Barmherzige Brüder im Krankenhaus Eisenstadt gedenken ihres Ordensgründers Johannes von Gott
Eisenstadt (st. martinus) - Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Johannes-von-Gott- Kirche des Krankenhauses
der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt gedachte man am Abend des 09.03. des Todestages des Ordensgründers.
Neben Ordensmitgliedern mit ihrem Provinzial Frater Ulrich Fischer, SpitalsärztInnen und –mitarbeiterInnen,
Patienten, Angehörigen, Priestern und Krankenhausseelsorgern nahmen hochrangige Vertreter der Politik, darunter
Bürgermeister Thomas Steiner, Gesundheits- und Soziallandesrat Peter Rezar und Landtagspräsident Gerhard
Steier an der Gedenkmesse teil. Für die musikalische Gestaltung der Feier zeichneten der Chor der Barmherzigen
Brüder, Musiker des Haydn-Orchesters sowie ein Bläserensemble aus Donnerskirchen unter der Leitung von
Professor Rudolf Schrumpf verantwortlich.
Zsifkovics: Sittliche Entwicklung in Europa hinkt in Gesundheitspolitik hinter technischer Entwicklung hinterher
Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics erinnerte in seiner Predigt an das Vermächtnis des heiligen
Johannes von Gott für das 21. Jahrhundert: Professionelle Hilfe für den leidenden Menschen in seiner
leib-seelischen Ganzheit zu leisten, ohne Ansehen der Person. „Auf einem Planeten, auf dem ein Großteil der
Erdbevölkerung nicht in den Genuss kommt, mit anderen Arzneien als mit Aspirin behandelt zu werden, ist dies
mehr als ein frommes Programm“, so Zsifkovics wörtlich. Dabei wäre es laut Zsifkovics verfehlt, in Johannes
von Gott bloß den Gründer des modernen Hospitalwesens zu sehen. Wo in europäischen Ländern
Gesetze zur Fortpflanzungsmedizin und zur Sterbehilfe die Integrität des Menschen zu beschneiden beginnen,
sei das Modell der Barmherzigen Brüder das lebensnotwendige christliche „Gegenmodell“ bei Pflege, Heilung
und Betreuung. Christliche Ärzte seien heute mehr denn je gefragt, „an ihrem Platz und mit den ihnen gegebenen
Mitteln Multiplikatoren und Anwälte für die Würde des Menschen zu sein von seinem natürlichen
Anfang bis zu seinem natürlichen Ende – trotz allen Gegenwindes!“, so der Eisenstädter Bischof.
Barmherzige Brüder weltweit im Einsatz
Der heilige Johannes von Gott, Stifter des Ordens der Barmherzigen Brüder („Hospitalitätsorden der
Barmherzigen Brüder des Johannes von Gott“) ist Patron der Kranken, der Krankenhäuser und der Krankenpfleger.
Er etablierte bereits im 16. Jahrhundert das Krankenhaus im modernen Sinn. Sein Orden mit Hauptsitz in Rom ist
heute in 53 Ländern der Erde in der Kranken- und Altenpflege, der Behindertenhilfe, der Obdachlosenfürsorge
und in den letzten Jahren verstärkt in der Hospizarbeit und der Palliativmedizin tätig. Die Österreichische
Ordensprovinz besteht aus Einrichtungen in Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei, wo insgesamt rund
7.700 MitarbeiterInnen, davon knapp 50 Ordensangehörige, im Dienst am Nächsten arbeiten.
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