„Preis für Europäische Regionale Integration“ in St. Pölten verliehen
St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll konnte am 18.03. den bulgarischen Staatspräsidenten
Mag. Rosen Plevneliev in St. Pölten begrüßen. Im Zentrum des gemeinsamen Arbeitsgespräches
standen die Themen Donauraumstrategie, Verkehr und Bildung. Im Anschluss daran kam es im Zuge eines großen
Festaktes im Sitzungssaal des NÖ Landtages zur Verleihung des "ERI Prix", des "Preises für
Europäische Regionale Integration", an den bulgarischen Präsidenten.
Das heutige persönliche Zusammentreffen sei bereits das siebente, sprach Landeshauptmann Pröll im Zuge
eines Pressestatements nach dem Arbeitsgespräch von "sehr guten persönlichen Kontakten". So
habe man sich beim Europa-Forum Wachau im Jahr 2010 - damals war Plevneliev noch Regionalminister Bulgariens -
kennengelernt. Nach der Wahl Plevnelievs zum Staatspräsidenten war Landeshauptmann Pröll der erste ausländischer
Politiker, der den neu gewählten Präsidenten besuchte. Auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen
Niederösterreich und Bulgarien seien "sehr enge und sehr gute", so Pröll: "Es gibt rund
50 Beteiligungen oder Direktinvestitionen von niederösterreichischen Firmen in Bulgarien, über 450 niederösterreichische
Unternehmen haben mit Bulgarien Handelsbeziehungen."
In Bezug auf die Donauraumstrategie stellte der Landeshauptmann fest:
"In dieser Region wird sich ein guter Teil des europäischen Weges entscheiden. In diesem Raum leben 115
Millionen Menschen in 180 Regionen, und er umfasst 14 Staaten - Mitgliedsstaaten der EU ebenso wie Nicht-Mitgliedsstaaten."
Einen wesentlichen Focus lege man auf die durchgehende Schiffbarmachung der Donau durch die Kooperation der Schwarzmeerhäfen
und der Donauhäfen. Was die Verkehrsfragen betreffe, so setze man vor allem auf die Zusammenarbeit im Rahmen
der transeuropäischen Netze. Dabei seien insgesamt neun Korridore vorgesehen, zwei davon berührten Niederösterreich.
Der Ausbau solle weiter vorangetrieben werden, hielt Pröll dazu fest.
Eine intensive Zusammenarbeit gebe es auch im Bereich der Bildung, informierte der Landeshauptmann weiters. Staatspräsident
Plevneliev habe bereits das IST Austria in Klosterneuburg besucht, darüber hinaus gebe es eine Vielzahl an
bulgarischen Studenten an der IMC FH Krems, am IST Austria und an der Donau-Universität.
Die Auszeichnung mit dem "ERI Prix" sei für ihn "ein besonderer Moment in meiner Arbeit als
bulgarischer Präsident" und "eine große Ehre", bedankte sich Plevneliev. Er sei ein "begeisterter
Europäer", gemeinsam habe man viel geleistet. Besonders hob der Staatspräsident das Europa-Forum
Wachau hervor. Dort werde "mit Ideen für Europa und Debatten für Europa" dazu beigetragen,
"dass wir unser Europa gestalten." Das Europa-Forum Wachau und Niederösterreich seien "Motor
der regionalen Kooperation", betonte er. "Hier im Herzen Europas planen wir Zukunftsprojekte", meinte
Plevneliev, und verwies dabei etwa auf die Donauraumstrategie. Besonders hob er auch die Kooperation zwischen Bulgarien
und Österreich im Bereich der Ausbildung hervor, Bulgarien führe derzeit eine Ausbildungsreform nach
Vorbild der österreichischen dualen Ausbildung durch.
Der "ERI Prix" wird für Verdienste um die Bewahrung der Vielfalt und der Gleichrangigkeit der Regionen
auf dem Weg zu einem geeinten Europa vom Land Niederösterreich und der Donau-Universität Krems verliehen.
Erstmals wurde er im Jahr 2005 an Vaclav Klaus vergeben, weitere Preisträger sind Mikulas Dzurinda (2007),
Edmund Stoiber (2009) und Jean-Claude Juncker (2012).
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