Programm für Forschung, Technologie und Innovation präsentiert
St. Pölten (nlk) - Rund 600 Millionen Euro habe das Land Niederösterreich in den vergangenen Jahren
in Wissenschaft und Forschung investiert und bis zum Jahr 2020 seien seitens des Landes weitere 500 Millionen Euro
für diesen Bereich vorgesehen, sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 10.03. im Zuge einer Pressekonferenz
in St. Pölten. Gemeinsam mit Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim, Univ.Prof. DI Dr. Peter Skalicky und KommR
Veit Schmid-Schmidsfelden präsentierte der Landeshauptmann das neue "Forschungs-, Technologie- und Innovationsprogramm
Niederösterreich" (FTI-Programm).
Rund 450 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft haben an diesem Programm gearbeitet,
das in einem ersten Schritt 25 Projekte aus zehn Themenfeldern vorsieht, so Pröll: "Das Land Niederösterreich
stellt dafür 40 Millionen Euro zur Verfügung, damit werden rund 220 Millionen Euro an Effekten ausgelöst."
Das FTI-Programm umfasse drei Stoßrichtungen: Natur-Kultur-Lebensqualität, Ernährung-Medizin-Gesundheit
sowie Technologie-Produktivität-Wohlstand.
"Wir sind sicher, dass wir mit einer entsprechenden Wissenschaftspolitik auch den Wirtschaftsstandort absichern
können, denn Wissenschaft und Forschung sind der Motor für die Wirtschaft. So lösen Wissenschaft
und Forschung jährlich rund eine Milliarde Euro an direkten und indirekten Ausgaben aus", so der Landeshauptmann,
der die Wissenschaft "auch als Impulsgeber für den Arbeitsmarkt" sieht. So würden jährlich
in Niederösterreich rund 11.500 Arbeitsplätze durch die Wissenschaft gesichert oder geschaffen: "Durch
den wissenschaftlichen Betrieb, durch Konsumeffekte der Beschäftigten oder durch Bauinvestitionen". Darüber
hinaus könne man durch die Wissenschaft auch "die kommenden Generationen absichern", so Pröll:
"Wir wollen Talente im Land fordern und fördern." Derzeit gebe es rund 6.000 Beschäftigte in
diesem Bereich in Niederösterreich, dazu kämen rund 19.000 Studierende, informierte er.
Dass die Wissenschaftspolitik auch "auf breitester Ebene von der Bevölkerung mitgetragen" werde,
zeige eine aktuelle Umfrage, hielt der Landeshauptmann fest: "93 Prozent sind an der Wissenschaft interessiert,
für 82 Prozent macht Wissenschaft das Leben angenehmer und 81 Prozent sehen Wissenschafts-Förderung als
wichtige Aufgabe für die Landespolitik."
Die Arbeit im Lenkungskreis zur Erstellung des FTI-Programmes sei eine "sehr interdisziplinäre"
gewesen, sagte Dr. Erika Jensen-Jarolim. Die zehn Themenfelder des Programmes zeigten "ein sehr hohes Potenzial
in Hinsicht auf Innovation", betonte sie: "Wir wollen hin zu einer Innovationskultur."
"Innovation ist das Zauberwort des 21. Jahrhunderts", meinte DI Dr. Peter Skalicky. Innovation passiere
aber nur dort, "wo die zuständige Infrastruktur existiert", betonte er, und darum nehme die FTI-Strategie
auf Struktur, Kapazitäten und Infrastruktur im Bundesland Bezug.
Es brauche Schwerpunktsetzungen und "eine verknüpfte Wertschöpfungskette", sagte KommR Veit
Schmid-Schmidsfelden: "Wir brauchen Grundlagenforschung, wir brauchen die angewandte Forschung, wir brauchen
die Wirtschaft, um Ideen in Produkte umzusetzen, und wir brauchen Ausbildung."
Die zehn Themenfelder des "FTI-Programmes NÖ" sind: Geistes-, Sozial-und Kulturwissenschaften, Sammlungen
Niederösterreich, Ökosysteme und Ökosystemdienstleistungen, Wasser, Nachwachsende Rohstoffe und
Bioenergie, Nachhaltige Landbewirtschaftung und Produktionsoptimierung, Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit,
Medizintechnik und medizinische Biotechnologie, Materialien und Oberflächen sowie Fertigungs- und Automatisierungstechnik.
Beispiele für priorisierte Projekte sind etwa die "Koordinationsstelle Netzwerk Biodiversität",
das Thema "Bauen mit Holz im mehrgeschossigen Wohnbau", das Projekt "Additive Manufacturing",
das "Christian Doppler-Labor für Innovative Therapieansätze in der Sepsis" oder auch das Comet-K2-Zentrum
für Tribologie.
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