Österreicher Studenten mit 2 Fahrzeugen beim Jubiläumsrennen des Shell Eco-marathon
Europe
Wien (shell) - Er gilt als einer der härtesten Wettbewerbe für Studenten der Ingenieurwissenschaften:
Seit 30 Jahren haben sich schon zehntausende Studenten beim Shell Eco-marathon Europe der Herausforderung gestellt,
mit ihren selbst konstruierten Fahrzeugen und einem Liter Treibstoff oder einer Kilowattstunde Strom so weit wie
möglich zu fahren. Mit beeindruckenden Ergebnissen: In der Spitze ist hochgerechnet sogar bereits eine Strecke
von Österreich bis nach Nordafrika erreicht worden. In diesem Jahr sind 230 Teams aus 30 Ländern in Europa
und Afrika für den Wettkampf vom 21. bis 24. Mai in Rotterdam (Niederlande) qualifiziert. Aus Österreich
gehen zwei Teams an den Start, um Europas Effizienzkrone zu erringen.
Ein Triumph war 2014 dem Team der TU Graz gelungen, die mit ihrem Prototypen 1092 Kilometer pro Kilowattstunde
Strom erreicht hatten. Sie gehen jedoch in diesem Jahr nicht an den Start. Qualifiziert sind dieses Mal das Team
elena von der Fachhochschule Vorarlberg und das HTL Salzburg Racing Team (Htbluva Salzburg). Die Salzburger waren
im Vorjahr unglücklich in Rotterdam an der technischen Abnahme ihres Fahrzeugs gescheitert, weil das Antriebssystem
ausgefallen war, und mussten unverrichteter Dinge wieder abreisen. Sie wollen in diesem Jahr mit ihrem strombetriebenen
Fahrzeug in der Kategorie UrbanConcept einen Wertungslauf schaffen. Die Ziele des neuen Teams elena sind bereits
erfüllt. "Wir haben uns die Teilnahme zum Ziel gesetzt und freuen uns daher besonders, dass wir angenommen
worden sind", sagte Ines Halbritter vom Team elena. Sie wollen in Rotterdam natürlich ein gutes Ergebnis
einfahren, aber auch "die großartige Atmosphäre genießen und den Projektabschluss feiern".
Seinen Ursprung hat der Shell Eco-marathon Europe im südfranzösischen Le Castellet. Hier wurde der Wettbewerb
1985 erstmals mit rund 20 Teams ausgetragen, damals siegte ein Team aus der Schweiz mit 680 Kilometern pro Liter
Benzin. Viele der damaligen Fahrzeuge waren aus Holzteilen gebaut, Rasenmäher-Motoren sorgten für den
Antrieb. Kein Vergleich zu heute: Aerodynamische Fahrzeugteile kommen bei vielen Teams mittlerweile aus dem 3D-Drucker,
Tests im Windtunnel sind Standard in der Fahrzeugkonstruktion der Studenten. Teams aus Österreich nehmen erst
seit 2010 am Shell Eco-marathon teil, dabei gelang jedoch schon zwei Mal ein Sieg.
Der Shell Eco-marathon hat sich zu einem der wichtigsten Foren für Ideen zur nachhaltigen Mobilität entwickelt
- mit Austragungsorten in Europa, den USA und Asien. Die Herausforderungen sind groß: Der weltweite Energiebedarf
wird sich angesichts der wachsenden Bevölkerung bis 2050 verdoppeln, die Anzahl der Fahrzeuge von heute gut
900 Millionen auf mehr als zwei Milliarden steigen. Die jüngste Shell Pkw-Studie zeigt, dass trotz Zunahme
alternativer Antriebstechniken wie Hybrid und Elektro der Verbrennungsmotor die Hauptantriebsart bleiben wird.
Der Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen könnten sich bis 2040 halbieren. "Dafür brauchen
wir jedoch künftig ein verstärktes Engagement in der Forschung und dazu trägt auch dieser Wettbewerb
bei", sagte Dr. Wolfgang Warnecke, Chief Scientist Mobility der Royal Dutch Shell. Beim Shell Eco-marathon
Europe wird in zwei Kategorien gefahren: In der "UrbanConcept"-Klasse müssen die Fahrzeuge prinzipiell
für den Straßenverkehr geeignet sein, dagegen sind in der Klasse der "Prototypen" bei der
Konstruktion kaum Grenzen gesetzt. In beiden Kategorien gibt es zwei Hauptarten von Motoren: Verbrennungs- und
Elektromotoren. Beim Verbrennungsmotor können die Teilnehmer zwischen Benzin, Diesel, Ethanol, synthetischem
Diesel aus Erdgas (GTL) oder Erdgas (CNG) wählen, beim Elektromotor zwischen Batterie und Brennstoffzelle.
Im Wettkampf müssen die Teams mit ihren Fahrzeugen zehn Runden auf dem Parcours zurücklegen, um in die
Wertung aufgenommen zu werden. Dabei dürfen sie nicht länger als 39 Minuten fahren; die Durchschnittsgeschwindigkeit
beträgt mindestens 25 km/h. Danach wird der Treibstoffverbrauch ermittelt und hochgerechnet, wie weit das
Fahrzeug gekommen wäre, wenn es einen ganzen Liter Treibstoff oder eine Kilowattstunde Strom verbraucht hätte.
Sieger ist das Team mit der weitesten Strecke.
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