Der Österreichische Gaspreisindex – ÖGPI (C) – liegt für den April 2015 bei
72,3 Punkten (Basis 2006 = 100) und gab gegenüber dem Vormonat stark nach.
Wien (energyagency) - Laut Berechnungen der Österreichischen Energieagentur geht der ÖGPI im April
noch stärker als in den Vormonaten zurück. Im Monatsvergleich wurde ein Rückgang von 28% errechnet
- das ist die stärkste Verminderung seit Beginn der ÖGPI-Berechnungen. Im Jahresvergleich fällt
die Abschwächung noch markanter aus: während der ÖGPI vom März 2015 im Vergleich zum März
2014 um 25,2% fiel, reduziert er sich im April 2015 gegenüber April 2014 sogar um 46,8%. Damit liegt der ÖGPI
auf dem niedrigsten Niveau seit März 2005.
Die markanten Rückgänge des ÖGPI der letzten Monate beruhen auf dem Preisverfall der berücksichtigten
Erdölprodukte, der allerdings durch die Entwicklung des Wechselkursverhältnisses USD/EURO abgeschwächt
wird. Die Gaspreisbindung an Erdöl bzw. Erdölprodukte schlägt mit einer Zeitverzögerung von
3-6 Monaten durch, was im April 2015 besonders deutlich sichtbar wird.
Der Gaspreisindex, den die Österreichische Energieagentur erstmals im März 2010 veröffentlichte,
ist sowohl eine Orientierung für Energieversorger als auch eine Information für Haushalts- und kleinere
GewerbekundInnen über die tendenzielle Preisentwicklung im Erdgasbereich. Damit ist ein Ausblick auf die kurzfristig
zu erwartende Gaspreisentwicklung möglich. Die Berechnungsmethode ist standardisiert und enthält wesentliche
Preisindikatoren, die den Gaspreis beeinflussen.
Bereits seit 2009 wird der Österreichische Strompreisindex publiziert, der jeweils für ein Monat im Voraus
berechnet, wie sich die Großhandelspreise für Strom an der Strombörse in Leipzig entwickeln. Der
Gaspreisindex zeigt ebenfalls einen Monat im Voraus die Entwicklung der - berechneten - Großhandelspreise
an.
Der dem ÖGPI zugrunde gelegte Erdgaspreis wird vom Importerdgaspreis abgeleitet. Weiters fließt die
Entwicklung verschiedener Erdölprodukte, im Wesentlichen verschiedene Heizölsorten, in die Kalkulation
ein. Die Basis für die Berechnungen sind Preisnotierungen für Diesel und Heizöl, der Erdgasimportpreis
sowie der Wechselkurs Euro/Dollar.
Da der Bezug von Erdgas unmittelbar mit der nötigen Bereitstellung von Raumwärme verknüpft ist,
fließen in die Berechnung saisonale Aspekte mit ein.
Haftungsausschluss
Die Österreichische Energieagentur sowie alle bei der Erstellung der Indices beteiligten ExpertInnen haben
deren Berechnung sowie inhaltliche Kommentare sorgfältig erstellt. Übermittlungs-/inhaltliche Fehler
können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Österreichische Energieagentur übernimmt
daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere
in Bezug auf eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Verwendung
der angebotenen Informationen entstehen
Über die Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency
Die Österreichische Energieagentur ist das nationale Kompetenzzentrum für Energie in Österreich.
Sie berät auf Basis ihrer vorwiegend wissenschaftlichen Tätigkeit Entscheidungsträger aus Politik,
Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Schwerpunkte liegen in der Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern
im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit. Dazu
realisiert die Österreichische Energieagentur nationale und internationale Projekte und Programme, führt
gezielte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit durch und entwickelt Strategien für die nachhaltige
und sichere Energieversorgung. Die Österreichische Energieagentur setzt klimaaktiv - die Klimaschutzinitiative
des BMLFUW - operativ um und koordiniert die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Bauen & Sanieren,
Energiesparen, Erneuerbare Energie und Mobilität.
|