Schlepper-Netzwerk ausgeforscht

 

erstellt am
26. 03. 15
11.00 MEZ

Im Rahmen der Operation "Limax" nahmen Polizistinnen und Polizisten insgesamt 77 mutmaßliche Schlepper in mehreren europäischen Ländern fest.
Wien (bmi) - Im Rahmen der Operation "Limax" schritten am 24.03. Ermittler in Österreich, der Tschechischen Republik, Frankreich, Deutschland, Ungarn, der Slowakei und im Kosovo gleichzeitig ein und verhafteten 46 Mitglieder des Schleppernetzwerkes. In Wien wurden unter Federführung des Bundeskriminalamtes acht Personen festgenommen, nach sechs weiteren Beschuldigten wird international gefahndet. Das Netzwerk steht im Verdacht, seit fünf Monaten über 10.000 Menschen aus dem Kosovo in die Länder der Europäischen Union geschleppt zu haben. Die Ermittlungen hatten im Oktober 2014 in Kärnten begonnen. Seitdem wurden in Österreich 16 Personen verhaftet. Mit Unterstützung und der Koordination von Europol und Eurojust wurden insgesamt 77 Beschuldigte in europäischen Ländern verhaftet. Der Ermittlungserfolg wurde bei einer Pressekonferenz am 25. März 2015 in Wien vom Direktor der Bundeskriminalamtes General Franz Lang präsentiert, der Kärntner Landespolizeidirektorin Dr. Michela Kohlweiß, dem Leiter des Büros im Bundeskriminalamt für Menschenhandel und Schlepperei Oberst Gerald Tatzgern, BA MA, und dem stellvertretenden Leiter des Landeskriminalamtes Wien Oberst Michael Mimra.

Die Täter organisierten den Transport meist über Serbien, über die grüne Grenze nach Ungarn und von dort aus weiter in andere EU-Länder. Österreich war dabei hauptsächlich ein Transitland, Zielland war vor allem Frankreich. Die geschleppten Personen bezahlten etwa 2.800 Euro pro Person bzw. 7.000 Euro für die ganze Familie.

Der Direktor des Bundeskriminalamtes General Franz Lang gratulierte den eingesetzten Polizeikräften und betonte die gute Zusammenarbeit mit den kosovarischen Behörden. "Im Februar hat das Innenministerium im Kosovo eine umfangreiche Medienkampagne und Plakataktion gestartet", sagte Lang. "Seitdem sind die Zahlen von Migrantinnen und Migranten aus dem Kosovo zurückgegangen."

Im Zuge der Aktion konnten in Österreich auch Mobiltelefone, vier Autos, zwei gefälschte Dokumente und zahlreiche Unterlagen sichergestellt werden. Derzeit erfolgen die Auswertung des sichergestellten Materials und die Vernehmungen der Beschuldigten.

 

 

 

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