LH Pröll eröffnete "Ötzi"-Ausstellung in Mistelbach
Mistelbach/St. Pölten (nlk) - Das MAMUZ Museum Mistelbach zeigt heuer in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler
Archäologiemuseum in Bozen eine umfassende Schau mit den neuesten Erkenntnissen zur berühmtesten Eismumie
der Welt. Von der Auffindung über die Erforschung bis hin zur Rekonstruktion des Mannes aus dem Eis wird Ötzis
Geschichte spannend erzählt. Am 20.03. wurde die Ausstellung durch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll feierlich
eröffnet.
Es habe sich gezeigt, "dass die Philosophie der Landesausstellungen, mit denen wir nicht nur kulturpolitische,
sondern auch regionalpolitische Zielsetzungen verbinden, aufgeht", sagte der Landeshauptmann im Gespräch
mit der Moderatorin der Eröffnung, Mag. Nadja Mader-Müller. Er betonte die Bedeutung des MAMUZ als "Wissenszentrum
und Erlebniszentrum", das den Menschen "die Geschichte auf breitester Ebene näher bringt".
Das Land Niederösterreich habe einen "unglaublich reichhaltigen Sammlungsschatz", und diesen wolle
man auch "verfügbar machen für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, und
auch für diejenigen, die zu uns kommen", so Pröll. Deshalb werde man etwa auch "weitere wesentliche
museale Einrichtungen" wie das Haus der Geschichte in St. Pölten oder die Galerie der zeitgenössischen
Kunst in Krems umsetzen.
Mit Themen wie dem Ötzi wolle man "Geschichte angreifbar machen", meinte der Geschäftsführer
des MAMUZ Mistelbach, Mag. Matthias Pacher. Zu Themen wie den Ötzi könne vor allem auch das junge Publikum
einen Zugang finden.
Der wissenschaftliche Leiter des MAMUZ, Dr. Ernst Lauermann, verwies auf zahlreiche wissenschaftliche Tagungen,
die hier stattfinden: "Dadurch bringen wir Kompetenz und wissenschaftlichen Diskurs hierher."
Mit dem Ötzi bekäme die Geschichte "im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht", für die
Wissenschaft war die Auffindung des Mannes aus dem Eis "eine Sensation", sagte Dr. Angelika Fleckinger
vom Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen.
1991 gab der Ötztaler Gletscher den 5.300 Jahre alten Mann frei. Dieser bedeutende Fund ermöglichte einen
bislang unbekannten Einblick in die späte Jungsteinzeit und frühe Kupferzeit, in der Ötzi lebte.
Die Wissenschaft erforscht jedes noch so kleine Detail an ihm. So konnte etwa anhand der Reste seiner Kleidung
nachgebildet werden, wie diese ausgesehen haben kann. Mit Schuhen aus Gras, engen Beinkleidern, einem Mantel aus
Ziegenfellstreifen und einer Bärenfellmütze war er vor 5.300 Jahren auf 3.210 Metern Seehöhe in
den Ötztaler Alpen unterwegs. Die Ausstellung im MAMUZ zeigt, was die Wissenschaft nach Jahrzehnten der Forschung
alles über Ötzi, seinen Körper, seine Kleidung und seine Ausrüstung weiß. Erweitert wird
die Schau mit eindrucksvollen Originalexponaten, die den Übergang von der Steinzeit in die Kupferzeit in Niederösterreich
belegen.
Die Ausstellung "Ötzi. Der Mann aus dem Eis" ist bis 29. November 2015 im MAMUZ Museum Mistelbach
zu sehen, geöffnet ist die Schau Dienstags bis Sonntags von 10 bis 17 Uhr.
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