"Meilenstein in der burgenländischen Forschungsgeschichte" – 850 m² topmoderner
Forschungsraum mit 2.000 Sensoren um 2,6 Mio. € – Modellgebäude beinhaltet Labore für Managementsimulationen,
Energiespeicher- und Gebäudeklimatisierungssysteme
Pinkafeld/Eisenstadt (fh) - 850 m² Forschungsraum mit über 2.000 Sensoren können die Wissenschaftler,
Mitarbeiter und Studierenden der FH Burgenland ab sofort für ihre Forschungsarbeiten nützen: Nach nur
acht Monaten Bauzeit wurde am 21.03. das neue Forschungsgebäude "Energetikum" im Beisein von Landeshauptmann
Hans Niessl offiziell eröffnet. Das hochmoderne Modellgebäude schafft die Möglichkeit, komplexe
Untersuchungen durchzuführen - während es auch tatsächlich genutzt wird. Ziel ist: maximale Behaglichkeit
bei optimaler Ressourcenausnutzung. "Diese Investition ist eine Investition in die Zukunft des Landes und
ein Meilenstein in der burgenländischen Forschungsgeschichte", sagt Landeshauptmann Hans Niessl.
Niessl: beste Voraussetzungen für erfolgreiche Forschungsarbeit
In den Bereichen Forschung, Technologie und Innovation habe das Burgenland eine neue Offensive gestartet, sagt
Niessl. Die FTI-Strategie 2025 für das Burgenland sei bereits in Umsetzung. Wichtige Schwerpunkte sind dabei
erneuerbare Energien und nachhaltige Lebensqualität. "Mit dieser Forschungsoffensive wollen wir den Aufstieg
des Landes fortsetzen, die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes weiter steigern und wissensbasierte Arbeitsplätze
im Land schaffen." Mit dem Energetikum könne der Forschungsstandort Burgenland weiter aufholen, denn
es biete die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Forschungsarbeit.
Bieler: bedeutende Investition in die Zukunft der Forschungsaktivitäten
"Das Energetikum bietet Simulations- und Versuchsräume genauso wie ein topmodernes Zentrum für
Managementsimulation. Das Land hat mit diesem Neubau eine große und bedeutende Investition in die Zukunft
der Forschungsaktivitäten getätigt", sagt Wissenschafts-Landesrat Helmut Bieler. Insgesamt wurden
2,6 Millionen Euro investiert, wobei ein Großteil der Mittel durch die EU und das Land Burgenland über
das Förderprogramm EFRE zur Verfügung gestellt worden ist. Das Energetikum ist als "Living Lab"
konzipiert und hat zusätzlich eine technische Gebäude-Ausstattung im Umfang von ca. 270.000 Euro erhalten.
Für den Landesrat stärkt dieser Ausbau den Forschungsstandort Pinkafeld. "Der ausgezeichnete Ruf,
den sich die FH am Campus Pinkafeld in Gebäudetechnik und Gesundheit erworben hat, wird damit gestärkt.
Außerdem bieten wir Unternehmungen zusätzliche Möglichkeiten, gemeinsam mit der FH innovative Projekte
umzusetzen." Nicht zuletzt sieht Bieler einen weiteren Impuls, um die Ausbildungs- und Arbeitsplatzmöglichkeiten
im Südburgenland weiter auszubauen.
Liegenfeld: Wichtige Plattform für Auftragsforschungen
"Für KMUs ist es essentiell, Forschung zu betreiben, um bei Weiterentwicklungen am Puls der Zeit
zu bleiben", sagt Landesrat Andreas Liegenfeld. Dabei seien punktgenaue Auftragsforschungen ein zentraler
Bestandteil, die zielgerichtet auf Problem- und Forschungsfelder ausgerichtet werden können. "Mit dem
Energetikum haben diese Unternehmen eine wichtige Plattform für die Abwicklung ihrer innovativen Projekte.
Neue Technologien und Einsatzbereiche, die hier entwickelt werden weisen uns in eine ressourcenschonende Zukunft,
die auch im Bereich der Landwirtschaft vielfältige Einsatzbereiche zulassen", so Liegenfeld.
Heschl: Multifunktionsgebäude am neuesten Stand der Technik
Das Energetikum steht unter dem Motto: Ausprobieren, um zu optimieren. Es ist als sogenanntes "Living
Lab" konzipiert, das heißt, dass geforscht wird, während das Gebäude auch tatsächlich
im Alltag genutzt wird. "Um regenerative Energiesysteme weiter ausbauen zu können brauchen wir eine intelligente
Vernetzung zwischen Erzeuger, Verbraucher und innovativen Speichertechnologien", erklärt Christian Heschl,
Studiengangsleiter für Gebäudetechnik und Gebäudemanagement, der maßgeblich an der Konzeption
des neuen Gebäudes mitgewirkt hat. "In diesem Zusammenhang nimmt zukünftig das Gebäude als
Energieversorger und -speicher einen besonderen Stellenwert ein. Genau hier setzt das Energetikum an." Das
Gebäude ermöglicht unter Berücksichtigung des realen Nutzerverhaltens sowohl Einzeltechnologien
wie Solar- und Photovoltaiksysteme, Wärmepumpensysteme, Speichertechnologien usw. als auch systemübergreifende
regelungstechnische Strategien weiterzuentwickeln.
Dafür beinhaltet das Energetikum ein Labor für Energiespeichersysteme basierend auf Wasserstoff, ein
Labor für neueste Gebäudeklimatisierungssysteme und ein Labor für Managementsimulationen, erklärt
der Rektor der FH Burgenland, Gernot Hanreich: "Das Energetikum ist also disziplinenübergreifend von
Interesse für die Wissenschaftler und deckt die Bereiche Gebäude- und Energietechnik sowie Gesundheit
ab." Schon vor der Eröffnung wurde das Energetikum aktiv in Forschungsprojekte eingebunden. "Es
konnten bereits drei Projektanträge für FFG-Ausschreibungen mit einem Gesamt-Volumen von insgesamt 0,5
Millionen Euro eingereicht werden, bei denen das Energetikum als Technologieträger eingebunden ist",
erklärt der Geschäftsführer der FH-Tochter Forschung Burgenland Marcus Keding. "Insgesamt 36
Forschungsprojekte mit einem Volumen von 3,2 Millionen Euro werden derzeit in Pinkafeld abgewickelt", ergänzt
Silvia Ettl-Huber, die ab 1. April ebenfalls in die Geschäftsführung der Forschung Burgenland eintreten
wird.
Top-Leistung an allen Fronten
"Mit dem Bau des Energetikums wird die ausgezeichnete Forschungsarbeit der FH Burgenland vor allem im
Bereich Gebäude- und Energietechnik nicht nur abgesichert, sondern weiter ausgebaut. Die neuen Strukturen
ermöglichen uns Forschung am Puls der Zeit", zeigen sich FH-Geschäftsführer Georg Pehm und
Josef Wiesler erfreut. Dort, wo künftig die Wissenschaftler mit ihren Forschungstätigkeiten Neuland beschreiten
werden, haben es die bauausführenden Firmen bereits getan: "Man kann den Bau des Gebäudes als Pionierleistung
bezeichnen: Noch nie zuvor haben die zuständigen Firmen ein derart hochtechnisches Gebäude errichtet."
Demgemäß sei bereits die Koordination der Fachfirmen eine große Herausforderung gewesen. Dank
der perfekten Zusammenarbeit aller Beteiligten sei es gelungen, das Energetikum in so kurzer Zeit und punktgenau
im Kostenrahmen zu errichten.
Etwa 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FH Burgenland und ihrer Tochterfirma Forschung Burgenland werden im
Energetikum ihren Arbeitsplatz haben. Daneben stehen auch 12 flexible Arbeitsplätze zur Verfügung. "Es
war uns sehr wichtig, dass auch Studierende im Energetikum einen Platz finden, wenn sie aktiv an Forschungsprojekten
mitarbeiten. So gewährleisten wir auch den Transfer von aktuellen Forschungsergebnissen in die Lehre",
sagen die FH-Geschäftsführer.
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