Interparlamentarisches Jahrestreffen von EUFORES widmet sich erneuerbaren Energien und Energieeffizienz
Wien (pk) - Eine der großen Zukunftsfragen Europas ist die Entwicklung von erneuerbaren Energien,
verbunden mit der Möglichkeit der effizienten Energienutzung. ParlamentarierInnen hätten eine wichtige
Rolle in der Bewältigung dieser Herausforderungen, sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses des Nationalrats,
Christiane Brunner, als Gastgeberin des 15. Interparlamentarischen Treffens des "European Forum for Renewable
Energy Resources (EUFORES)".
Die Aufgabe der Parlamente sei es, darauf zu achten, dass Entscheidungen über wichtige Zukunftsfragen, wie
etwa die Neuausrichtung des Energiesystems und der Kampf gegen den Klimawandel, nicht in die Hände von eng
definierten Interessengruppen gelegt werden, meinte die Abgeordnete weiter. So komme den ParlamentarierInnen auch
die Rolle zu, ihre Regierungen im Kampf gegen den Klimawandel auf dem richtigen Kurs zu halten. Seit der Finanz-
und Wirtschaftskrise 2008 habe sie leider den Eindruck gewonnen, dass dieses Thema im Bewusstsein der Politik wieder
in den Hintergrund gerückt sei, stellte Brunner mit Bedauern fest. Dabei dürfe man nicht vergessen, dass
die Bedeutung der Ökoindustrien in den letzten Jahre massiv zugenommen hat. Ihre Entwicklung sei ein wichtiger
Faktor, um Europa über die Krise hinwegzuhelfen, meinte Brunner.
Claude Turmes: Große Herausforderungen, aber auch große Fortschritte in der nachhaltigen Energieversorgung
EUFORES-Präsident und EU-Mandatar Claude Turmes unterstrich in seiner Rede das politische Gewicht von EUFORES,
das in den 15 Jahren seit seiner Gründung stark angewachsen sei. Die Politik sei aufgefordert, sich den Herausforderungen
des Klimawandels und der Sicherung der Energieversorgung zu stellen. Die EU reagiere hier unter anderem mit dem
Konzept der "Energieunion". Besonders stolz sei er daher darüber, dass für das Treffen auch
zwei Vertreter der Europäischen Kommission gewonnen werden konnten, sagte Turmes, nämlich Maroš Šefcovic,
der Vizepräsident für die Energieunion der EK, sowie der EU-Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik
Johannes Hahn. EU-Kommissar Šefcovic wird am Nachmittag an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Die neue Energieunion"
teilnehmen, kündigte Turmes an.
Turmes wies auch darauf hin, dass am Samstag, den 14. März, EU-Kommisar Hahn in einem Workshop ein Referat
zum Thema "Energie als wichtige Komponente der neuen EU-Nachbarschaftspolitik" halten wird. Er wird mit
den ParlamentarierInnen über Perspektiven des mittel- und osteuropäischen Gas- und Energiemarkts nach
dem Ende der Pipeline-Projekte "Nabucco" und "Southstream" diskutieren. Die Energieprobleme
vieler Länder seien zweifellos nur grenzüberschreitend zu lösen, sagte Turmes. Die Nachbarschaftspolitik
der EU spiele daher auch für die Energiestrategien Europas eine Schlüsselrolle.
Ungeachtet aller Herausforderungen sehe er auch Entwicklungen, die Anlass zu Hoffnung gebe, sagte der EUFORES-Vorsitzende.
So gebe es in Europa und in den USA bereits wichtige Gesetze, welche Effizienzstandards für Autos festlegen.
Diese Standards stellten wichtige und effektive Maßnahmen dar, um den Erdölverbrauch einzuschränken.
Die technische Entwicklung im Bereich der Windenergie und der Fotovoltaik habe riesige Fortschritte gemacht. Es
gebe bereits die Möglichkeit, das Problem der Energieversorgung von bisher benachteiligten Regionen zu lösen.
So wäre es etwa schon jetzt möglich, Elektrizität für ganz Afrika bereitzustellen, stellte
Turmes fest.
An dem Treffen des parteiübergreifenden parlamentarischen Netzwerks EUFORES am 13. und 14. März im österreichischen
Parlament beteiligen sich mehr als 100 ParlamentarierInnen aus den nationalen und regionalen Parlamenten der 28
EU-Mitgliedsstaaten sowie aus dem Europäischen Parlament. Darunter befinden sich auch die österreichischen
Mitglieder des Europäischen Parlaments Othmar Karas und Paul Rübig. Die TeilnehmerInnen diskutieren mit
ExpertInnen und erhalten Gelegenheit, österreichische Beispiele nachhaltiger Energiegewinnung und Energienutzung
kennenzulernen.
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