Schellhorn: Gezielte Förderung zeitgenössischer Kunst in den Bezirken
Salzburg (lk) - Nach zweijähriger Unterbrechung wird es von 31. August bis 20. September wieder das
mehrwöchige Kunstsymposium ORTUNG im Land Salzburg geben. Das erneuerte Symposium hat für die kommenden
drei Jahre für jeweils drei Wochen in der Oberpinzgauer Gemeinde Stuhlfelden eine Heimat gefunden. Lokaler
Kooperationspartner ist der Kulturverein "Tauriska". Als künstlerischer Leiter wird der Musiker
und bildende Künstler Wolfgang Seierl fungieren. Das gab Kulturreferent Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn
am 27.03. bekannt.
Die Partnergemeinde für ORTUNG wurde gemäß den Ausschreibebedingungen bewusst außerhalb der
Landeshauptstadt gewählt. Das Symposium soll eine impulsgebende Initiative im ländlichen Raum sein, die
zur Verankerung der zeitgenössischen Kunst in den Regionen beiträgt. Deshalb wird die neue, überarbeitete
ORTUNG auch jeweils drei Jahre lang in derselben Gemeinde stattfinden und wurde auf die jährliche Dauer von
zwei auf drei Wochen erhöht. Pro Jahr wird das Land für das Symposium 12.000 Euro zur Verfügung
stellen. Die Gemeinde, in der das Symposium ORTUNG stattfindet, leistet Geld- oder Sachbeiträge im Wert von
rund 4.000 Euro jährlich.
Aufgeschlossenes Publikum in Stuhlfelden
Sonja Ottenbacher, die Bürgermeisterin von Stuhlfelden, begründet das Engagement der Gemeinde mit den
positiven Erfahrungen, die in Stuhlfelden bisher bereits mit Wolfgang Seierl und Veranstaltungen mit zeitgenössischer
Kunst gemacht wurden: "Die Stuhlfeldener haben sich als ein sehr interessiertes und aufgeschlossenes Publikum
erwiesen. Sie haben auch ungewohnte Hörbilder sehr offen aufgenommen und die Veranstaltungen zahlreich besucht.
Es ist wichtig, dass moderne Kulturangebote auch in den Regionen angeboten werden. Wir heißen die Künstlerinnen
und Künstler in Stuhlfelden herzlich willkommen."
Sechs Künstlerinnen und Künstler bereits ausgewählt
Eine unabhängige Jury bestehend aus Wolfgang Seierl, der Salzburger Künstlerin Annelies Senfter und dem
Leiter des Festivals der Regionen in Oberösterreich, Gottfried Hattinger, hat sechs Künstlerinnen und
Künstler ausgewählt, die während der drei Wochen in Stuhlfelden kreativ sein werden: Die belgische
Designerin Billyjean, der in Österreich lebende US-amerikanische Maler, Grafiker und Musiker Stephen Mathewson,
die Wiener Musikerin Veronika Mayer, die in Salzburg lebende bildende Künstlerin Esther Moises, die in Wien
lebende Literatin und Malerin Teresa Präauer und den in Deutschland lebenden Objekt-Künstler Benoit Tremsal.
Wolfgang Seierl möchte den sechs Künstlerinnen und Künstlern keine fixen ergebnisorientierten Vorgaben
machen. Das Symposium soll prozess- und kontextorientiert sein, mit einem offenen Ergebnis. Sein Konzept beinhaltet
die Option von gezielt gesuchten Partnerschaften zwischen Künstlerinnen und Künstlern und Personen oder
Institutionen vor Ort. "Der bevorzugte Ort der Begegnung und der Partnerschaft soll zunächst die Küche
und der Küchentisch sein. Gemeinsames Kochen und gemeinsames Essen als Grundlage für den Aufbau von Beziehung,
Austausch und Interaktion. Am Küchentisch werden Meinungen diskutiert und Pläne geschmiedet. Es wird
keinen zentralen Ort geben, sondern viele ausgesuchte Orte und Räume", so Seierl.
Eine gute Heimat für drei Jahre
"Mit der Oberpinzgauer Gemeinde Stuhlfelden hat ORTUNG für drei Jahre eine gute Heimat gefunden. Die
zeitgenössische Kunst außerhalb der Stadt und des Zentralraums muss im Land Salzburg grundsätzlich
ein besonderes Anliegen der Kulturpolitik sein. Wir haben mit Wolfgang Seierl einen erfahrenen und qualifizierten
künstlerischen Leiter und mit dem Kulturverein Tauriska einen ebenso erfahrenen Partner im Oberpinzgau. Ganz
wichtig ist, dass die Gemeinde mit Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher dem Projekt so offen gegenüber steht.
Ohne diese positive Grundhaltung hängt so ein Symposium in der Luft. Der Austausch mit dem Ort, der Region
und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ist ein Kernelement von ORTUNG", sagte Schellhorn.
|