LH Kaiser, LHStv. Prettner, Kabeg-Vorstand Gabriel und Ärztevertreter Huber: Gemeinsam
eine gute Lösung erreicht - Kärnten bietet optimale Arbeitsbedingungen für Ärzte
Klagenfurt (lpd) - In der Frage der Ärztegehälter kam es am 25.03. zu einer Einigung. Landeshauptmann
Peter Kaiser, Gesundheitsreferentin LHStv. Beate Prettner, KABEG-Vorstand Arnold Gabriel sowie die Ärztevertreter
mit Ärztekammerpräsident Josef Huber und Hans Ingo Kager an der Spitze haben sich nach einer finalen
Verhandlungsrunde auf die Eckpunkte geeinigt. Alle sprachen von einem überaus erfreulichen Anlass und großer
Erleichterung.
Trotz der vielen harten, schwierigen Verhandlungen, die zwischendurch zu scheitern drohten, habe man sich immer
wieder neu bemüht, einander näherzukommen und gemeinsam Verbesserungen zu erreichen. Grund war die Vorgabe
der EU-Arbeitszeitrichtlinie, wonach die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 Stunden bis 2021 umzusetzen
ist, erinnerten Kaiser und Prettner an den Verhandlungsmarathon seit November des Vorjahres.
Sie dankten allen Verhandlungspartnern, insbesondere auch Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel. Nun könnten wieder
alle Kräfte in die wichtigste Aufgabe, nämlich die optimale Patientenversorgung, gesteckt werden, so
der Tenor.
Nun habe man das Gehaltsschema der Steiermark übernommen und mit vielen Verbesserungen bzw. attraktiven Anreizen
für Spitalsärzte ergänzt. 13,5 Mio. Euro stelle das Land zur Verfügung, betonte Kaiser und
erwähnte, dass das entsprechende Gesetz nach Ostern in der Landesregierung, dann schließlich im Landtag
am 30. April beschlossen werden sollte und nach Verlautbarung einen Monat später, rückwirkend mit Jahresbeginn,
in Kraft treten könnte. Nicht nur um monetäre Aspekte gehe es, sondern um attraktive Bedingungen für
den Einstieg von Ärzten und jenen, die ihre Karriere voranbringen wollen, damit das Land nicht wertvolle Kapazitäten
verliert. Auch der Aus- und Weiterbildung werde großes Augenmerk gewidmet.
"Was im November an diesem Ort begonnen hat, wird jetzt auch hier konsensual beendet. Ich bin froh, dass wird
das Problem für Kärnten gelöst haben und das Gesundheitssystem auf hohem Niveau sichern können",
bekräftigte der Landeshauptmann. Mehr Qualität für Ärzte und Patienten sei das Ziel. Ebenso,
entstandene Gräben gemeinsam so zuzuschütten, dass eine trittfeste Oberfläche entsteht.
Gesundheitsreferentin LHStv.in Prettner sprach von einer schweren Geburt, umso erleichterter sei man nun über
ein "gesundes Kind" und sagte, dass man nun das bessere Modell habe als die Steiermark. Das Kärntner
Gesundheitssystem sei ein attraktiver Arbeitgeber sowohl für Jungärzte als auch für erfahrene Ärzte.
Ärzte sollten nach Kärnten kommen, lud Prettner ein.
Ärztekammerpräsident Josef Huber dankte ebenfalls Arnold Gabriel dafür, dass immer wieder das Gespräch
gesucht wurde. Er schilderte, dass es nun gelungen sei, Verbesserungen für die Jungärzte zu erreichen.
Dafür gebe es von Seiten der Primarärzte und des Mittelbaus Solidarität, indem Sonderklassegebühren
umverteilt werden. Die Einigung werde man nun in einer Woche in den Betriebsversammlungen beschließen lassen,
so Huber.
Die Einstiegsgrundgehälter betragen nach Umsetzung 3000 Euro, mit Zulage und Überstunden kommt ein Einsteiger
auf knapp 5000 Euro brutto. Assistenzärzte nach drei Jahren Ausbildung verdienen inklusive Nachtdienste und
Überstunden 5756 Euro brutto, Fachärzte unmittelbar nach Ausbildungsende in Summe 7852 Euro brutto und
Oberärzte 9631 Euro brutto.
Kabeg-Zentralbetriebsratsobmann Arnold Auer dankte auch allen Beteiligten für die erzielte Einigung und zeigte
sich zuversichtlich, dass nun damit wieder Ruhe in das Spitalswesen einkehren werde.
Kabeg-Vorstand Gabriel dankte insbesondere dem Land Kärnten dafür, dass es den Betrag von 13,5 Mio. Euro
zur Verfügung stelle. Man wolle in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben und die Arbeitsplatzqualität
wesentlich erhöhen. Auch die Ausbildungsqualität müsse auf hohem Niveau bleiben, so Gabriel. Er
teilte auch mit, dass man den Stellenplan 2015 um 50 Posten erhöht habe. In manchen Bereichen, wie Anästhesie,
werde es noch Übergangslösungen mit längeren Arbeitszeiten geben müssen.
Im Hinblick auf das Thema der Pflegekräfte meinte Gabriel, dass man an einem bundeseinheitlichen Besoldungsschema
arbeiten sollte. Der Landeshauptmann betonte die Gesprächskultur, die man seitens des Landes stets für
gute Lösungen, auch im Pflegebereich, einbringen werde.
Ärztekammer-Vizepräsident Hans Ingo Kager sprach von einem sehr, sehr guten Paket, das man gemeinsam
zustande gebracht habe. Dieses bilde eine Motivation für die Zukunft.
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