Langsames Wachstum bei Strom- und Erdgastankstellen
Wien (fvmi) - Der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) veröffentlicht seine aktuelle Tankstellenstatistik,
die ab sofort unter www.oil-gas.at abrufbar ist. Die Erhebung unterscheidet zwei Kategorien von Tankstellen: Unter
die sogenannten 1.373 Major-Branded Tankstellen fallen die Marken der FVMI-Mitgliedsunternehmen von BP, Eni, JET,
MOL, OMV und Shell. In der zweiten Kategorie weist die Statistik weitere 1.249 Tankstellen aus, wie z.B. von Genol,
Turmöl, Avia, IQ oder A1. Ende 2005 zählte der FVMI noch 1.950 Major-Branded Tankstellen. Zehn Jahre
später sind es nur noch 1.373, was einen Rückgang um 577 oder rund 30 % bedeutet. Im jüngsten Jahresvergleich
(2013/2014) verringerte sich die Anzahl dieser Markentankstellen um 38. Als Hauptgrund für den Rückgang
gelten der harte heimische Wettbewerb und die daraus resultierenden geringen Tankstellenmargen, aber auch die Konzentration
auf Standorte mit höherer Kundenfrequenz. Insgesamt hat der Fachverband der Mineralölindustrie 2.622
öffentlich zugängliche Tankstellen erhoben, ein Jahr davor waren es zum 31. Dezember 2.640 Stationen.
Die Verteilung unter den 1.373 Major-Branded Tankstellen stellt sich folgendermaßen dar: 319 Eni, 294 BP,
260 Shell, 211 OMV, 146 JET, 132 Avanti (OMV) und 11 MOL. Von diesen Tankstellen verfügen 1.162 Stationen
über einen Shop, 806 Tankstellen davon über ein Bistro, wobei die Zahl der Shops als auch der Bistros
deutlich gestiegen ist. Rund 866 Tankstellen bieten im Kundenservice zusätzlich Portalwaschanlagen oder Waschstraßen
an. Die Anzahl der Selbstbedienungstankstellen (ohne Tankwart) im Bereich der Major-Branded Tankstellen beträgt
1.287.
Spezialfälle Automaten- und Autobahntankstellen
Im Bereich der Major-Branded Tankstellen reduzierte sich die Anzahl der Automatentankstellen (Tankstellen ohne
Personal) im Vergleich zum Vorjahr um eine Station auf 157. Insgesamt gab es aber österreichweit 623 öffentlich
zugängliche Automatentankstellen, um 5 % mehr als ein Jahr davor (2013: 594).
Eine weitere Spezialform an Tankstationen stellen die Autobahntankstellen dar. Diese bieten Reisenden rund um die
Uhr umfassenden Service im Shop-, Bistro- und Sanitärbereich. Deren Zahl hat sich von 74 auf 73 verringert
(ohne Schnellstraßen).
Kaum Wachstum bei alternativen Tankmöglichkeiten
Erstmals in die Erhebung aufgenommen wurden Stromlademöglichkeiten an heimischen Tankstellen, die sich in
der Erhebung auf 9 beliefen. Diese teilen sich auf Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark
und das Burgenland auf. In den übrigen Bundesländern stehen keine Stromlademöglichkeiten an Tankstellen
zur Verfügung. Vergleichsweise dicht ist das Netz der Erdgastankstellen mit 171 Entnahmestellen. Gegenüber
2013 weist die aktuelle Erhebung ein Minus von 3 Erdgastankstellen auf.
Grundsätzlich setzten sich die langjährigen Trends am gesättigten heimischen Tankstellenmarkt auch
2014 fort. So kommt es einerseits zum Ausbau der Premiumstandorte mit Bistros und Waschanlagen, gleichzeitig geht
der Umbau auf unbemannte Automatentankstellen weiter - wenn auch langsamer als in den vergangenen Jahren. Tankstellen
in strukturschwachen Randlagen verschwinden, was oftmals gleichbedeutend mit dem Verlust des letzten verbliebenen
Nahversorgers ist.
Über den FVMI
Der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) ist eine bundesweite Fachorganisation im Bereich der Wirtschaftskammer
Österreich und als gesetzliche Interessenvertretung Bindeglied zwischen Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Mitglieder sind österreichische Unternehmen, die Rohöl aufsuchen und fördern (upstream), in Pipelines
transportieren (midstream) und in eigenen oder konzernverbundenen Raffinerien verarbeiten sowie Mineralölprodukte
vertreiben (downstream).
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