Verlagerungspolitik ist europaweite Herausforderung

 

erstellt am
23. 03. 15
11.00 MEZ

Tiroler LandesrätInnen übergeben Brenner-Memorandum an EU-Verkehrskommissarin
Innsbruck (lk) - Bei der „Verkehrswoche“ im Juni 2014 in Innsbruck wurden viele Vorschläge diskutiert, wie die ökologische Verkehrsverlagerung in ganz Europa weiter forciert werden kann. LHStvin Ingrid Felipe und die Mobilitätslandesräte Florian Mussner und Mauro Gilmozzi von der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino haben sich damals vorgenommen, nach der EU-Wahl und der folgenden Neubildung der Kommission bei der neuen EU-Verkehrskommissarin vorzusprechen und nutzten diese Möglichkeit im Rahmen des Events TEN-T in Action am 20.03. in Innsbruck.

„Es ist bei all den Herausforderungen der vom Transitverkehr belasteten Alpenregionen immens wichtig, dass die EU-Kommission für diese Thematik sensibilisiert ist. Und das ist uns in den Gesprächen mit der neuen Verkehrskommissarin Violeta Bulc gelungen“, so die drei LandesrätInnen unisono nach der Übergabe des Brenner Memorandums, das neben den zuständigen LandesrätInnen auch von den Landeshauptleuten Günther Platter, Arno Kompatscher und Ugo Rossi unterzeichnet wurde (siehe Anhang).

Europaweite Herausforderung sauberer Verkehr
In ganz Europa ist der möglichst ökologische Gütertransport eine enorme Herausforderung. Der sogenannte „Modal Split“ stagnierte in der EU in den letzten Jahren (2007-2012 jeweils ca. 75 Prozent Straße und 25 Prozent Schiene/Wasserwege) und am Brennerkorridor ist sogar ein Rückgang des Schienenanteils zu verzeichnen (2010 bis 2013 von 36 Prozent auf 29 Prozent).

Der Brennerkorridor verläuft durch einen sensiblen Alpenraum, wo die Auswirkungen des Straßenverkehrs (Luft/Lärm) auf die Umwelt etwa drei bis fünf Mal höher sind als im Flachland. „Wir Alpenländer tun mit der Verbesserung der Schieneninfrastruktur und mit zahlreichen EU-konformen nationalen Maßnahmen zur ökologischen Verkehrsverlagerung, was wir können“, sagt die Tiroler LHStvin Ingrid Felipe. Weil das aber nicht genug sei, um die sensiblen Alpenregionen vor dem wachsenden Transportbedarf und seinen Auswirkungen zu schützen, werden rechtliche Rahmenbedingungen von der EU und ihren Mitgliedsstaaten für eine schrittweise Umsetzung der fairen Verkehrsverlagerung benötigt.

Memorandum an EU-Verkehrskommissarin übergeben
Die drei VerkehrslandesrätInnen Felipe, Mussner und Gilmozzi übergaben EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc ein Memorandum mit konkreten Maßnahmen zur Verlagerung des Güterverkehrs auf der Brennerachse von der Straße auf die Schiene, welches auf die Beschlüsse zur „Alpentransitbörse“ und „Grenzüberschreitende Strategie zur Verkehrsverlagerung“ des Südtiroler, Tiroler und Trentiner Landtages von seiner letzten gemeinsamen Sitzung verweist.

Komplettiert wird die Maßnahmensammlung durch den Tagungsband der Verkehrswoche 2014 (http://www.tirol.gv.at/verkehrswoche). Nun sei die Europäische Kommission gefordert, auf die konkreten Maßnahmenvorschläge einzugehen. Ziel sei die erkennbare schrittweise Verlagerung des Straßengüterfernverkehrs auf die Schiene, die letztendlich die hohen Infrastrukturinvestitionen und die Aufrechterhaltung der Lebensqualität für die Bevölkerung und den Erholungsraum für die TouristInnen entlang des Brennerkorridors sichere.

 

 

 

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