Erste umfangreiche Mid-Career-Retrospektive der Künstlerin
Wien (rk) - Das Kunst Haus Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, präsentiert von 20. März bis
5. Juli 2015 die bisher umfangreichste Ausstellung der japanischen Fotografin Rinko Kawauchi. Die Personale zeigt
das beeindruckende Werk der japanischen Künstlerin in Fotografien, Filmen und Büchern, als erste umfangreiche
Mid-Career-Retrospektive in Österreich. Eigens für die Ausstellung im Kunst Haus Wien entstand die neue
Werkgruppe "Search for the Sun" (2015), wofür die Künstlerin Rinko Kawauchi im Dezember 2014
einer Einladung des Kunsthaus nach Österreich folgte. Ihre Suche nach dem Besonderen "nach der Essenz
der Welt", führte sie dabei unter anderem in eine Goldschmelze in Wien und in die Gletscherwelt des Dachsteins.
Innovative Position zeitgenössischer Fotografie
Die Fotografien von Rinko Kawauchi bestechen durch eine Sprache, die gleichzeitig vertraut und universell ist.
Rinko Kawauchi erforscht das Besondere im Alltäglichen, die fundamentalen Kreisläufe des Lebens, die
scheinbar unabsichtliche Ordnung der Natur. Die Künstlerin begann ihre Karriere 2001 mit der simultanen Veröffentlichung
von drei erstaunlichen Fotobüchern - Utatane, Hanabi, und Hanako - und sicherte sich damit ihre Stellung als
eine der innovativsten Positionen der zeitgenössischen Fotografie. In diesen frühen Werkgruppen erfolgt
Kawauchis Bildfindung durch einen sehr persönlichen Zugang in der Begegnung mit der Welt und den Dingen in
ihr.
In groß angelegten Zyklen stellt sie ein universelles Gedächtnis und eine archetypische Erinnerung vor,
die eine Reflexion über das menschliche Dasein ermöglicht. Die außergewöhnliche Sensibilität
ihres Blickes auf die Welt, die uns umgibt, verleiht ihren Fotografien eine einzigartige Anziehungskraft. Vorwiegend
analog und bei natürlichem Licht fotografiert, zeigen sie ebenso elementare wie beiläufige Momente. Kawauchis
Blick offenbart die Welt als hypnotisierende Schönheit. Bildfindung und Komposition sind geprägt vom
Bemühen um ein ganzheitliches Verständnis der Welt.
"Wir sind sehr stolz, dass wir mit der international renommierten Fotografin Rinko Kawauchi die erste große
Ausstellung des neuen Kunst Haus Wien Programms entwickeln und realisieren konnten. Die Retrospektive verbindet
hochkarätige Fotografie mit Umwelt-, Nachhaltigkeits- und gesellschaftspolitischen Themen, die exemplarisch
für die neue Ausrichtung des Hauses stehen. Ergänzend zu der Personale von Rinko Kawauchi werden erstmals
in der Garage und der Galerie kuratierte Positionen zu sehen sein, ein wunderbarer Film von Guido van der Werve
und junge Fotografie mit Volker Renner und Katarina Soskic", so Bettina Leidl, Direktorin des Kunst Haus Wien.
Die Ausstellungen Nummer Negen, The Day I Didn't Turn With The World von Guido van der Werve in der GARAGE und
Sentiment mit Werken von Volker Renner und Katarina Soskic in der GALERIE werden zusammen mit der Ausstellung von
Rinko Kawauchi eröffnet.
Biografie einer außergewöhnlichen Künstlerin
Rinko Kawauchi wurde 1972 in Shiga, Japan, geboren und begann ihre Karriere 2001 mit der simultanen Veröffentlichung
der drei Fotobücher Utatane, Hanabi und Hanako. Es folgten weitere bemerkenswerte Monografien. Kawauchi hatte
Einzelausstellungen unter anderem in der Fondation Cartier, Paris, der Photographer's Gallery, London, der Galleria
Carla Sozzani, Mailand, dem Hasselblad Center, Göteborg, dem Museum of Modern Art, Sao Paulo, dem Museum of
Modern Art, Tokio und im FoMa Antwerpen. Rinko Kawauchi lebt und arbeitet in Tokio.
"Und mit dem yakihata (traditionelle bäuerliche Technik Brände herbeizuführen) vor Augen wurde
mir noch etwas klar. Die Kraft der Flammen, die das weite Grasland verschlangen, war weit größer, als
ich es mir vorgestellt hatte. Beim Anblick des vollkommen verkohlten, pechschwarzen Landstrichs ergriff mich die
Illusion, ich sei selbst verbrannt. Das Gefühl war so erfrischend, als hätte das Ich, das ich bis dahin
gewesen war, aufgehört zu existieren - als wäre ich neu geboren worden", so Rinko Kawauchi.
Die von Verena Kaspar-Eisert kuratierte Ausstellung ist bis 5. Juli 2015 im Kunst Haus Wien zu sehen.
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