LH Pröll: „Verantwortung gegenüber dem kulturellen Erbe“
St. Pölten (nlk) - Insgesamt sechs Jahresetappen umfasst die Sanierung des Stiftes Göttweig, heuer
geht man in die dritte Etappe. Schon am 23.03. sollen die Arbeiten fortgesetzt werden, bis 2018 sollen sie abgeschlossen
sein. Am 20.03. trat das 2012 ins Leben gerufene Kuratorium zusammen, um die weiteren Maßnahmen im Zusammenhang
mit der Neudeckung der Stiftsdächer zu planen.
"1,1 Millionen Euro werden in die dritte Etappe investiert, ein Anteil von 25 Prozent der Kosten wird vom
Land Niederösterreich getragen", informierte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im Zuge eines Pressegespräches
im Anschluss an die Kuratoriumssitzung. Man habe "eine Verantwortung gegenüber dem kulturellen Erbe,
das unsere Vorfahren an uns weitergegeben haben", betonte er. Für das Land Niederösterreich sei
das Stift Göttweig ein "Kulturjuwel am Eingangstor zum Unesco Weltkulturerbe", so Pröll. Das
Stift Göttweig habe aber - durch das Europa-Forum Wachau - auch eine "europäische Dimension".
Der Landeshauptmann verwies auch auf die touristische und wirtschaftliche Bedeutung des Stiftes, das pro Jahr rund
100.000 Besucherinnen und Besucher verzeichne.
Die Denkmalpflege habe in Niederösterreich "eine gute Tradition", pro Jahr wende man dafür
rund fünf Millionen Euro auf, so Pröll: "Mit diesen fünf Millionen Euro werden noch wesentlich
mehr Millionen für die gesamte Wirtschaft mobil gemacht, etwa durch Aufträge für Unternehmen und
Handwerker."
Einen "herzlichen Dank all jenen, die uns bisher geholfen haben", sagte Abt Columban Luser in seiner
Stellungnahme. Die Erneuerung der Dächer sein "eine große Herausforderung", handle es sich
doch um ca. 18.000 Quadratmeter Dachfläche. Im dritten Baujahr steht die Dachsanierung des Südflügels
und der Kaiserstiege im Museumstrakt am Plan. In diesem Teil befindet sich das epochale Troger-Fresko, das mit
seinem sprichwörtlichen Trogerblau das größte freitragende Treppenhaus Österreichs überwölbt.
Der Präsident des Fördervereins der Freunde des Benediktinerstiftes Göttweig, Mag. Erwin Hameseder,
berichtete über ein erfolgreiches Jahr des Vereines. Durch verschiedenste Aktivitäten konnte mitgeholfen
werden, dass bereits Spenden in der Höhe von rund 520.000 Euro für die Finanzierung der Dachsanierung
eingingen. "Unser Ziel ist: Wir wollen bis zum Ende des Projektes eine Million Euro zur Sanierung beitragen",
so Hameseder.
Die Gesamtkosten für die Neudeckung der Stiftsdächer wurden zu Beginn der Arbeiten mit sechs Millionen
Euro geschätzt. Im Jahr 2014 konnten trotz schwieriger Witterungsverhältnisse alle für das zweite
Jahr geplanten Dächer neu gedeckt werden. Das Kirchendach und nunmehr auch der gesamte Osttrakt sind nun in
freundlichem Ziegelrot weithin sichtbar. Im Jahr 2015 sollen nun die Dachsanierung des Südtrakts finalisiert
sowie zusätzlich dieselbe Maßnahme über der Kaiserstiege mit dem Trogerfresko realisiert werden.
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