Brunner: Nachhaltige Energiestrategien
 sind Zukunftsfrage für Europa

 

erstellt am
16. 03. 15
11.00 MEZ

Interparlamentarisches Jahrestreffen von EUFORES widmet sich erneuerbaren Energien und Energieeffizienz
Wien (pk) - Eine der großen Zukunftsfragen Europas ist die Entwicklung von erneuerbaren Energien, verbunden mit der Möglichkeit der effizienten Energienutzung. ParlamentarierInnen hätten eine wichtige Rolle in der Bewältigung dieser Herausforderungen, sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses des Nationalrats, Christiane Brunner, als Gastgeberin des 15. Interparlamentarischen Treffens des "European Forum for Renewable Energy Resources (EUFORES)".

Die Aufgabe der Parlamente sei es, darauf zu achten, dass Entscheidungen über wichtige Zukunftsfragen, wie etwa die Neuausrichtung des Energiesystems und der Kampf gegen den Klimawandel, nicht in die Hände von eng definierten Interessengruppen gelegt werden, meinte die Abgeordnete weiter. So komme den ParlamentarierInnen auch die Rolle zu, ihre Regierungen im Kampf gegen den Klimawandel auf dem richtigen Kurs zu halten. Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 habe sie leider den Eindruck gewonnen, dass dieses Thema im Bewusstsein der Politik wieder in den Hintergrund gerückt sei, stellte Brunner mit Bedauern fest. Dabei dürfe man nicht vergessen, dass die Bedeutung der Ökoindustrien in den letzten Jahre massiv zugenommen hat. Ihre Entwicklung sei ein wichtiger Faktor, um Europa über die Krise hinwegzuhelfen, meinte Brunner.

Claude Turmes: Große Herausforderungen, aber auch große Fortschritte in der nachhaltigen Energieversorgung
EUFORES-Präsident und EU-Mandatar Claude Turmes unterstrich in seiner Rede das politische Gewicht von EUFORES, das in den 15 Jahren seit seiner Gründung stark angewachsen sei. Die Politik sei aufgefordert, sich den Herausforderungen des Klimawandels und der Sicherung der Energieversorgung zu stellen. Die EU reagiere hier unter anderem mit dem Konzept der "Energieunion". Besonders stolz sei er daher darüber, dass für das Treffen auch zwei Vertreter der Europäischen Kommission gewonnen werden konnten, sagte Turmes, nämlich Maroš Šefcovic, der Vizepräsident für die Energieunion der EK, sowie der EU-Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik Johannes Hahn. EU-Kommissar Šefcovic wird am Nachmittag an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Die neue Energieunion" teilnehmen, kündigte Turmes an.

Turmes wies auch darauf hin, dass am Samstag, den 14. März, EU-Kommisar Hahn in einem Workshop ein Referat zum Thema "Energie als wichtige Komponente der neuen EU-Nachbarschaftspolitik" halten wird. Er wird mit den ParlamentarierInnen über Perspektiven des mittel- und osteuropäischen Gas- und Energiemarkts nach dem Ende der Pipeline-Projekte "Nabucco" und "Southstream" diskutieren. Die Energieprobleme vieler Länder seien zweifellos nur grenzüberschreitend zu lösen, sagte Turmes. Die Nachbarschaftspolitik der EU spiele daher auch für die Energiestrategien Europas eine Schlüsselrolle.

Ungeachtet aller Herausforderungen sehe er auch Entwicklungen, die Anlass zu Hoffnung gebe, sagte der EUFORES-Vorsitzende. So gebe es in Europa und in den USA bereits wichtige Gesetze, welche Effizienzstandards für Autos festlegen. Diese Standards stellten wichtige und effektive Maßnahmen dar, um den Erdölverbrauch einzuschränken. Die technische Entwicklung im Bereich der Windenergie und der Fotovoltaik habe riesige Fortschritte gemacht. Es gebe bereits die Möglichkeit, das Problem der Energieversorgung von bisher benachteiligten Regionen zu lösen. So wäre es etwa schon jetzt möglich, Elektrizität für ganz Afrika bereitzustellen, stellte Turmes fest.

An dem Treffen des parteiübergreifenden parlamentarischen Netzwerks EUFORES am 13. und 14. März im österreichischen Parlament beteiligen sich mehr als 100 ParlamentarierInnen aus den nationalen und regionalen Parlamenten der 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie aus dem Europäischen Parlament. Darunter befinden sich auch die österreichischen Mitglieder des Europäischen Parlaments Othmar Karas und Paul Rübig. Die TeilnehmerInnen diskutieren mit ExpertInnen und erhalten Gelegenheit, österreichische Beispiele nachhaltiger Energiegewinnung und Energienutzung kennenzulernen.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at