Starkes Interesse beider Länder an verstärkter Zusammenarbeit im Wirtschafts- und
Kulturbereich. Auch über die Differenzen bei Menschenrechten wird gesprochen.
Peking/Wien (hofburg) - Bundespräsident Heinz Fischer nutzt seinen Staatsbesuch in China, um die Anliegen
der österreichischen Wirtschaft zu fördern. Bei einem Gespräch mit Ministerpräsident Li Keqiang
habe er eine breite Palette von für Österreich wichtigen Themen angesprochen, die von der Bio-Landwirtschaft
über Umwelt und Innovationen bis zu Energiefragen gingen, sagte Heinz Fischer nach dem Gespräch vor Journalisten
in Peking.
Bundespräsident Heinz Fischer hat Ministerpräsident Li Keqiang die grundsätzliche Unterstützung
Österreichs für die Bewerbung Chinas für die Olympischen Spiele 2022 zugesagt. Im Gegenzug habe
der Ministerpräsident in Aussicht gestellt, dass China im Falle eines Zuschlags auf Österreich zukommen
werde, um sich Know-how sowohl für die Organisation von Winterspielen als auch im Zusammenhang mit den Ski-Sport
im Allgemeinen zu holen, so der Bundespräsident.
Der Bundespräsident hat aber auch deponiert, dass österreichische Fluglinien an mehr Landerechten in
China, insbesondere in Shanghai, interessiert wären. Auch würde sich Österreich wünschen, dass
die Bank of China in Österreich eine Filiale gründet. Es gebe dafür Anzeichen eines Interesses.
China wiederum sei sehr interessiert an der Zusammenarbeit im Kulturbereich. Ministerpräsident Li Keqiang
habe sich nach dem Musikvereinssaal erkundigt und kenne die Philharmoniker gut. Auch habe China Interesse daran,
dass Österreich mehr chinesische Studenten aufnimmt. Bei Chinas Projekt, mit Ländern aus Ost-, Zentral-
und Südosteuropa intensiver zusammenzuarbeiten (16 plus 1), habe es das Angebot gegeben, mit Österreich
eine Arbeitsgruppe zu gründen. Auf eine Einladung des Bundespräsidenten hin, habe Li spontan zugesagt,
zum Vienna Energy Forum eine hochrangige Delegation zu entsenden.
Menschenrechte, etwa die Kritik an der Verfolgung von Frauenrechtlern "kann man ansprechen, und ich werde
das beim Parlamentspräsidenten und Staatspräsidenten ansprechen", so der Bundespräsident. "Uns
ist bewusst, dass Menschenrechte in China anders gesehen werden als in Österreich". In China gehe es
darum, Millionen Menschen ein besseres Leben zu verschaffen, während man in Europa auf die Individualrechte
poche. Aber darüber könne man reden.
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