Gottesdienst am Freitag im Stephansdom in Anwesenheit von Bundespräsident Fischer
Wien (kap) - Mit einem Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom wird am Freitagabend an den im Jahr 2000
verstorbenen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger (1915-2000) erinnert. Kardinal Christoph Schönborn
zelebriert die Messe um 18 Uhr in Anwesenheit von Bundespräsident Heinz Fischer, die Predigt hält der
emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl. Auch der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof
Peter Stephan Zurbriggen, wird erwartet.
Unmittelbarer Anlass für den Gottesdienst ist der 100. Geburtstag Kirchschlägers am 20. März. Am
30. März jährt sich zudem sein Todestag zum 15. Mal: Der Altbundespräsident war im Jahr 2000 nur
wenige Tage nach seinem 85. Geburtstag in Wien gestorben.
Während seiner Amtszeit als Bundespräsident von 1974 bis 1986 trat Kirchschläger wiederholt als
Mahner an die Öffentlichkeit. Der gebürtige Oberösterreicher war in seinem Amt über alle Parteigrenzen
hinweg anerkannt und hoch angesehen. Bei seiner Angelobung fügte der praktizierende Katholik als erster Bundespräsident
der Zweiten Republik der herkömmlichen Formel die verfassungsmäßig erlaubte Ergänzung "So
wahr mir Gott helfe" hinzu. 1990 verlieh Papst Johannes Paul II. ihm eine der höchsten kirchlichen Auszeichnungen,
das "Großkreuz des Päpstlichen Pius-Ordens".
Nach seinem Rücktritt als Staatsoberhaupt war Kirchschläger von 1989 bis 1993 auch Präsident der
von Kardinal Franz König (1905-2004) gegründeten ökumenischen Stiftung "Pro Oriente".
Kardinal Schönborn würdigte nach dem Tod Kirchschlägers dessen gelebte "Übereinstimmung
von Wort und Tat, das Bemühen um die 'Übersetzung' des Evangeliums in den konkreten Alltag auch der Politik",
die den Altbundespräsidenten "zu einem Beispiel für viele gemacht" habe.
Auch in Kirchschlägers oberösterreichischer Heimat wird am Wochenende des Politikers gedacht. Am Sonntagvormittag
findet im "Mühlviertler Dom" in Niederkappel ein Gottesdienst mit einem anschließend Festakt
statt.
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