Mitte März fanden in Wien zwei Vorbereitungstreffen
für den Science Europe (SE) High-level Workshop statt, welcher vom FWF in Zusammenarbeit mit dem BMWFW und
SE organisiert wird.
Wien (fwf) - Zahlreiche Repräsentantinnen und Repräsentanten europäischer Forschungsförderungseinrichtungen
diskutierten im Zuge der beiden Vorbereitungstreffen, wie forschungsbasierte Innovationen vorangetrieben und internationale
Kooperationen über die Grenzen Europas hinaus verbessert werden könnten. Diese "Pre-Workshops"
dienten der Vorbereitung des am 13. und 14.04. in Wien stattfindenden Science Europe High-Level Workshops zum Europäischen
Forschungsraum (European Research Area - ERA) und fanden zwischen 12. und 17.03. zu den Themen "Forschungsbasierte
Innovation vorantreiben" und "Internationale Kooperation jenseits von Europa" statt.
Der High-Level Workshop wird dieses Jahr erstmals vom FWF in Zusammenarbeit mit dem BMWFW und Science Europe organisiert.
Das Treffen versammelt Spitzenrepräsentantinnen und Spitzenrepräsentanten von 50 Science Europe-Mitgliedsorganisationen
aus 27 Ländern sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission und nationaler
Wissenschaftsministerien unter dem Schirm von Science Europe, der Dachorganisation nationaler Forschungsförderungs-
und Forschungsträgerorganisationen an einen Tisch. Gemeinsam werden Perspektiven der Ausgestaltung eines gemeinsamen
Europäischen Forschungsraums diskutiert. Für den FWF in seiner Eigenschaft als Mitgliedsorganisation
von Science Europe und Veranstalter des High-Level Workshops ist dies eine Gelegenheit, zur aktiven Weiterentwicklung
des europäischen, wissenschaftspolitischen Diskurses beizutragen.
Forschungsbasierte Innovation (research-based innovation) ist ein Prozess, der auf Basis von durch Forschung erlangten
neuen Erkenntnissen zur Weiterentwicklung von Dienstleistungen, Produkten und Verfahren führt. In diesem Zusammenhang
sind institutionelle Perspektiven nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zur Stärkung des Gesamtsystems
zu betrachten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vorbereitungstreffens waren sich darin einig, dass ein geeignetes
"Ökosystem der Innovation" die abgestimmte Rollenverteilung aller Akteurinnen und Akteure voraussetzt
und dass exzellente Grundlagenforschung ein zentraler Bestandteil eines solchen Systems darstellen muss.
Moderne, exzellente Wissenschaft findet zu einem Großteil in weltweiter Kooperation statt. Gleichzeitig ist
eine weltweite Mobilität besonders von exzellent ausgebildeten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern festzustellen.
Angesichts der dynamischen Entwicklung nationaler Wissenschaftssysteme sowohl in etablierten als auch in aufstrebenden
außereuropäischen Staaten können adäquate Rahmenbedingungen und dedizierte Maßnahmen
auf europäischer sowie auf nationaler Ebene wesentliche Entwicklungsperspektiven für Europa und die nationalen
Forschungsstandorte bedeuten. Gemeinsame Perspektiven von europäischen Akteurinnen und Akteuren, unterschiedlichen
nationalen Politikebenen und Agenturen mit einer abgestimmten Rollenverteilung und einem angepassten Aktivitätsspektrum
sind Voraussetzung für eine aktive Internationalisierungs- politik des europäischen Wissenschaftssystems.
Sowohl forschungsbasierte Innovation als auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit internationalen Partnern
setzen eine langfristige und ausreichende Finanzierung von nationalen und europäischen Forschungsorganisationen
voraus. Gerade der internationale Wettbewerb um die besten Köpfe und Ideen bedingt ein klares politisches
und finanzielles Bekenntnis zu Europa als Forschungs- und Innovationsstandort, um mittel- und langfristig Wohlstand
zu garantieren.
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