Petschar: Exportentwicklung im Hinblick auf Ende der Milchquote wichtig
Wien (vöm) - "Österreichs Milchwirtschaft hat im Jahr 2014 Milch und Milchprodukte im Ausmaß
von 1,185 Mrd. Euro (+5,4 %) exportiert, was einen neuen Rekordwert darstellt, dies stellt eine Exportquote von
48,7 % dar. Damit zeigt sich eindrucksvoll die hohe Leistungsfähigkeit der heimischen Milchwirtschaft",
erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter Direktor Helmut Petschar
zu den nunmehr vorliegenden Zahlen der Statistik Austria.
Ebenfalls gestiegen sind allerdings die Importe von Milch und Milchprodukten auf 738 Mio. Euro (+12,1 %), was einer
Importquote von 30,4 % entspricht. Daraus ergab sich ein positives Außenhandelssaldo von 447 Mio. Euro, ein
wichtiger Beitrag für die heimische Wirtschaft, der Arbeitsplätze und Wertschöpfung auf den landwirtschaftlichen
Betrieben und in den Molkereien sichert.
Wichtigstes Außenhandelsprodukt der österreichischen Milchwirtschaft ist Käse, hier konnte mit
einer Menge von 125.000 Tonnen (+6,9 %), ein Umsatz von 526 Mio. Euro (+9,6 %) ein neuer Rekord verzeichnet werden,
was ebenfalls einer Verbesserung bei den Exportpreisen um 2,7 % entspricht. Importiert wurden 109.000 Tonnen (+13
%), bei allerdings leicht rückläufigen Preisen. Dies zeigt, daß die österreichischen Molkereien
auch im Export verstärkt auf Qualität setzen, es führt allerdings auch dazu, daß vor allem
im Preiseinstieg des Lebensmitteleinzelhandels oder auch in der Verarbeitung viel Ware aus dem Ausland landet,
welche oftmals nicht den hohen Qualitätsanforderungen, wie z.B. Gentechnikfreiheit, der heimischen Milchwirtschaft
entspricht.
Flüssige Milchprodukte wurden in verschiedensten Varianten im Umfang von 365 Mio. Euro exportiert, importiert
wurden hier Produkte um 67 Mio. Euro. Joghurt und Sauermilchprodukte erbrachten im Export 165 Mio. Euro, importiert
wurden in diesem Bereich Produkte im Wert von 58 Mio. Euro, was auch in diesem Sektor eine äußerst positive
Exportbilanz zeigt.
Butterexporte beliefen sich auf 2.150 Tonnen, importiert wurden hier jedoch 15.600 Tonnen, auch hier ist der Trend
festzustellen, daß vor allem günstige Ware im Preiseinstieg des Lebensmittelhandels bzw. für die
Weiterverarbeitung aus dem Ausland beschafft wird.
Wichtigste Exportländer sowie Importländer waren auch im letzten Jahr Deutschland, gefolgt von Italien.
Der Außenhandel mit den Erweiterungsländern brachte ein positives Saldo von 62 Mio. Euro. Zum Stillstand
gekommen sind die Exporte nach Russland aufgrund des Importembargos Russlands für Milchprodukte im August
des vergangenen Jahres.
"Für die österreichische Milchwirtschaft wird der Außenhandel immer wichtiger, dabei ist die
Wettbewerbsfähigkeit der entscheidende Faktor. Österreich versucht hier mit hohen Qualitäten zu
punkten. Im Hinblick auf die zu erwartenden Mehrmilchmengen nach dem Quotenende haben sich die österreichischen
Milchverarbeiter seit längerem auf dieses Szenario intensiv vorbereitet und große Anstrengungen unternommen,
um auch für die Zukunft eine bestmögliche Verwertung der heimischen Milch zu gewährleisten",
ergänzte Petschar.
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