Graz (diagonale) - Mit der österreichischen Erstaufführung von Karl Markovics’ SUPERWELT eröffnete
am Abend des 17.03. in Anwesenheit von Bundesminister Josef Ostermayer die 18. Diagonale in Graz. Neben dem Regisseur,
Hauptdarstellerin Ulrike Beimpold und Produzent Dieter Pochlatko waren auch zahlreiche Mitglieder des Filmteams
bei der Premiere anwesend. Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur füllte die Helmut List Halle
bis auf den letzten Platz.
Zum Auftakt des letzten Festivals unter ihrer Leitung widmete sich Barbara Pichler in ihrer Eröffnungsrede
zwei zentralen Elementen der aktuellen Diskussion um Film bzw. Kultur: dem Geld und der zeitgenössischen „Aufmerksamkeitsökonomie“.
Einer Eventkultur, die sich ausschließlich auf Quoten und Labels konzentriert, erteilte sie dabei eine klare
Absage und plädierte für eine Reflexion jenseits von einfältigen Gegensätzen und einfachen
Mustern. „Film auf diese Weise ernst zu nehmen, bedeutet nicht nur, diejenigen ernst zu nehmen, die diese Filme
machen, sondern es bedeutet auch, das Publikum ernst zu nehmen“, so Pichler. Die Aufgabe der Diagonale sieht Pichler
darin, eine Plattform für den österreichischen Film zu sein, „in der Filme individuell wahrgenommen werden
können, aber doch auch als Teil eines größeren Ganzen; in der Irritationen produktiv sein können,
in der das Andere nicht Bedrohung, sondern immer Bereicherung ist.“
In Kooperation mit der VDFS hat die Diagonale bereits zur Eröffnung des Festivals eine viel beachtete Auszeichnung
vergeben. Tobias Moretti wurde mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für seine Verdienste um die
österreichische Filmkultur ausgezeichnet. Der Tiroler nahm den Preis, ein von Heimo Zobernig gestiftetes Kunstwerk,
persönlich entgegen.
Jurymitglied Ute Baumhackl in ihrer Laudatio: „Tobias Moretti hat nicht nur famosen schauspielerischen Instinkt,
er hat auch Ausstrahlungskraft. (…) Moretti, das hat er im österreichischen Film, im Fernsehen, auf der Bühne
hundertfach, vielleicht tausendfach bewiesen, stattet große wie kleine Rollen mit einem Schillern, mit fesselnder
Widersprüchlichkeit aus, seine Figuren können wunderbar unsympathisch sein und furchtbar sympathisch,
sie können leise lärmen und laut verstummen, sie sind oft populär, aber nie volkstümlich.“
Das Festival des österreichischen Films läuft noch bis 22. März und präsentiert die ganze Bandbreite
österreichischen Filmschaffens mit mehreren Wettbewerben und einer Vielzahl von Uraufführungen und Österreichpremieren.
Im Rahmen der Diagonale-Preisverleihung am 21. März im Orpheum Graz werden Österreichs höchstdotierte
Filmpreise vergeben.
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