Ausfuhren auf neuen Höchstwert gestiegen - Internationalisierungs-Offensive unterstützt
Erschließung von Zukunftsmärkten - Handelsbilanzdefizit mehr als halbiert
Wien (bmwfw) - Österreichs Exportwirtschaft hat im Vorjahr 127,9 Milliarden Euro exportiert und damit
den vierten Exportrekord in Folge erzielt. "Das zeigt die Stärke und Wettbewerbsfähigkeit der heimischen
Exportbetriebe, die wir mit unserer Internationalisierungsoffensive 'go international' gezielt unterstützen.
Unsere Exportwirtschaft ist auch in schwierigen Zeiten eine wichtige Konjunkturstütze und sichert Wachstum
und Arbeitsplätze im Land", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der am 11.03.
veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria. 2014 ist das Waren-Exportvolumen
um 1,7 Prozent gewachsen, zudem wurde das Handelsbilanzdefizit mehr als halbiert. "Angesichts der vielen geopolitischen
Unsicherheiten und der eingetrübten Konjunktur ist diese Exportbilanz ein positives Signal, das auch die wirtschaftliche
Stimmung verbessern sollte. Weiteren Rückenwind liefert der schwächere Euro", so Mitterlehner. Gemäß
WIFO-Prognose vom Dezember 2014 sollen die Warenexporte heuer mit einem Plus von 1,5 Prozent weiter steigen.
Besonders gut entwickelt hat sich der Handel mit Drittstaaten, worauf auch der Fokus von "go international"
liegt. Heimische Unternehmen haben in die Märkte außerhalb der Europäischen Union im Vorjahr fast
40 Milliarden Euro exportiert. Das Plus lag bei 2,1 Prozent und damit über dem globalen Durchschnitt. Auch
die Handelsbilanz war positiv. "Aufgrund des schwächeren Wachstums in Europa müssen wir die Diversifikation
weiter forcieren. Wir müssen mit neuen Produkten und Dienstleistungen dorthin gehen, wo das stärkste
Wachstum ist, ohne die traditionellen Märkte zu vernachlässigen", so Mitterlehner. Auch der langfristige
Trend stimmt: Der Anteil der Exporte in Drittstaaten ist von 27,4 Prozent im Jahr 2009 auf 31,2 Prozent im Jahr
2014 gestiegen. Überdurchschnittliche Zuwächse gab es vor allem in den nordamerikanischen Raum. Die Ausfuhren
in die USA und Kanada sind im Vorjahr jeweils um mehr als zehn Prozent gestiegen. "Das unterstreicht das Potenzial
und die Bedeutung gut gemachter EU-Freihandelsabkommen für ein Exportland wie Österreich", betont
Mitterlehner.
"Stark im Aufwind sind auch die Exporte nach China, das Russland im Export-Ranking überholt hat und erstmals
auf Platz zehn liegt", verweist Mitterlehner auf das Plus von 7,8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. "Eine
stärkere Diversifikation verteilt auch das Risiko besser, wenn es im Handel mit einzelnen Märkten wie
etwa Russland zu Einbrüchen kommt", so Mitterlehner. Denn die Exporte in die Russische Föderation
sind insbesondere aufgrund der Folgen der Ukraine-Krise um acht Prozent auf 3,2 Milliarden Euro gesunken. Zur Unterstützung
wurde die Internationalisierungsoffensive aufgestockt, damit betroffene Betriebe noch stärker alternative
Auslandsmärkte bearbeiten können. Zusätzlich bietet die Förderbank aws spezielle Überbrückungsgarantien
für Betriebsmittelkredite an. Damit können zum Beispiel neue Kundenaufträge in alternativen Märkten
vorfinanziert werden.
Die Initiative "go international"
Die Maßnahmen und Angebote von "go international", einer gemeinsamen Initiative von Wirtschaftsministerium
und Wirtschaftskammer Österreich (WKO) unterstützen vor allem Klein- und Mittelbetriebe beim ersten Schritt
in den Export, bei der Erschließung von Zukunftsmärkten und der Vermarktung ihrer Innovationen. Weitere
IO-Instrumente sind die Unterstützung des Besuchs wichtiger Branchentreffs, von Kongressen und Messen sowie
die Teilnahme an Forschungskooperationen. Neben Marktstudien werden auch Rechtsberatungen und Risikoanalysen durchgeführt
und den Unternehmen angeboten.
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