Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo begrüßt Wiens Bürgermeister Michael
Häupl
Paris/Wien (rk) - Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP 21, die im Dezember 2015 in Paris stattfinden wird,
haben sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von EU-Städten in Paris getroffen, um eine gemeinsame
Vorgangsweise zu beschließen. „Wien kann da besonders punkten. Mit Initiativen wie dem ÖkoKauf oder
den Wiener Klimaschutzprogrammen sind wir weit vorne“, so Wiens Bürgermeister und früherer Umweltstadtrat
Michael Häupl, der ein Vorkämpfer darin ist, die Interessen der Städte in der Europäischen
Union zu stärken.
Rund 30 europäische Städte unterzeichnen gemeinsame Deklaration
In Paris bekennen sich rund 30 europäische Städte (neben Wien und Paris u.a. auch Brüssel, Bukarest,
Dublin, Florenz und Rom,) dazu, umweltbelastenden Verkehr, alte und mangelhaft gedämmte Häuser und die
Energieversorgung im Sinne des Klimaschutzes zu optimieren. Parallel dazu sollen zukunftsträchtige Projekte
wie der Kampf gegen die Verstädterung, die (Wieder-)Einführung von Natur und Biodiversität in Städten,
Abfallverwertung, der Kampf gegen Verschwendung und für die Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft,
E-Mobilität, Gebäudesanierung und Energieeffizienz betrieben werden. Gemeinsam und im stärkeren
Austausch als bisher sollen die jeweiligen „Klimapläne“ weiter vorangetrieben werden.
Städte als Laboratorien für Innovation
Das Umweltproblem ist global, gelöst werden kann es jedoch vor allem auf lokaler Ebene. Das gilt umso
mehr, als bis 2050 zwei Drittel aller Menschen weltweit in Städten leben werden. Daher haben die großen
europäischen Städte nun beschlossen, Kampf gegen die Klimaerwärmung an vorderster Front gemeinsam
zu führen. BürgermeisterInnen europäischer Haupt- und Großstädte vertreten 60 Millionen
EinwohnerInnen und ein Bruttoinlandsprodukt von 2.000 Milliarden Euro. Europäische Metropolen können
also hinsichtlich ihrer Beschaffungspolitik maßgeblich steuern, Vorbildwirkungen auch auf die Privatwirtschaft
haben und eine neue globale Governance schaffen. Zentrales Element dabei ist die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen
auch in innovativen Bereichen.
Gemeinsame Interessen auf europäischer Ebene verteidigen
Mehr als 6.000 Städte in Europa, die in Städtenetzwerken organisiert sind, haben sich bereits im
Rahmen des Konvents der BürgermeisterInnen dazu verpflichtet, ihren Treibhausgasausstoß bis 2020 um
mindestens 20% zu senken. Nun wollen die Städte ihre Interessen auf europäischer Ebene stärker bündeln.
Das Europäische Parlament und die Europäischen Kommission werden daher aufgefordert, Maßnahmen
zu setzen, die den Dialog und regelmäßigeren Austausch von Analyse und Best Practice-Modellen stärker
fördern. Damit sollen die Treibhausgasemissionen in europäischen Städten bis zum Jahr 2030 um mindestens
40% gesenkt werden.
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