Kärnten übt in Stellungnahme Kritik an
 AKW-Aktionsplan für Krško

 

erstellt am
11. 03. 15
11.00 MEZ

LR Holub: Anlage in Krško nicht für Beherrschung eines schweren Unfalls ausgelegt - Forderung nach Nachrüstungsmaßnahmen an die Betreiber und klare Position gegen Atomkraft-Ausbau
Klagenfurt (lpd) - Das Land Kärnten hat eine offizielle Stellungnahme zum Atomkraftwerk Krško und denErkenntnissen aus dessen Stresstest im Dezember 2014 abgegeben. Nach dem Reaktorunfall in Fukushima werden auf EU-Ebene entsprechende AKW-Stresstests durchgeführt. Die Ergebnisse aus diesen Tests werden in einem Bericht zusammengefasst und fließen in einen AKW-Aktionsplan ein.

Umwelt- und Energiereferent LR Rolf Holub berichtete am 10.03. im Anschluss an die Regierungssitzung über die Stellungnahme des Landes zum Bericht. Darin äußert das Land weitreichende Kritik am AKW-Aktionsplan namens „Update of the Slovenian Post-Fukushima Action Plan“: „Die Anlage in Krško ist aus unserer Sicht nicht für die Beherrschung eines schweren Unfalls ausgelegt. Es wurden zwar Vorkehrungen und Nachrüstungsmaßnahmen dahingehend getroffen, diese gehen uns aber nicht weit genug. Hier gibt es weitreichenden Nachholbedarf für die Betreiber, den wir mit allem Nachdruck einfordern“, erklärte Holub.

Unter allen europäischen AKW-Standorten sei Krško am stärksten von möglichen Erdbeben gefährdet. Es gehe aus dem Bericht hervor, dass der Betreiber diese Gefahr unterschätze. Daher müsse unbedingt eine dem Stand der Wissenschaft und Technik entsprechende Analyse der Erdbebengefährdung und der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden, forderte Holub.

Ebenso müsse die Anlage auf Grund der klimatischen Veränderungen auf eine gefährliche Hochwassersituation durch extreme Niederschläge hin geprüft werden: „Das wurde bis jetzt verabsäumt und muss aus Sicht Kärntens dringend nachgeholt werden. Auch Krško kann sich vor den Folgen des Klimawandels nicht verstecken“, so Holub.

Eventuellen Ausbauplänen erteilte Holub eine klare Absage. Das Land Kärnten werde sich in so einem Fall intensiv und mit allen verfügbaren Mitteln im Rahmen des ESPOO-Verfahrens, einem grenzüberschreitenden UVP-Verfahren, für die Verhinderung eines solchen Ausbaus einsetzen: „Das Land wird jede zur Verfügung stehende Maßnahme gegen einen Atomkraft-Ausbau nutzen“, betonte Holub.

 

 

 

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