München/Wion (bmj) – Die von Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter großangelegte
Reform des Straf- und Maßnahmenvollzugs schreitet weiter voran. Dabei orientiert sich Brandstetter an internationalen
Best Practice Beispielen im Strafvollzug, wie beispielsweise der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim.
Diese besucht Brandstetter gemeinsam mit dem bayerischen Justizminister Winfried Bausback.
„Ziel ist es, das beste Modell für den österreichischen Straf- und Maßnahmenvollzug zu entwickeln.
Dazu ist der Blick über die Grenzen entscheidend, denn die Reform muss sich an internationalen Maßstäben
orientieren. Die Erfahrungswerte vergleichbarer Länder bieten wichtige Lösungsansätze, die zum Teil
auch in Österreich anwendbar sind. Beim Erfahrungsaustausch mit Justizminister Bausback konnte ich wichtige
Erkenntnisse für den österreichischen Strafvollzug gewinnen“, so Brandstetter.
Zur Justizanstalt München-Stadelheim gehört eine eigene Frauenvollzugsanstalt mit 150 Haftplätzen
sowie eine Abteilung für den Jugendstrafvollzug mit 60 Haftplätzen. Die Frauenvollzugsanstalt gilt als
Vorzeigemodell und verfügt über eine eigene Mutter-Kind-Abteilung. In dieser sind Mütter mit ihren
Kindern bis zum 3. Lebensjahr untergebracht.
In Österreich ist die Reform des Straf- und Maßnahmenvollzugs bereits voll angelaufen. Mit 100 zusätzlichen
Justizwachebeamten und zusätzlichem Betreuungspersonal soll die Betreuung der Insassen verbessert werden.
Auch im Bereich des Jugendstrafvollzugs wurden bereits etliche Maßnahmen umgesetzt - unter anderem können
Jugendliche seit 1. Jänner 2015 als Alternative zur U-Haft in betreuten Wohngemeinschaften untergebracht werden.
Ein weiterer wichtiger Reformschritt ist die neue „Generaldirektion“, die ab Sommer 2015 im Justizministerium angesiedelt
sein wird. Diese wird sich um alle Vollzugs- und Betreuungsagenden des Strafvollzuges kümmern. Auch der Maßnahmenvollzug
soll reformiert werden. Die von einer Expertengruppe ausgearbeiteten Verbesserungsvorschläge werden so rasch
wie möglich umgesetzt.
|