Hundstorfer: Niemals bequeme Decke des
 Vergessens über das Geschehene breiten

 

erstellt am
03. 03. 15
11.00 MEZ

Sozialminister Rudolf Hundstorfer bei Generalversammlung der Österreichischen Freunde von Yad Vashem: "Bemühungen im Umgang mit unserer schwierigen Geschichte intensivieren"
Wien (sk) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat am 02.03. Begrüßungsworte bei der Generalversammlung der Österreichischen Freunde der Jerusalemer Holocaust- Gedenkstätte Yad Vashem gesprochen. "In Zeiten wie diesen, in denen der Extremismus wieder auflebt, in denen politisch und religiös motivierter Hass geschürt wird, ist es umso mehr notwendig, die Vergangenheit aufzuarbeiten, Schicksale aufzuzeigen und mit diesem Wissen in eine Zukunft zu schreiten, die die Würde der Menschen außer Frage stellt", betonte der Sozialminister. Hundstorfer bedankte sich bei den Österreichischen Freunden von Yad Vashem ausdrücklich für ihr Engagement in Sachen Gedenkarbeit. "Yad Vashem leistet einen unschätzbaren Beitrag dazu, dass sich niemand mehr darüber hinweglügen kann, welche Folgen rassistische und antisemitische Hetze nach sich zieht. Es darf niemals die bequeme Decke des Vergessens über das Geschehene gebreitet werden", sagte Hundstorfer.

Der Sozialminister wies auch darauf hin, dass sich heuer zum 70. Mal das Ende des zweiten Weltkrieges jährt. "Dieser Jahrestag ist Anlass für die Bundesregierung, die Bemühungen im Umgang mit unserer schwierigen Geschichte weiter zu intensivieren", sagte Hundstorfer. Beispielsweise soll die Tätigkeit der Gedenkdiener, die wichtige Bildungsarbeit für die nachkommenden Generationen leisten, gemäß des aktuellen Regierungsübereinkommens aufgewertet und in Zukunft auch von Frauen ausgeübt werden können. Weiters soll auch dieses Jahr wieder ein, so Hundstorfer, "symbolischer, aber für die Betroffenen hoffentlich wesentlicher" Betrag von 1,7 Millionen Euro für die Opferfürsorge zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls einen Beitrag zum Gedenkjahr 2015 leistet die Studie "Historische Rahmenbedingungen der Arbeitsmarktverwaltung auf dem Gebiet des heutigen Österreich von 1917 bis 1957", die vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien für das Sozialministerium durchgeführt wird.

"Wir bemühen uns, den Pfad der Aufarbeitung weiter zu gehen, unsere Verantwortung für unsere Geschichte weiter zu übernehmen und unsere Pflicht in der Bewusstseinsbildung sowie der Anerkennung der Opfer zu leisten", sagte Hundstorfer. Denn eines sei klar: "Unsere Vergangenheit verschwindet nicht. Man darf unter das Geschehene keinen Schlussstrich ziehen aber man kann daraus sehr viel für die Zukunft lernen."

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at