter
Konjunkturaufschwung wird diese Regierung nicht zustande bekommen", zeigt sich der Arbeitsmarktsprecher der
NEOS Gerald Loacker verärgert über die Tatenlosigkeit der Regierung angesichts einer Arbeitslosenquote
von 10,3 Prozent. "Der Sozialminister wird vorgeschickt um die Zahlen zu verkünden, bleibt aber konkrete
Maßnahmen zur Arbeitsmarktbelebung schuldig. Die gesamte Bundesregierung ist hier gefordert."
"Die angekündigte Steuerreform wird aus heutiger Sicht kaum Impulse für die Konjunktur bringen.
Eine tatsächliche Senkung der allgemeinen Steuerlast wird es nicht geben. Eine Gegenfinanzierung scheint für
diese Regierung nur durch neue und höhere Steuern möglich. Dies zeigt den Reformunwillen der Regierung.
Jede neue Steuer ist eine Reformverweigerungssteuer. Mit klugen Strukturreformen wäre es möglich eine
Entlastung von mehreren Milliarden ohne neue Steuern zu finanzieren. Damit würde ein wesentlicher Impuls für
mehr Beschäftigung gesetzt", weist Loacker auf das NEOS-Steuerkonzept hin, wodurch eine Steuerentlastung
von 8,4 Milliarden Euro möglich wäre.
Langfristig fordert Loacker eine Bildungswende: "Bildung schützt am besten vor Arbeitslosigkeit. Der
Großteil der Arbeitslosen verfügt höchstens über einen Pflichtschul- oder Lehrabschluss. Wir
brauchen eine Bildungswende. Damit kann sich das AMS auch wieder auf tatsächliche Weiterbildungen konzentrieren.
Gegenwärtig muss das AMS die Folgen einer jahrzehntelang verfehlten Bildungspolitik ausbaden."
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Anderl: Teilzeit ist Bremsklotz für Karriere
Arbeitsmarktdaten zeigen, dass es noch viel zu tun gibt
Wien (ögb) - Ende Februar ist die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 23.000 Personen
gestiegen. Dass neben der steigenden Arbeitslosigkeit ein Beschäftigungsplus verzeichnet werden konnte, ist
eine gute Nachricht. Weniger erfreulich ist aus Sicht der ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzenden,
Renate Anderl, dass es vor allem schlecht bezahlte Teilzeitjobs sind, die sich positiv auf die Beschäftigungsquote
auswirken. "Laut aktuellem Sozialbericht arbeitet gerade einmal die Hälfte der ArbeitnehmerInnen Vollzeit
-zwei Drittel davon Männer, ein Drittel Frauen", erklärt Anderl anlässlich der veröffentlichten
Arbeitsmarktdaten.
Niedriglöhne führen zu Altersarmut
Grundsätzlich zeigt sich ein fataler Trend in Richtung Teilzeitbeschäftigung bei Frauen. Immer mehr
Frauen arbeiten nur noch halbtags. Anderl warnt: "Teilzeit ist nicht nur ein Bremsklotz für die Karriere,
sondern schmälert auch die spätere Pension. Niedriglöhne führen zu Niedrigpensionen und damit
zu Altersarmut, von der vor allem Frauen stark betroffen sind."
Um möglichst vielen Frauen Vollzeitbeschäftigung zu ermöglichen, fordert der ÖGB seit langem
ganztägige und leistbare Kinderbildungseinrichtungen. "Der Ausbau von Kindergärten und Schulen wäre
ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit von Männern und Frauen und die effizienteste Möglichkeit,
um Frauen ein Einkommen zu sichern, von dem sie auch leben können."
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
Aber auch bei Frauen, die Vollzeit arbeiten, gibt es in Sachen Einkommensgerechtigkeit noch viel zu tun. Laut
dem letzten Bericht von Eurostat zum Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen bekommen Frauen für
die gleiche Arbeit im Schnitt fast ein Viertel weniger Geld als ihre männlichen Kollegen: "Im EU-Vergleich
rangiert Österreich damit an vorletzter Stelle. Das können wir nicht akzeptieren. Die ÖGB-Frauen
bekräftigen daher einmal mehr ihre Forderung nach Einkommensberichten und mehr Einsatz seitens der Unternehmer,
um diese Ungerechtigkeit ein für alle mal zu beseitigen", so Anderl.
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Kaske: Einsparungen bei aktiver Arbeitsmarktpolitik falsches Rezept
Wien (ak) - Angesichts ständig steigender Arbeitslosigkeit und der verhaltenen Wirtschaftsprognosen
müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um die Menschen bei der Arbeitssuche zu unterstützen und
um Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern. Geht es aber nach dem momentan gültigen Budgetvoranschlag, stünden
der aktiven Arbeitsmarktpolitik bereits ab 2017 nur mehr 879 Millionen Euro zur Verfügung, das wäre ein
Minus gegenüber dem heurigen Jahr von 220 Millionen. Zusätzlich sind ab 2016 die Mittel, die für
Kurzarbeit anfallen, aus dem Förderbudget des AMS zu bezahlen und nicht wie bisher aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung.
"Da geht s nicht um nackte Zahlen, da geht es um Schicksale tausender Arbeitsuchender und ihrer Familien.
Es braucht eine politische Festlegung, dass in der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht gespart werden darf",
ist AK Präsident Rudi Kaske verärgert: "Eines ist klar: Diese massiven Einsparungen wären mit
Sicherheit das falsche Rezept. Der Finanzminister muss zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mehr Geld zur Verfügung
stellen."
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Leitl: Jetzt neue Impulse für Wachstum und damit für mehr Beschäftigung
setzen
Rasches und richtiges Gegensteuern notwendig: Lohnnebenkosten senken, Wohnbau-Paket endlich
umsetzen, Anreize für Investitionen
Wien (pwk) - "Der neuerliche Anstieg der Arbeitslosigkeit ist äußerst unerfreulich",
so WKÖ-Präsident Christoph Leitl zu den neuen Arbeitsmarktzahlen. "Angesichts des vierten Jahrs
stagnierender Wirtschaft muss man aber froh und dankbar sein, dass Österreichs Unternehmen die Beschäftigung
immer noch steigern."
Die trübe Lage und Aussichten erfordern dringend ein Gegensteuern. "Es braucht jetzt auch in Österreich
endlich die richtigen Impulse für Wirtschaftswachstum und Investitionen", so Leitl. "Deutschland
hat im Zuge der Hartz-Reformen vor rund 10 Jahren wichtige Strukturveränderungen am Arbeitsmarkt und im Pensionssystem
vorgenommen, die Spielraum schafften für eine spürbare Lohnnebenkostensenkung. Diesen wichtigen Schritt
sollte auch Österreich gehen", fordert er.
Neue Impulse für die Wirtschaft und damit für Beschäftigung könnte man rasch und unkompliziert
im Bereich Bau setzen, betont Leitl und verweist unter anderem auf die Hebelwirkung der Förderung zur Thermischen
Sanierung und die von den Sozialpartnern vorgeschlagene Wohnbauoffensive. "Als nächster Schritt sollte
die Zweckbindung der Wohnbauförderung wieder eingeführt und die Mittel für Neubau und Sanierungen
eingesetzt werden", so Leitl. Um die Investitionen anzukurbeln, fordert der WKÖ-Präsident auch steuerliche
Anreize -Stichwort Anhebung der Abschreibungsgrenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von derzeit 400
auf 1.000 Euro - sowie eine Investitionszuwachsprämie NEU, die Wertschöpfungseffekte von rund 270 Mio.
Euro hätte. Dringend notwendig, um die Betriebe zu entlasten und mehr Beschäftigung zu schaffen, sei
aber auch eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten.
Positiv bewertet WKÖ-Präsident Leitl die Entwicklung bei älteren Menschen am Arbeitsmarkt. Ihre
Arbeitslosigkeit stieg erneut unterdurchschnittlich. Während die allgemeine Arbeitslosenquote um 0,9 Prozentpunkte
zulegte, lag der Zuwachs bei den Älteren mit 0,7 Prozentpunkten doch etwas niedriger. Die Arbeitslosenquote
Älterer liegt damit wie seit vielen Jahren geringfügig, nämlich aktuell um 0,8% über dem allgemeinen
Wert.
Damit einher geht der erneute starke Anstieg in der Beschäftigung, insbesondere in der Altersgruppe 50+: "Die
Beschäftigung Älterer wuchs um +49.000 gegenüber dem Vorjahr, sohin um 6,2 Prozentpunkte. Insgesamt
nahm die Zahl der Beschäftigten - trotz stagnierender Wirtschaft - um 22.000 Personen zu, was zeigt, dass
die Beschäftigung in den anderen Altersgruppen rückläufig ist.
Es erweist sich, dass das im vergangenen Jahr gestartete dreijährige Programm für Ältere über
370 Millionen Euro, das 60 % der Mittel insbesondere für Lohnkostenzuschüsse an Betriebe zur Reintegration
von älteren arbeitslosen Menschen vorsieht, wirkt. Jetzt darf die Politik nicht locker lassen, sondern muss
diesen richtigen Weg weiter gehen!" fordert Präsident Leitl die Regierung auf das Geld dort zu investieren,
wo tatsächlich Beschäftigung geschaffen wird, "Gerade bei den älteren Arbeitslosen ist die
Eingliederungsbeihilfe ein wichtiger Türöffner in eine neue Beschäftigung. Die Devise muss daher
'Anreize und Entlastung' lauten."
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Neumayer: Entlastung von Menschen und Unternehmen sichert Wachstum und Beschäftigung
Arbeits- und Industriestandort Österreich steht auf dem Spiel - Neue oder höhere
Steuern und mehr Bürokratie nicht mehr tragbar
Wien (odi) - "Der neuerliche Anstieg der Arbeitslosigkeit verlangt gemeinsame Antworten und Bemühungen
auf allen Seiten, damit wir der Talfahrt ein Ende machen und wieder zu einem erfolgreichen, konkurrenzfähigen
Leistungsstandort werden", betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph
Neumayer, anlässlich der am 02.03. veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen. "Deutschland zieht an uns
vorbei und in Österreich werden neue und höhere Steuern und Strafen für Betriebe diskutiert - eine
surreal anmutende Situation. Denn gerade die bereits bestehende, enorme Belastung der österreichischen Betriebe
ist es, die Investitionen und Innovationen untergräbt und folglich Wachstum und Beschäftigung hemmt -
wir stehen am Limit", warnte Neumayer und fügte hinzu: "Im internationalen Vergleich sind die Arbeitszusatzkosten
im produzierenden Bereich nur in Belgien höher als bei uns. Wir liegen damit mittlerweile sogar schlechter
als Frankreich oder Italien." Die Steuerreform müsse eine eindeutige Entlastung sowohl für Unternehmen
als auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bringen, was nicht nur eine Absenkung der Lohnsteuer, sondern
insbesondere auch eine spürbare Entlastung bei den Arbeitszusatzkosten insgesamt erfordere. Neumayer forderte
daher "eine rasche Umsetzung im Zuge der Steuerreform der im Regierungsprogramm vorgesehenen Senkung der Arbeitszusatzkosten".
Nur wenn die österreichische Industrie dem globalen Wettbewerb standhalten könne sei sie imstande, Arbeitsplätze,
vor allem auch für ältere Arbeitsuchende, zu erhalten und zu schaffen.
Um den Arbeitsmarkt anzukurbeln brauche es ein Bündel nachhaltiger, struktureller Reformmaßnahmen -
von der Bildungspolitik über die Energiepolitik, bis hin zum Pensionssystem. Die Politik dürfe sich nicht
aus der Verantwortung stehlen und diese "einfach den Betrieben umhängen". Rufe nach einem Bonus-Malus-Quotenmodell
seien in Zeiten wie diesen "fatal", hob der IV-Generalsekretär mit Nachdruck hervor. "Ohnehin
sind sich die Unternehmen der Bedeutung älterer Personen als wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst.
Das zeigt sich auch darin, dass die Über-50-Jährigen als einzige Altersgruppe seit 2008 einen kontinuierlichen
Beschäftigungsanstieg verzeichnen. Die Politik ist gefordert, mit Maßnahmen zu reagieren, welche die
Unternehmen unterstützen und nicht weiter zu pönalisieren", so Neumayer, der abschließend
betonte: "Um die Beschäftigung Älterer weiter zu erhöhen ist es erforderlich, das Senioritätsprinzip
im Sinne einer Leistungsorientierung abzubauen, das Arbeitszeitrecht zu modernisieren, das Pensionssystem generationengerecht
zu gestalten sowie ein Teilpensionsmodell einzuführen - es gibt genug zu tun."
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AMS Wien: Zuwachs bei den Jobsuchenden verlangsamt sich allmählich
Mehr offene Stellen, weniger ganz junge Arbeitslose
Wien (ams) - Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im Februar 2015 im Jahresvergleich
um 20,4 Prozent auf 127.995 gestiegen. Die Zahl der AMS-Kundinnen und -Kunden in Schulung ist in Wien um 29,3 Prozent
auf 25.174 gesunken, die Summe beider Gruppen um 7,9 Prozent gewachsen.
Diese letztgenannte Summe aus Arbeitslosen und Menschen in Schulung hatte im Juni 2014 noch ein Plus von 15 Prozent
ausgewiesen, das erst im November in den einstelligen Prozent-Bereich gesunken ist. "Im Jänner und Februar
2015 lag dieser Anstieg bereits unter acht Prozent", sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. "Das zeigt, dass
sich der Zuwachs bei den Jobsuchenden allmählich verlangsamt." Dennoch, betont Draxl, wisse man natürlich,
dass noch genug zu tun sei, "denn die Situation auf dem Wiener Jobmarkt ist leider unverändert schwierig
und mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit dürfen wir noch recht lange nicht rechnen."
Nach Altersgruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im Februar 2015 im Jahresvergleich bei den Über-50-Jährigen
um 21,3 Prozent gestiegen, bei den Unter-25-Jährigen um 9,7 Prozent. Ein Lichtblick zeigt sich bei den ganz
Jungen: Die Zahl der unter-20-jährigen Arbeitslosen ist um 7 Prozent kleiner als vor einem Jahr.
Draxl: "Wir konzentrieren unsere Förderungen daher derzeit besonders stark auf die Zielgruppe 50+."
Man müsse allerdings auch sehen, dass die Beschäftigung der Über-50-Jährigen derzeit sehr viel
rascher wachse als die Gesamtbeschäftigung.
Ebenfalls erfreulich: Der Bestand an offenen Stellen, die die Wiener Unternehmen dem AMS Wien gemeldet haben, ist
um 3,5 Prozent größer als noch vor einem Jahr - wobei die Summe der im Februar besetzten Stellen sogar
um 15,5 Prozent gestiegen ist.
Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Wiener Arbeitslosigkeit im Februar vor allem im Einzelhandel (+ 20,7
Prozent) und in Hotellerie und Gastronomie (+19,3 Prozent) stark angestiegen. Bei der Warenproduktion gab es ein
Plus von 17,2 Prozent, im Bau um 13,3 Prozent.
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