Spatenstich für neuen Mittelbahnsteig am Bahnhof Wulkaprodersdorf, Raaberbahn und Neusiedler
Seebahn investieren in die Sicherheitstechnik
Wulkaprodersdorf/Eisenstadt (blms) - Mit dem Spatenstich fiel am 25.03. der Startschuss zum Bau des neuen
Mittelbahnsteigs am Bahnhof Wulkaprodersdorf, dem neuesten Investitionsprojekt der Raaberbahn. In weiterer Folge
wird ein barrierefreier Mittelbahnsteig am Bahnhof Baumgarten im Jahr 2016 realisiert. Die Kosten für diese
durch den Bund, das Land Burgenland und die Raaberbahn zu finanzierenden Vorhaben betragen 2,3 Millionen Euro.
Bereits auf Schiene ist ein gemeinsames Großprojekt der Raaberbahn mit der Neusiedler Seebahn zur Modernisierung
der Sicherheitstechnik. Im Rahmen dieses Projektes werden die Bahnhöfe und Eisenbahnkreuzungen entlang beider
Strecken mit neuen Sicherungsanlagen ausgestattet und ein einheitliches System zur Betriebsführung installiert.
Als Meilenstein für den künftigen Verkehr der Raaberbahn zwischen Deutschkreutz – Wulkaprodersdorf und
Wien bzw. Pamhagen – Neusiedl/See und Wien. Die Triebwagen werden ab Fahrplanwechsel im Dezember 2016 eingesetzt.
Mit diesen neuen Fahrzeugen kann die Direktverbindung Eisenstadt – Wien auch über Wulkaprodersdorf realisiert
werden. „Investitionen in die Sicherheit und in die Qualität der Bahn sind wichtig und richtig. Das ist modernes
Material, mehr Fahrkomfort – das brauchen unsere Pendler. Deshalb unterstützt das Land diese Maßnahmen.
Das Burgenland hat heuer das größte Infrastruktur-Kraftpaket in der Geschichte des Landes mit 193 Millionen
Euro geschnürt. Es sind rund 30 Mio. Euro für Landesstraßen und 32 Mio. Euro für Bundesstraßen
vorgesehen. Ob es der Bau der A4 und der S7 auf burgenländischer Seite oder die Bahnhofsoffensive ist – am
Bahnhof Neusiedl am See werden 18 Millionen Euro investiert, in Mattersburg über 10 und am Bahnhof Bruckneudorf
20 Millionen Euro Rentabilität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind natürlich auch wichtig.
Die Raaberbahn hat die Fahrgastzahl von 2003 bis 2014 um 58 Prozent auf über 700.000 Fahrgäste gesteigert.“
Neuer Mittelbahnsteig bringt Barrierefreiheit und mehr Sicherheit
Als neuestes Investitionsprojekt der Raaberbahn wird Mitte April 2015 mit dem Bau eines neuen Mittelbahnsteiges
in Wulkaprodersdorf begonnen. Täglich frequentieren ca. 1.300 Reisende den Bahnhof Wulkaprodersdorf. Sie nutzen
ihn auch beim Umsteigen in Richtung Eisenstadt auf ihrem Weg von und nach Wien sowie von und in Richtung Sopron
bzw. Deutschkreutz. Für Reisende stehen derzeit drei schmale Bahnsteige zur Verfügung. Um die derzeitigen
Bahnsteigparameter den heutigen Erfordernissen anzupassen, wird ein neuer barrierefreier Mittelbahnsteig mit 55
cm Höhe, 3,65 m Breite und 180 m Länge (2. Ausbaustufe 230 m) errichtet. Es wird auch ein ca. 60 m langes
Bahnsteigdach mit integrierter Wartekoje gebaut. In weiterer Folge wird ein barrierefreier Mittelbahnsteig am Bahnhof
Baumgarten im Jahr 2016 realisiert. Die Kosten für diese aus dem (noch abzuschließenden) 8. Mittelfristigen
Investitionsprogramm (MIP) durch den Bund, das Land Burgenland und die Raaberbahn zu finanzierenden Vorhaben betragen
2,3 Millionen Euro. „Mit diesen neuen Mittelbahnsteigen erfüllt die Raaberbahn die an eine moderne Eisenbahn
gestellten Anforderungen in punkto Barrierefreiheit und erhöht die Sicherheit für ihre Reisenden“, so
Niessl und Dr. Csaba Székely, Generaldirektor-Stellvertreter Raaberbahn AG.
Projekt für die Modernisierung der Sicherungs- und Fernmeldetechnik 2013 gestartet
Bereits im Jahr 2013 startete die Neusiedler Seebahn (NSB) gemeinsam mit der Raaberbahn, welche seit dem Jahr 1897
die Betriebsführerin auf der NSB-Strecke ist, ein Projekt für die Modernisierung der Sicherungs- und
Fernmeldetechnik. Im Rahmen dieses Projektes werden die Bahnhöfe und Eisenbahnkreuzungen entlang beider Strecken
mit neuen Sicherungsanlagen ausgestattet und ein einheitliches System zur Betriebsführung installiert, um
beide Strecken künftig von einer zentralen Fahrdienstleitung in Wulkaprodersdorf aus steuern zu können.
Derzeit gibt es zwei Steuerzentralen – eine in Wulkaprodersdorf für die Raaberbahn und eine in Pamhagen für
die NSB. Insgesamt werden 13,4 Millionen EUR investiert, die Baumaßnahmen werden aus Mitteln des 7. und 8.
MIP der Raaberbahn und der Neusiedler Seebahn durch Bund und Land Burgenland bzw. Eigenmittel der Bahngesellschaften
sowie aus Mitteln der EU finanziert. Als zusätzliche Maßnahme ist im 8. MIP der Raaberbahn vorgesehen,
den GSM-R Ausbau (Global System for Mobile Communications – Railway) ihrer Strecke als Vorstufe für das zukünftige
europäische Zugsicherungssystem ETCS (European Train Control System) zu realisieren.
Niessl: „Hochmoderne Triebwagen auf der Strecke der Raaberbahn ab Mitte 2016 ein Qualitätssprung für
die Pendler“
Neben der Bahninfrastruktur wird auch in die Fahrzeuge der Raaberbahn investiert. So erfolgte die feierliche
Unterzeichnung des Vertrages zur Beschaffung von 5 Siemens Desiro ML Triebwagen für die Raaberbahn im November
2014. Die dreiteiligen elektrischen Regionaltriebwagen werden in Zweisystemausführung (AC 15kV / AC 25kV)
gebaut und ab Mitte 2016 ausgeliefert. Das Investitionsvolumen beträgt 32 Millionen Euro. „Das Land hilft
auch hier mit. Das Land hat für die gesamte Summe die Haftung übernommen, auch um eine günstige
Finanzierung zu ermöglichen. Die neuen Triebwagen bringen einen Qualitätssprung für unsere Pendler.“
Die Triebwagen werden ab Fahrplanwechsel im Dezember 2016 zwischen Deutschkreutz-Wulkaprodersdorf-Wien bzw.
Pamhagen-Neusiedl/See-Wien eingesetzt. Mit diesen neuen Fahrzeugen kann die Direktverbindung Eisenstadt – Wien
auch über Wulkaprodersdorf realisiert werden. Es wären keine zusätzlichen Investitionen notwendig,
weil die erforderliche Infrastruktur auf Seiten der Raaberbahn bereits zur Verfügung steht.
Umbau der Strecke zwischen Müllendorf und Neufeld/Leitha bereits abgeschlossen
Das Großprojekt „Umbau der Strecke zwischen Müllendorf und Neufeld/Leitha“ wurde bereits im Herbst letzten
Jahres abgeschlossen. Auf insgesamt mehr als 7 km wurden neue Gleise verlegt und auf ca. 1,5 km die Trasse der
Strecke begradigt. Dadurch konnte die Geschwindigkeit in diesem Abschnitt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014
von 60 km/h auf bis zu 120 km/h angehoben werden, was einen Fahrzeitgewinn von 2 Minuten bedeutet. Die Gesamtkosten
dieser Bauinvestition für eine moderne Raaberbahn betrugen ca. 10,8 Millionen EUR und wurden aus dem 7. Mittelfristigen
Investitionsprogramm der Gesellschaft durch Bund, Land Burgenland und aus Eigenmitteln finanziert.
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