wean hean 2015 – Das Wienerliedfestival

 

erstellt am
13. 03. 15
11.00 MEZ

Von 16. April - 11. Mai 2015
Wien (gamuekl) - Neuestes vom Wienerlied! Das Festival wean hean wirft zwischen 16. April und 11. Mai 2015 zum 16. Mal seine Anker in Wien aus. Frischer Wind treibt in die Stadt und zerstreut in heftigen Böen Wienerlieder und Weana Tanz in alle Richtungen. Dreizehn Veranstaltungen an acht verschiedenen Schauplätzen eifern mit dem blauen wean hean Himmel um die Wette, aber auch gegen den Wind gestrichene Abende zeichnen ein Monat lang ein plastisches Wienerlied-Panorama.

wean hean steht für Traditionell-Originäres mit Haltekraft, denn ohne Anker trägt uns der Wind davon. wean hean bürgt aber auch für Bockbeiniges und Kratzbürstiges. Deshalb lichtet das Wienerliedfestival die Anker, hisst die Segel und hält Kurs auf Neuland. Geht kein Wind, dann heißt es rudern. Was zählt ist der Ankerwurf in die Zukunft. Das Tempo bestimmt in diesem Fall nicht, was gute Wiener Musik ist.

Das Startsignal ertönt in Wien-Favoriten. In der Loft City der ehemaligen Ankerbrotfabrik, einem der aufstrebenden und zurzeit spannendsten Kunst- und Kulturareale der Stadt, steht Zeitgenössisches im Mittelpunkt. Am Donnerstag, den 16. April 2015 ist die Loft City Tummelplatz für die wean hean Festivaleröffnung. Die imposante Expedithalle sowie das über Wien blickende Maleratelier Hermann Kremsmayer bieten viel Raum für die urban-lokalen Klänge der diesjährigen Musiker. Mit dabei sind: die swingende Barbara Bruckmüller Big Band feat. Jetlag Allstars, die legendäre Wiener Tschuschenkapelle, die modern schrammelnde Kombo von Martin Spengler und den foischn Wienern sowie das feine Wienerliedschätze darbietende Mondscheintrio.

Mit gleich zwei Konzerten lässt wean hean die Neuen Wiener Concert Schrammeln anlässlich ihres 20-Jahr-Jubiläums hochleben. Unter dem Titel "Schau ma eini" öffnen sich die Türen zum Wiener Konzerthaus, wo das maßgebliche Schrammelquartett der Stadt unter der musikalischen Leitung von Alexander Kukelka gemeinsam mit den Film- und TV-Lieblingen Wolf Bachofner und Karl Markovics ihre besten Wienerlieder präsentieren.

Im Rahmen des Schrammel-Montags im Bockkeller ist der zweite Auftritt der Neuen Wiener Concert Schrammeln programmiert. Nach der Aufführung alter und neuester Schrammelwerke im ersten Teil des Abends dürfen wir gespannt sein, wer in der für jeden Schrammelmusikanten offenen Runde des zweiten Teils spontan den Weg auf die Bühne findet.

lm luftigen, musikalisch atmosphärischen Bockkeller-Saal werden in diesem Jahr noch drei weitere Musikereignisse über die Bühne gehen:Der bei wean hean gern gesehene Gitarrist Helmut Jasbar bringt diesmal den Perkussionisten Peter Rosmanith und ein erlesenes, der Gitarre gewidmetes Wien-Programm mit. Die beiden Musiker korrespondieren mit musikalischen Vorfahren des frühen "Melting Pot" Wien. Jasbar und Peter Rosmanith beschäftigen sich mit musikalischen Schätzen in Bearbeitungen, Improvisationen und neuen Stücken.

Auf eine hochkarätige Auseinandersetzung dürfen wir gespannt sein, wenn Peter Matic und Chris Pichler in die Vortrags-Rollen von Karl Kraus und Alice Schalek schlüpfen. Der an Polemik nicht zu überbietende Schriftsteller und Journalist Kraus führte mit der ebenfalls scharf munitionierten Autorin, Journalistin und Fotografin Alice Schalek heftige Kontroversen. Das Duo Catch Pop String Strong wird mit Cello, Geige und Gesang dabei musikalisch zu Grenzüberschreitungen beitragen.

Den für Wien so typischen instrumentalen Vortragstücken, den sogenannten Weana Tanz (Wiener Tänzen) wird ein eigener Gesprächsabend gewidmet. Die geladenen Spezialisten Walter Deutsch, Hermann Fritz, Roland Neuwirth, Wolfram Tuscher und Simon Wascher diskutieren unter der Moderation von Susanne Schedtler über diese Wien spezifische Musikgattung und illustrieren in divergierenden Perspektiven und mit musikalischen Einsprengseln Geschichte, Entwicklung und Erscheinungsformen der Weana Tanz.

Nach den erfolgreichen Hermann Leopoldi und Fritz Rotter Abenden in den Vorjahren steht heuer wean hean im Zeichen des großartigen Liedschöpfers Walter Jurmann. Sein Schlager "Veronika, der Lenz ist da" (Text: Fritz Rotter) ging um die Welt und ließ ihn berühmt werden. Jurmann wurde 1903 in Wien geboren und machte mit Schlagern und Filmsongs international Karriere - in Berlin, Frankreich und Amerika. Er konnte geniale Wiener Walzer, freche Berliner Schlager, charmante Pariser Chansons wie swingenden amerikanischen Jazz komponieren. Die berühmtesten Stars seinerzeit sangen seine Lieder: darunter Richard Tauber, Greta Keller, Hans Albers, Judy Garland oder Jan Kiepura. Im Rahmen von wean hean 2015 werden die heutigen Größen aus Theater, Film und Fernsehen Wolf Bachofner, Lilian Klebow, Julian Loidl und Retschko & Remy unter der künstlerischen Leitung von Bela Koreny die besten Jurmann-Lieder zu neuer Lebendigkeit verhelfen.

Im Porgy & Bess präsentiert eine ausgeklügelte Jazztruppe um Oskar Aichinger ein Ereignis mit Unterhaltungs- und Experimentiercharakter. Die gestellte Aufgabe und Leitformel muss in Anbetracht eines Wienerliedfestivals freilich Wien ergeben. Angesichts des hehren, aber realistischen Zieles zwölf Töne und Wienerlied unter dem Siegel Jazz zu einem besonderen Ergebnis zu bringen, trägt die Show den verheißungsvollen Titel "'s wirdshow". Angela Maria Reisinger, Raumschiff Engelmayr, Oskar Aichinger, Lukas Kranzelbinder und Paul Skrepek bestehen diese Herausforderung wohl mit links.

Im Ehrbarsaal bietet wean hean dem Publikum die Möglichkeit, die Kunstform des Dudelns zu enträtseln und zu genießen. Als Gemischtes Doppel werden Agnes Palmisano, Daniel Fuchsberger sowie Maria & Helmut Stippich im Duo, Trio und Quartett singen und experimentierfreudig Neues schaffen. Agnes Palmisano wird zudem mit den Österreichischen Salonisten ausgewählte Koloraturjodler und das eine oder andere zeitgenössische Stück darbieten.

Ein besonderes Event erwartet uns am 8. und 9. Mai 2015 in der Ottakringer Brauerei: Die Kooperationsveranstaltung "Wiener Welle", ein Kultur-Festival mit Musik, Literatur und Kulinarik präsentiert aktuelles Kulturschaffen aus Wien, das nicht davor zurückschreckt, auf das Wienerlied, die Wiener Kaffeehausliteratur oder die Wiener Küche Bezug zu nehmen. Dabei geht es aber weniger darum, eine Tradition um ihrer selbst willen weiterzuführen, sondern vielmehr um einen spielerischen Umgang mit Altbekanntem. So entstehen spannende und zeitgenössische Neuinterpretationen.

Zum Ausklang von wean hean am 11. Mai 2015 steht das Chanson in seiner französischen und wienerischen Ausprägung im Mittelpunkt. Im Theater Akzent wird die Schauspielerin mit der großen Stimme, Vasiliki Roussi, unter der musikalischen Leitung von Willy Daum und unter Begleitung der Spitzenmusiker Krzysztof Dobrek am Akkordeon und Herwig Thöny am Kontrabass ihre grandiose Interpretation von Piaf-Liedern erstmals in Wien zu Gehör bringen.

Karl Hodina hat in und für Wien den Begriff des Wiener Chansons mitgeprägt. Gemeinsam mit der nicht minder stimmgewaltigen Tini Kainrath und dem Diknu Schneeberger Trio wird Karl Hodina seine besten Chansons präsentieren - ohne Zweifel ein stimmungsvoller Abschluss des diesjährigen Wienerliedfestivals.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://http://www.weanhean.at

 

 

 

 

 

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