"Besser werden darf nie enden"

 

erstellt am
16. 03. 15
11.00 MEZ

5. ACADEMIA SUPERIOR-Symposium in Gmunden
Gmunden/Linz (academia-superior) - Sich darauf zu berufen, dass man ohnehin ganz gut da steht, ist schon der erste Schritt in Richtung Abstieg“, betonte Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl im Rahmen der Publikumsveranstaltung des diesjährigen Surprise-Factors-Symposiums von ACADEMIA SUPERIOR - Gesellschaft für Zukunftsforschung am Abend des 14.03. im Toscana-Congress in Gmunden. Daher habe man zum mittlerweile bereits 5. Symposium bewusst Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Bereichen eingeladen, das Wochenende über unter dem Motto „From Good to Great – Der Weg zu den Besten“ darüber zu diskutieren, was manche Institutionen, Unternehmen oder auch Regionen besser machen als andere und welche Faktoren ausschlaggebend sind, damit der Weg zu den Besten gelingt, erläuterte Strugl in seiner Funktion als Obmann von ACADEMIA SUPERIOR. Anregungen dazu lieferten Baroness Sue Campbell, als ehemalige Vorsitzende von „UK Sports“ hauptverantwortlich für den Medaillenerfolg von Großbritannien bei den Olympischen Spielen 2012 in London, die Molekularbiologin Univ.-Prof. Dr. Herta Steinkellner, die in Wien unter anderem an einem Mittel gegen das Ebola-Virus forscht, der politische Querdenker, Publizist und Geschäftsführer des „Konvent für Deutschland“, Oswald Metzger, und der von Vorarlberg aus international erfolgreiche Objektkünstler Norbert Brunner. „Diese Impulse aus dem Sport, der Kunst, der Wissenschaft und der Politik sollen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass Oberösterreich das selbst gesteckte Ziel, zu den Top-Regionen in Europa aufzusteigen, auch tatsächlich erreicht“, unterstrich Strugl vor rund 450 Besucherinnen und Besuchern der Abendveranstaltung.

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer verwies in seiner Ansprache auf das Beispiel Dänemark: Das Land sei Mitte der 90er-Jahre praktisch ein Sanierungsfall gewesen, heute 20 Jahre und eine Reihe mutiger Reformen später gehöre Dänemark zu den Besten im europäischen Ranking. „Dieses Beispiel macht deutlich, dass auch kleinere Wirtschaftsräume der weltwirtschaftlichen Großwetterlage nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern es sehr wohl in der Hand haben, an sich selbst zu arbeiten und an die Spitze vorzustoßen“, erklärte Pühringer. Das Ziel, dass Oberösterreich unter die zehn besten Regionen in Europa gelangt, solle durch eine Wachstumsstrategie mit vier Kernbereichen erreicht werden – mit Maßnahmen für den Wirtschaftsstandort, den Arbeitsmarkt, den Bildungs- und Ausbildungsstandort sowie den Wissenschafts- und Forschungsstandort. „Zentrale Elemente dieser Wachstumsstrategie müssen unter anderem ein investitionsfreundliches Klima, eine leistungsfähige Infrastruktur insbesondere mit einem Breitbandausbau, einer tiefgreifenden Deregulierung, Qualifizierung, Talenteförderung und die Bereitstellung des notwendigen Technikernachwuchses sowie die Erhöhung der Forschungsquote auf 4 Prozent bis zum Jahr 2020 sein“, erläuterte Pühringer.

Der erste Schritt auf dem Weg zum Erfolg sei das Entwerfen einer Vision und die Definition, wohin man wolle, erklärte Sue Campbell. Danach bedürfe es des Mutes zur Differenzierung: „Man kann nicht überall erfolgreich sein. Man muss sich auf jene Bereiche konzentrieren, in denen die Erfolgsaussichten am Größten sind, und dort seine Ressourcen gezielt einsetzen. Das bringt natürlich mit sich, dass man in anderen Bereichen Mittel einsparen muss, was nicht immer angenehm, aber unvermeidlich ist“, so Campbell. Auch sie habe im Vorfeld der Olympischen Spiele 2012 eine Konzentration der Ressourcen auf jene Sportarten vorgenommen, bei denen die Erfolgschancen am vielversprechendsten waren und der Medaillenerfolg Großbritanniens – Platz 3 hinter den USA und China – hätten ihr Recht gegeben. Klar sei auch, dass man niemals nachlassen dürfe: „Besser werden darf nie enden.“

Norbert Brunner nannte „Ehrlichkeit“ als wesentlichen Faktor auf dem Weg an die Spitze: Man müsse selbst sein größter Kritiker sein, um Fehler zu erkennen und daraus zu lernen. Zugleich solle man jene Bereiche suchen, in denen man bereits gut sei und diese entsprechend ausbauen.

Eine neue „Fehlerkultur“ verlangte auch Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger, der Wissenschaftliche Leiter von ACADEMIA SUPERIOR: „Bei uns gilt ein Scheitern als schwerer Makel. Doch wer Fehler immer nur zu vermeiden sucht, kann nie die Fähigkeit erwerben, damit umzugehen und aus einem Scheitern die richtigen Lehren zu ziehen.“

Für die Konzentration auf wesentliche Punkte sprach sich wiederum Molekularbiologin Herta Steinkellner aus: „Der Lehrplan an den Schulen ist völlig überfrachtet. Ich würde ihn radikal um 50 % zurückschneiden und dadurch Platz für neue Themen und Bereiche schaffen, die heute wichtiger als der derzeit vermittelte Stoff sind.“ Zugleich sollte man gezielt nach Nischen suchen, in denen man großartig werden kann, gerade Oberösterreich habe viele „Hidden Champions“, die hier als Vorbild dienen könnten.

„Als Basis für Reformen sollten Regierungen eine klare Standortbestimmung und Fehleranalyse ihres Landes vornehmen, möglichst am Beginn einer Amtsperiode und darauf aufbauend die nötigen Reformschritte setzen“, empfahl der politische Querdenker Oswald Metzger. Um eine entsprechende Akzeptanz auch für unpopuläre Maßnahmen zu erreichen, müsse es sowohl Transparenz und Information, als auch einen Dialog geben, man müsse also auch aktiv Informationen von außen einholen und den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, sich einzubringen.

Zur Abendveranstaltung am 14.03. im Toscana-Congresszentrum Gmunden konnte ACADEMIA-SUPERIOR-Obmann Michael Strugl neben den Expertinnen und Experten, Prof. Hengstschläger, Landeshauptmann Pühringer und ACADEMIA-SUPERIOR-Geschäftsführerin Dr. Claudia Schwarz auch eine Reihe weiterer prominenter Besucher begrüßen, unter anderem: OÖVP-Landtagsklubobmann und ACADEMIA-SUPERIOR-Obmann-Stv. Mag. Thomas Stelzer, OÖVP-Landesgeschäftsführer Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, MEP Dr. Paul Rübig, den Vorsitzenden des Rates für Forschung und Technologie für OÖ, DI Günter Rübig, BMW-Steyr-Chef DI Gerhard Wölfel, Lenzing-Generaldirektor Peter Untersperger, Jakob Leitner, Geschäftsführer der Spar-Zentrale Marchtrenk, Manfred Asamer, Geschäftsführer der Asamer-Holding, backaldrin-Gründer Peter Augendopler, den Direktor der Caritas OÖ, Franz Kehrer, den Bürgermeister von Gmunden, Mag. Stefan Krapf, Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, sowie aus dem Wissenschaftlichen Beirat von ACADEMIA SUPERIOR Prof. Dr. Helmut Kramer und Univ.-Prof. Dr. Anton Zeilinger.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.academia-superior.at

 

 

 

 

 

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