Psychotherapie auf Kassekosten: NÖ Gebietskrankenkasse schafft Kontingente für Kinder
und Jugendliche ab
St. Pölten (nögkk) - Die Kontingentierung für Kinder und Jugendliche im Bereich Psychotherapie
wird von der NÖ Gebietskrankenkasse endgültig abgeschafft. Damit wurden in Niederösterreich alle
Beschränkungen bei der Psychotherapie auf Kassekosten für Kinder bis 18 Jahre aus dem Weg geräumt.
Seit dem Beginn des Vorjahres galt in Niederösterreich eine befristete Aufhebung der Kontingentierung für
Jugendliche, die jetzt ausgelaufen wäre. Der Vorstand der NÖGKK beschloss in seiner heutigen Sitzung,
dass am 1. April 2015 die Kontingentierung für psychotherapeutische Leistungen an Kindern und Jugendlichen,
die durch Therapeutinnen und Therapeuten der NÖGKK-Vertragsvereine "NÖ Gesellschaft für psychotherapeutische
Versorgung" und dem "Verein für ambulante Psychotherapie NÖ" sowie bei "Frauen für
Frauen", "Möwe", "Kidsnest", "Caritas" und dem "NÖ Hilfswerk"
erbracht werden, komplett wegfällt.
"Leistung für die Schwächsten in unserer Gesellschaft"
"Ab kommenden Mittwoch wird es in Niederösterreich keine Schranken mehr für die psy-chotherapeutische
Behandlung für Kinder und Jugendliche geben", freut sich NÖGKK-Obmann Gerhard Hutter. "Das
ist eine enorme Verbesserung bei Qualität und Quantität im Bereich der psychotherapeutischen Versorgung
in unserem Bundesland."
Mit Anfang 2014 wurde eine befristete Aufhebung der Kontingente eingeführt. Hutter stellte heute fest, dass
sich das Konzept hervorragend bewährt habe. Die Erfahrungen der vergangenen Monate seien durchwegs positiv
und Kinder seien viel schneller zu ihrem Therapieplatz gekommen. "Mit diesem Beschluss sichert die NÖGKK
die optimale psychotherapeutische Versorgung für die Schwächsten in unserer Gesellschaft", erklärte
Hutter in der Vorstandssitzung. "Für Kinder mit psychischen Problemen darf es bei uns einfach keine Hürden
beim Zugang zur Psychotherapie geben."
Seelische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Krankheiten bei Kindern. Es gilt, mög-lichst früh
Entwicklungsstörungen vorzubeugen bzw. sie zu heilen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, einen niederschwelligen
Zugang zur flächendeckenden Versorgung zu gewährleisten. Der unlimitierte Zugang für Kinder und
Jugendliche hat gleichzeitig positive Effekte für ältere Patientinnen und Patienten: Bereits im Vorjahr
ermöglichte dieser Schritt auch eine deutliche Ausweitung der Stundenkontingente für Erwachsene.
Auch Niederösterreichs zuständiger Gesundheitslandesrat Ing. Maurice Androsch ist erfreut über die
Maßnahme der NÖGKK: "Der unlimitierte Zugang zur Psychotherapie ist ein weiterer Meilenstein im
heimischen Gesundheitssystem. Schließlich verbessert dieses medizinische Angebot die Chance, dass sich Kinder
und Jugendliche gesund entwickeln können", so der Landesrat.
NÖGKK Vorreiter bei Versorgung mit Psychotherapie
Die NÖGKK bietet seit Juli 2003 Psychotherapie auf "Krankenschein" an und war die erste Krankenkasse
in Österreich, die einen Vertrag mit Fachärztinnen und Fachärzten für Kin-der- und Jugendpsychiatrie
abgeschlossen hat. Die Leistungen und die Versorgung mit psychotherapeutischer Behandlung wurden in den vergangenen
Jahren laufend ausgeweitet und über die Vertragsvereine und mehrere spezialisierte Vereine und Institute angeboten.
2013 wurde die Clearingstelle für Psychotherapie eingesetzt, bei der die Fäden für die Vergabe von
Therapieplätzen in Niederösterreich zusammenlaufen.
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