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Wachstumsbremse für Prostatakrebs auf der Spur |
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erstellt am |
Innsbrucker Nachwuchsteam nimmt Therapieresistenz von Tumorzellen als Baustein für verbesserte
Behandlung "Fortgeschrittener Prostatakrebs kann die gegen ihn als Bremse eingesetzte Therapie ausmanövrieren
und trotz Behandlung weiter voranschreiten. Diese Fähigkeit nennt die Krebsforschung ´Therapieresistenz`.
Warum daher nicht von den entarteten Zellen der Prostata selbst lernen und die bei dieser sehr heterogenen Krebsart
auf mehreren Ebenen laufende Therapieresistenz als Anreiz nehmen, um die Behandlung auf lange Sicht verbessern
zu können?", so bringen Dr.in Julia Höfer und Dr. Martin Puhr den Forschungsansatz ihres Teams auf
den Punkt. In ihrem Firnberg-Projekt erforscht Höfer bis 2018 die Rolle von PIAS1 in DNAReparaturmechanismen bei Prostata- und Brustkrebszellen. "Häufig ist eine verstärkte DNA-Reparatur dafür verantwortlich, dass Krebszellen gegen Bestrahlung unempfindlich sind. Interessanterweise wird PIAS1 im Prostatakarzinom mit ansteigender Malignität vermehrt erzeugt. PIAS-Proteine sind unter anderem in jene Mechanismen involviert, die für die Reparatur von DNA-Schäden verantwortlich sind. PIAS1 herunterzuregulieren könnte daher dafür sorgen, dass Krebszellen auf die Strahlentherapie empfindlicher reagieren", sagt die Forscherin. Martin Puhr wird Höfer bei der Durchführung ihres Firnberg-Projektes als Mentor zur Seite stehen. Die Jungforscher enträtseln Schritt für Schritt die Interaktion, Kommunikation und Regulation jener
molekularen Bausteine, die in die Signalketten beim Entstehen und Wachsen entarteter Zellen involviert sind. Unter
anderem entdeckten sie, dass PIAS1 im Tumorgewebe vermehrt vorhanden ist und Prostatakrebszellen schneller wachsen
lässt. PIAS1 hemmt einen wichtigen Wächter des Zellzyklus, den Tumorsuppressor "p21". Wird
PIAS1 durch interferierende RNA-Moleküle (siRNA) herunterreguliert, kann dieser Wächter seine Arbeit
tun, nämlich das Wachstum der Krebszelle bremsen. Weiters wiesen Puhr und Höfer vor Kurzem nach, dass
PIAS1 in Prostatakrebszellen, die gegen das Standardchemotherapeutikum Docetaxel resistent sind, vermehrt vorhanden
ist. Eine Reduktion von PIAS1 in diesen Zellen führt zum Tod der Krebszellen in eigens entwickelten Zellkulturmodellen.
"Auf Basis dieser Ergebnisse sehen wir PIAS1 als möglichen Schlüsselfaktor für eine verbesserte
Behandlung" erklärt dazu Puhr. Die Forschungen des 37jährigen Biologen werden bis 2016 ebenfalls
vom FWF gefördert. Die Arbeiten des insgesamt elfköpfigen, durchwegs jungen Teams unter Leitung des Molekularpathologen
Ao. Univ.-Prof. Dr. Zoran Culig an der Innsbrucker Universitätsklinik für Urologie (Direktor: Prof. Wolfgang
Johannes Horninger) könnten auch zu anderen hormonabhängigen Tumoren, wie z.B. Brustkrebs neue Ansatzpunkte
liefern. Zelluläre Proteine der PIAS-Familie stehen erst seit wenigen Jahren im Fokus der weltweiten Krebsforschung.
Das erste dieser Proteine wurde 1997 entdeckt. Bisher sind vier Hauptproteine dieser Familie bekannt. Sie haben
eine wichtige Rolle in der Regulation von Zellteilung und Zelltod. Das sind jene Prozesse, die im gesunden Körper
im Gleichgewicht sind, bei Krebs aber fehlgesteuert sind. |
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