Leitl: enge Verflechtung der österreichischen mit der serbischen Wirtschaft – Österreich
ist größter Auslandsinvestor in Serbien
Belgrad/Wien (pwk) - Der serbische Premierminister Aleksandar Vucic führte am 24.03. eine 70-köpfige
hochrangige serbische Wirtschaftsdelegation zu einem Wirtschaftsforum der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ins Haus der
Wirtschaft in Wien. In seiner Eröffnungsrede wies Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ), vor 350 österreichischen und serbischen Teilnehmern auf die "jahrzehntelangen guten Wirtschaftsbeziehungen"
mit der Republik Serbien hin.
Leitl: "Die enge Verflechtung der österreichischen mit der serbischen Wirtschaft zeigt sich auch daran,
dass Österreich mit rund drei Milliarden Euro Investitionssumme der größte ausländische Investor
in Serbien ist; 500 heimische Unternehmen sind vor Ort vertreten." Ein Schwerpunkt des österreichischen
Engagements liegt im Bereich Banken und Versicherungen. Weiters ist einer der drei Mobilfunkbetreiber Serbiens,
Vip Mobile, eine Tochter der österreichischen A1/Telekom und daneben auch der größte Greenfield-Investor
des Landes. Die OMV unterhält ein dichtes Tankstellennetz. Die Flugstrecke Wien-Belgrad wird seit 55 Jahren
mehrmals täglich durch Austrian Airlines bedient.
Premier Vucic, der unter anderem vom serbischen Finanzminister Dusan Vujovic und dem serbischen Wirtschaftskammerpräsidenten
Marko Cadez, begleitet wurde, dankte der österreichischen Wirtschaft für ihr Engagement auch in politisch
schwierigeren Zeiten der Vergangenheit. Durch die intensive Marktpräsenz österreichischer Unternehmen
in Serbien - schon aus den Jahren des ehemaligen Jugoslawiens - sowie das grundsätzliche gegenseitige Verständnis
für Mentalität und Kultur, nützen auch viele internationale Konzerne Österreich, im Speziellen
Wien, als Standort, um den serbischen Markt zu bearbeiten.
"Serbien ist nach Slowenien und Kroatien der drittwichtigste österreichische Handelspartner der jugoslawischen
Nachfolgestaaten. Die österreichischen Exporteure beliefen sich 2014 mit knapp 500 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.
Die Importe steigerten sich im gleichen Zeitraum um 4,2 Prozent auf 343 Millionen Euro", so Walter Koren,
Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA. Zu den wichtigsten österreichischen Export-Warengruppen zählen Maschinen
und elektrische Anlagen, Kunststoffe, Kraftfahrzeuge, Papier und Pappe, pharmazeutische Erzeugnisse und Düngemittel.
Aufgrund des großen Nachholbedarfes der serbischen Wirtschaft sieht Andreas Haidenthaler, österreichischer
Wirtschaftsdelegierter in Serbien, künftig "gute Chancen für österreichische Unternehmen in
den Bereichen Industriemodernisierung und Infrastruktur, hier vor allem im Energiesektor, wo seit Februar 2013
neue Einspeisetarife für Strom aus erneuerbaren Energiequellen bestehen und eine Strommarktliberalisierung
im Gang ist." Im Produktionssektor liegen die Chancen in den Bereichen Metallverarbeitung, IKT und Lohnfertigung.
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