Sozialminister Rudolf Hundstorfer bei Generalversammlung der Österreichischen Freunde
von Yad Vashem: "Bemühungen im Umgang mit unserer schwierigen Geschichte intensivieren"
Wien (sk) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat am 02.03. Begrüßungsworte bei der Generalversammlung
der Österreichischen Freunde der Jerusalemer Holocaust- Gedenkstätte Yad Vashem gesprochen. "In
Zeiten wie diesen, in denen der Extremismus wieder auflebt, in denen politisch und religiös motivierter Hass
geschürt wird, ist es umso mehr notwendig, die Vergangenheit aufzuarbeiten, Schicksale aufzuzeigen und mit
diesem Wissen in eine Zukunft zu schreiten, die die Würde der Menschen außer Frage stellt", betonte
der Sozialminister. Hundstorfer bedankte sich bei den Österreichischen Freunden von Yad Vashem ausdrücklich
für ihr Engagement in Sachen Gedenkarbeit. "Yad Vashem leistet einen unschätzbaren Beitrag dazu,
dass sich niemand mehr darüber hinweglügen kann, welche Folgen rassistische und antisemitische Hetze
nach sich zieht. Es darf niemals die bequeme Decke des Vergessens über das Geschehene gebreitet werden",
sagte Hundstorfer.
Der Sozialminister wies auch darauf hin, dass sich heuer zum 70. Mal das Ende des zweiten Weltkrieges jährt.
"Dieser Jahrestag ist Anlass für die Bundesregierung, die Bemühungen im Umgang mit unserer schwierigen
Geschichte weiter zu intensivieren", sagte Hundstorfer. Beispielsweise soll die Tätigkeit der Gedenkdiener,
die wichtige Bildungsarbeit für die nachkommenden Generationen leisten, gemäß des aktuellen Regierungsübereinkommens
aufgewertet und in Zukunft auch von Frauen ausgeübt werden können. Weiters soll auch dieses Jahr wieder
ein, so Hundstorfer, "symbolischer, aber für die Betroffenen hoffentlich wesentlicher" Betrag von
1,7 Millionen Euro für die Opferfürsorge zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls einen Beitrag
zum Gedenkjahr 2015 leistet die Studie "Historische Rahmenbedingungen der Arbeitsmarktverwaltung auf dem Gebiet
des heutigen Österreich von 1917 bis 1957", die vom Institut für Zeitgeschichte der Universität
Wien für das Sozialministerium durchgeführt wird.
"Wir bemühen uns, den Pfad der Aufarbeitung weiter zu gehen, unsere Verantwortung für unsere Geschichte
weiter zu übernehmen und unsere Pflicht in der Bewusstseinsbildung sowie der Anerkennung der Opfer zu leisten",
sagte Hundstorfer. Denn eines sei klar: "Unsere Vergangenheit verschwindet nicht. Man darf unter das Geschehene
keinen Schlussstrich ziehen aber man kann daraus sehr viel für die Zukunft lernen."
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