Europäische Partnerschaft zur kulturellen Bildung mit Lehrlingen
Wien (kulturkontakt) - Fünf MANUCULTURA-Partnerorganisationen arbeiten ab sofort in ihren Ländern
daran, mehr Kreativität und kulturelle Bildung in die Lehrlingsausbildung zu tragen. KulturKontakt Austria
(KKA) koordiniert 2015 und 2016 die europäische ERASMUS+ Partnerschaft MANUCULTURA. MANUCULTURA will erforschen,
wie Allianzen von beruflicher mit schulischer Ausbildung das Potenzial von kultureller Bildung nutzen können.
"Aufzeigen, was Kultureinrichtungen als Bildungseinrichtungen im Rahmen der Berufsausbildung für Lehrlinge
bewirken können" ist laut Roman Schanner, Programm K3-Projektleiter in KKA, einer der Zugänge um
kulturelle Bildung für junge Menschen in der beruflichen Ausbildung zu fördern. "Ziel ist die Lehrlingsausbildung
mit kultureller Bildung zu bereichern", fasst Schanner zusammen.
Partner sind KulturKontakt Austria (Österreich), das Unternehmen ALNATURA (Deutschland), MSU - Museum für
Zeitgenössische Kunst (Kroatien), CESIE - Europäisches Studien- und Initiativen-Zentrum (Italien) und
das ARKEN - Museum für Moderne Kunst (Dänemark). Da kulturelle Bildung in den europäischen Lehr-
und Ausbildungsplänen in der beruflichen Erstausbildung noch keinen formalen Status hat, liegt das Ziel der
Zusammenarbeit in der Entwicklung von Empfehlungen zur Qualitätssteigerung in Lehrlingsausbildung mit den
bewährten Methoden und Techniken der kulturellen Bildung (Kulturvermittlung). Die gemeinsamen Empfehlungen
sollen in Ausbildungsprogramme einfließen und in Pilotprojekten in Firmen weiter erprobt werden.
Dabei liegt in einer Verbindung von beruflicher Bildung mit kultureller Bildung ein großes Potential, wenn
es gilt, bei Lehrlingen Schlüsselkompetenzen des "LebensLangenLernens" anzusprechen und Impulse
für Kreativität und Innovationsgeist im Arbeitsalltag zu setzen. Das beweisen Evaluierungen des "KKA-Programmes
K3" (1998 und 2004, AT), und das empfehlen internationale Studien wie etwa der Final Report zu ACCESS OF YOUNG
PEOPLE TO CULTURE, EACEA/2008/01. Kulturelle Bildung würde demnach Lehrlingen Chancen zur Persönlichkeitsentwicklung
und somit auch für ihr berufliches Fortkommen bieten - beides zentral für diese große Gruppe europäischer
Jugendlicher eines Alterssegments - in Österreich etwa mehr als 40% der 15- bis 18-Jährigen.
Ihre Erfahrungen zu verschränken, ist eines der Ziele der MANUCULTURA-Partner. Die Qualität der Zusammensetzung
dieses Konsortiums ermöglicht eine Bearbeitung und Weiterentwicklung des Themas aus unterschiedlichen Perspektiven
- aus Sicht von Betrieben, aus Sicht von Berufsschulen, Vocational Education and Training-Schulen und aus Sicht
von Kultureinrichtungen.
Das Projekt MANUCULTURA wird aus Mitteln der Europäischen Union finanziert.
KulturKontakt Austria führt mit dem "Programm K3 - Kulturvermittlung mit Lehrlingen" seit mehr als
25 Jahren ein spezielles, für die duale Lehrlingsausbildung entwickeltes Programm in Österreich durch.
Mit dem Programm K3 ist es KKA gelungen, Modelle für kulturelle Lehrlingsbildung mit hohem Qualitätsanspruch
zu entwickeln, die kontinuierlich angeboten werden. 80 bis 100 Projekte pro Jahr werden an Berufsschulklassen umgesetzt.
Impulsprojekte werden in weiterer Folge von Bundesländern und Betrieben aufgegriffen und fortgesetzt. Schanner:
"So besteht mittlerweile für jeden Lehrling in NÖ die Möglichkeit, an einem Kulturprojekt teilzunehmen.
Das Land NÖ hat unsere langjährigen Impulsprojekte aufgegriffen. Das besondere daran ist das Zusammenwirken
von KulturvermittlerInnen mit der Schulsozialarbeit."
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