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Klausur in Krems: Regierung präsentiert Konjunkturpakel
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erstellt am
25. 03. 15
11.00 MEZ
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Faymann:
Wohnbaupaket von 500 Millionen Euro soll Investitionen von 5,75 Milliarden Euro auslösen
Weitere Rahmenbedingungen zur Konjunkturankurbelung von 200 Millionen Euro – Bildungsreform-Einigung
mit 17. November festgesetzt
Krems/Wien (sk) - Am zweiten Tag der Regierungsklausur wurde ein Konjunkturpaket mit dem Kernstück
Wohnbau beschlossen. "Wir wollen durch zusätzliche Haftungsübernahmen in der Größenordnung
von 500 Millionen Euro ein Volumen von 5,75, Milliarden Euro auslösen. Damit wollen wir für den Wohnbau
eine zusätzliche Ankurbelung zustande bringen", betonte Bundeskanzler Werner Faymann am 24.03. bei der
gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesminister Josef Ostermayer, Vizekanzler Mitterlehner und Staatssekretär
Mahrer. Weiters wurde der Fahrplan im Bereich Bildung festgelegt. Eine Einigung der Reformschritte wurde bis 17.
November festgesetzt.
Das Wohnbaupaket habe aber "nur Sinn, wenn die Bundesländer ihre eigenen Wohnbaufördermittel nicht
verkürzen und die fünfhundert Millionen eine zusätzliche Maßnahme darstellen", betonte
Faymann. Das sei eine wichtige Maßnahme für Jungfamilien, die eine Wohnung suchen, aber auch eine wesentliche
konjunkturbelebende Maßnahme.
Für die Rahmenbedingungen zur Konjunkturankurbelung, neben der Steuerreform und der damit verbundenen Stärkung
der Kaufkraft, seien auch sehr konkrete Maßnahmen vereinbart worden - etwa die Erhöhung der Forschungsprämie,
zusätzliche Anreize für internationale Forscherinnen und Forscher, verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten
für Klein- und Mittelbetriebe, Mitarbeiterbeteiligungsmodelle und Änderungen im Vergaberecht. "Das
ist zusammengerechnet ein Paket von 200 Millionen Euro", sagte Faymann.
Darüber hinaus wurde für das Zustandekommen einer Einigung in einem Bereich, der für Kanzler Faymann
"eine Schlüsselfrage" ist, dem Bildungsbereich, ein Termin gesetzt: der 17. November. Bis zum Sommer
gebe es noch mit den Ländern gemeinsame Verhandlungen. "Je mehr junge Menschen unabhängig von ihrer
Herkunft eine Chance zur Bildung erhalten, umso besser für eine menschenwürdige Gesellschaft, aber auch
für den Wirtschaftsstandort", sagte Faymann. "Hier haben wir einen konkreten Auftrag zu erfüllen",
unterstrich Faymann und betonte, dass der Verlauf der Verhandlungen zur Steuersenkung Mut machen würde, dass
es auch hier sachliche und erfolgreiche Verhandlungen ohne Gehässigkeiten geben werde.
Bundesminister Ostermayer ergänzte, dass es der Regierung besonders auch um die Frage gehe, wie man Österreich
für WissenschafterInnen noch mehr attraktivieren könne. Einer der Punkte, die in dem Bereich eine Rolle
spielen würden, sei das Thema Gemeinnützigkeit. Gemeinnützige Stiftungen sollen daher beim Start
und in der laufenden Finanzierung Erleichterungen erfahren. Damit soll das zivilgesellschaftliche Engagement für
Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur erleichtert werden.
"Beim Vergaberecht soll es künftig volle Transparenz der Subunternehmer gegenüber dem Auftraggeber
geben", sagte Ostermayer. Konkret gehe es dabei häufig um die Baubranche. Hier soll es von Beginn an
Transparenz geben, wenn ein Anbieter Subunternehmer beschäftigt. "Aber auch jede Änderung während
des Baus muss bekannt gemacht und die Zustimmung vom Bauträger eingeholt werden. Weiters sind in dem Paket
die Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping enthalten, die Stärkung des Bestbieterprinzips und ein leichterer
Zugang von KMU zu Aufträgen im Oberschwellenbereich des Bundesvergabegesetzes.
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Mitterlehner: Gemeinsam weitere Schritte für Österreich setzen
Neues Wohnbauprogramm vereinbart - KMU und Start-ups profitieren von Finanzierungspaketen,
Jugendliche von neuen Lehrberufen - Wichtige Impulse für Forschung und Entwicklung
Krems/Wien (övp-pd) - "Wir haben an die Steuerreform angeknüpft, weitere Verbesserungen für
die Menschen in Österreich vereinbart und konkrete Schritte für den Standort gesetzt. Das sichert Wachstum,
Arbeitsplätze und Wohlstand in Österreich", betont ÖVP-Bundesparteiobmann Vizekanzler Reinhold
Mitterlehner am zweiten Tag der Regierungsklausur in Krems. Im Zentrum des heutigen Klausurtages standen die Themenbereiche
Wirtschaft, Konjunktur, Bildung und Integration. Um die Konjunktur wieder stärker in Schwung zu bringen und
den Wirtschaftsstandort Österreich wieder attraktiver zu machen, hat die Regierung ein umfangreiches Konjunkturpaket
beschlossen. "Wir gehen nicht nur mit mehr Geld in den Markt hinein, sondern starten auch wichtige Reformen.
Damit werden wir die Konjunktur massiv unterstützen und den Unternehmen beim Schaffen und Sichern von Arbeitsplätzen
helfen", so der Vizekanzler. Mehr als 20 konkrete Maßnahmen würden zu Ankurbelung und Vereinfachung
beitragen, 15 dieser Punkte finden sich auch in der Leitbetriebe-Strategie wieder.
Österreich befinde sich im siebten Jahr der Wirtschaftskrise, das erwartete Wachstum von 0,8 Prozent sei zu
gering und müsse durch konkrete Maßnahmen gestärkt werden. Einerseits brauche es Reformen, andererseits
mehr Geld im Markt. "Wir werden daher ein massives Bauwirtschaftsprojekt umsetzen. Das sichert Wachstum und
Arbeitsplätze und leistbare Wohnungen", so Mitterlehner. Schon jetzt sei über die ARE eine Wohnbauoffensive
mit 10.000 neuen Wohnungen bis 2020 in Umsetzung, nun werden weitere 30.000
Wohnungen für 68.000 Menschen geschaffen. "Dieses Projekt gehen wir in Abstimmung und im Einvernehmen
mit den Ländern an", betont der Vizekanzler.
Auch zur Fachkräfteförderung hat die Bundesregierung ein umfangreiches Paket geschnürt. Hier befinden
sich derzeit 18 neue und modernisierte Lehrberufe in der Zulassungsphase. "Damit schaffen wir neue Chancen
für unsere Jugend und setzen einen wichtigen Schritt im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit", so Mitterlehner.
Der Vizekanzler betont weiter die Bedeutung der für Forschung und Wissenschaft vereinbarten Maßnahmen.
Die Regierung hat sich darauf geeinigt, die Forschungsprämie von 10 auf 12 Prozent anzuheben. "Das ist
ein wichtiger Impuls, um die Zusammenarbeit zwischen Grundlagen- und Auftragsforschung zu fördern und neu
zu beleben. Gerade die Forschungsprämie ist auch ein wichtiger Standortfaktor im internationalen Wettbewerb,
um Ansiedlungen zu forcieren", unterstreicht Mitterlehner. Zudem hat die Regierung eine Zuzugsbegünstigung
für Wissenschaftler und Forscher, die nach Österreich kommen, vereinbart. "Wir brauchen die besten
Köpfe in Österreich. Darum müssen wir attraktive Möglichkeiten schaffen", hält Mitterlehner
zum neuen Zuzugsfreibetrag fest.
"Die Finanzierung von Betrieben wird immer schwieriger. Um den Schritt ins Unternehmertum zu erleichtern,
ermöglichen wir das Crowdfunding, um Start-Ups bei der Finanzierung neuer Produkte und Dienstleistungen besser
unterstützen zu können", so Mitterlehner. Als weitere Unterstützung für Unternehmer wird
die Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft neu strukturiert und die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ausgebaut. Um
den Zugang für KMU zu Aufträgen im wichtigen Oberschwellenbereich des Bundesvergabegesetzes zu erleichtern,
wird das Vergaberecht reformiert. Gerade KMU, das Handwerk und Gewerbe werden von dieser Regelung profitieren,
was sich besonders positiv auf die Beschäftigung auswirkt. Der Vizekanzler hält fest: "Wir haben
im Zuge der Regierungsklausur viele Maßnahmen beschlossen, die Österreich nach vorne bringen werden.
Jetzt geht es an die Umsetzung."
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Lichtenecker: Umfassende Reformen zur Stärkung des Standortes sind überfällig
Standortpaket der Bundesregierung ist ein kleiner Schritt
Wien (grüne) - "Die bei der Regierungsklausur präsentierten Maßnahmen sind nicht der
große Wurf, aber ein kleiner Schritt in die richtige Richtung " sagt Ruperta Lichtenecker, Wirtschafts-
und Forschungssprecherin der Grünen. "Ein erster wichtiger Schritt ist beim Crowdfunding gelungen, die
im Wesentlichen den Zügen des Grünen Modells für innovative Finanzierungsmodelle mit BürgerInnenbeteiligung
folgt", betont Lichtenecker.
Forschung und Innovation müssen gestärkt werden, dazu braucht es ein kluges Zusammenwirken von direkter
und indirekter Forschungsförderung, so Lichtenecker.
In den letzten Jahren wurde der Fokus auf die steuerliche Forschungsförderung verstärkt und im Jahr 2011
die Forschungsprämie von acht auf zehn Prozent angehoben.
In Zeiten knapper Ressourcen ist es notwendig, die Wirksamkeit und Zielgenauigkeit der Forschungsprämie zu
stärken, sieht Lichtenecker die generelle Anhebung der Forschungsprämie von zehn Prozent auf 12 Prozent
skeptisch und ist überzeugt, dass die Forschungsprämie bei zehn Prozent beibehalten werden soll und für
KMU´s auf 15 Prozent erhöht werden soll.
Lichtenecker betont: "In der Grundlagenforschung braucht es dringend eine Aufstockung der Mittel und die Rahmenbedingungen
für KMU müssen verbessert werden."
"Längst überfällig ist hingegen der erleichterte Zuzug für ForscherInnen und WissenschaftlerInnen
und es braucht weitere Maßnahmen und eine Stärkung der Willkommenskultur damit Österreich Top Forschungsplatz
für Forscherinnen und Forscher aus aller Welt wird", sagt Lichtenecker
"Wir müssen Investitionen in die Zukunft jetzt auf den Weg bringen", ist Lichtenecker überzeugt:
Bildung, Forschung, Klima- und Umweltschutz sowie eine moderne Infrastruktur - wie der Breitbandausbau sind die
Eckpfeiler eines zukunftsfähigen Standortes Österreich - genau hier braucht es Investitionsoffensiven.
Viele Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingung für Unternehmer sind längst überfällig:
"Zur Entbürokratisierung liegen Berge von Maßnahmenvorschläge auf dem Tisch - das reicht von
einem richtigen One-Stop-Shop für Gründer über eine Vereinfachung der Lohnverrechnung bis hin zu
einer überfälligen Entrümplung der Gewerbeordnung. Eine Lohnnebenkostensenkung - wie in unserem
Konzept zur ökosozialen Steuerreform vorgesehen - würde die Schaffung von Arbeitsplätzen ermöglichen",
betont Lichtenecker.
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Dietrich fordert von Regierung nachhaltige Verwaltungsreform
Kritik an "Erbschaftssteuer durch die Hintertür", Registrierkassenpflicht
Wien (str) - "Die Tarifreform ist absolut zu begrüßen und ein Schritt, der schon längst
vollzogen hätte werden sollen, weil den Menschen in den letzten Jahren spürbar weniger im Geldbörsel
geblieben ist. Was uns nicht gefällt, ist der Zeitpunkt!", kritisierte Team Stronach Klubobfrau Waltraud
Dietrich in ihrer Plenarvorschau wahltaktische Überlegungen der Regierung. "Heuer ist ein Superwahljahr
- und da will Rot-Schwarz offensichtlich der Bevölkerung noch kurz die Karotte vor die Nase halten".
Dietrich forderte eine nachhaltige Verwaltungsreform, die "diesen Namen auch verdient". Das Ziel der
Regierung, die jährliche Steigerung der Verwaltungskosten mit 1,7 Prozent zu begrenzen, sei ihr viel zu wenig
ambitioniert, so die Team Stronach Klubobfrau. "Internationale Betriebe deckeln nicht, sie reduzieren die
Verwaltung jährlich um 2,5 Prozent - das erwarten wir auch von der Regierung!"
Kritik verteilte Dietrich hinsichtlich der "Erbschaftssteuer durch die Hintertür". Es werde damit
bald viele geben, die sich das Erben nicht mehr leisten werden können. Auch die von der Regierung geplante
Registrierkassenpflicht treffe die Falschen, kritisierte die Team Stronach Klubobfrau. Und weiter: "Ich mache
mir riesige Sorgen um den ländlichen Bereich!" Diesen hätte man, beispielsweise durch die Schließung
zahlreicher Postämter in den letzten Jahren ohnehin schon ausgehungert - die verschärfte Registrierkassenpflicht
sei nun ein Frontalangriff auf die kleinen Wirte: "Der bessere Weg wäre es, großzügige Pauschalisierungsmöglichkeiten
zu schaffen, um die Infrastruktur im ländlichen Raum aufrecht zu erhalten!"
Für das Team Stronach dürfe der Mittelstand nicht noch mehr zur Kassa gebeten werden. "Wir wollen,
dass Wohlstand geschaffen und nicht Wohlstand zerstört wird", so Dietrich. Auch müsse man, wenn
man der Regierung glaubt, den Eindruck gewinnen, Österreich sei ein Land der Betrüger und Steuerhinterzieher.
"Das ist der absolut falsche Zugang!", mahnte Dietrich, denn wie die Beispiele Hypo und Skylink zeigen,
passieren viele Betrügereien im staatsnahen und Bankenbereich: "Fleißige Unternehmer zu kriminalisieren
ist durch nichts zu rechtfertigen!", stellte die Team Stronach Klubobfrau klar. Daher soll die derzeitigen
Regelungen für Unternehmer bei der Kontoöffnung auch nicht weiter verschärft werden.
Auch im Bereich der Integration müsse Rot-Schwarz endlich beginnen, ihre Hausaufgaben zu erfüllen, mahnte
Dietrich. Denn auch bei uns entwickle sich bereits ein Parallelstaat. "Wir wollen eine vernünftige Integration,
die schon im Kindergarten beginnt, wo die Kinder die Sprache lernen müssen. Wir wollen, dass die Menschen,
die hier bei uns leben, zu wichtigen Staatsbürgern werden. Sonst haben wir das Problem, dass aus einer ausländerkritischen
eine ausländerfeindliche Haltung wird, die irgendwann zu Ausländerhass anwächst - das wollen wir
nicht!"
Die Team Stronach Klubobfrau bedauerte in diesem Zusammenhang Einsparungen im Bereich der Sicherheitspolitik. Dietrich
forderte angesichts der immer weiter steigenden Schlepperkriminalität, strengere Grenzkontrollen und eine
Aufstockung des Sicherheitspersonals.
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Scherak: Änderung bei Stiftungsrecht ist der erste Schritt in die richtige Richtung
Niki Scherak: "Änderungen am Stiftungsmarkt würde die Wettbewerbsfähigkeit
Österreichs steigern"
Wien (neos) - "Wir begrüßen den Vorschlag der Bundesregierung zur Stärkung von gemeinnützigen
Stiftungen. Viele Punkte wurden aber weiterhin außer Acht gelassen", so NEOS Wissenschaftssprecher Niki
Scherak. "Themen wie Unmittelbarkeit in der Bundesabgabenordnung, das Problem der Stiftungseingangssteuer
oder die Anhebung der Sonderausgabengrenze werden nicht thematisiert. Die nun angesprochenen besseren Rahmenbedingungen
für gemeinnützige Stiftungen müssen rasch umgesetzt werden. Seit über einem Jahr wird dies
thematisiert und geschehen ist nichts. Wir hoffen, dass sich die Regierung nun endlich durchringen kann, die Gesetzesvorlagen
so schnell wie möglich dem Parlament vorzulegen."
Bereits letztes Jahr hat NEOS mehrere Initiativen und Anträge eingebracht um das zivilgesellschaftliche Engagement
zu stärken und die Schwachpunkte im Stiftungsrecht zu beseitigen. Die Regierung hat jedoch sämtliche
Anträge vertagt oder abgelehnt. Die steuerliche Begünstigung zum Ausbau von gemeinnützigen Stiftungen
und die Berücksichtigung des Kunst- und Kulturbereichs sind ein positiver Schritt, werden in den Details jedoch
nicht näher konkretisiert. So betragen zum Beispiel die Ausschüttungen gemeinnütziger Stiftungen
in der Schweiz pro Jahr rund 1 Milliarde Euro, in Deutschland 15 Milliarden Euro. Wären die gemeinnützigen
Stiftungsausschüttungen in Österreich auf ähnlichem Niveau wie Deutschland, würden jährlich
rund 1.5 Milliarden Euro mehr zur Verfügung stehen. Viele Bestimmungen und lange Bearbeitungsdauern behindern
jedoch die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung.
Weniger begeistert zeigt sich Wissenschaftssprecher Niki Scherak von der Erhöhung der sogenannten Forschungsprämie:
"Die Forschungsprämie ist keine effiziente Maßnahme sondern eine Fortführung des Gießkannenprinzips",
so Scherak. "Dass eben diese Prämie von 10 auf 12 Prozent erhöht wird ist ein völlig unlogischer
Schritt. Ich würde mir wünschen, dass man hier zuerst evaluiert und die finanziellen Mittel einstweilen
dort einsetzt, wo diese tatsächlich bei den Forschenden ankommen."
"Durch die Anpassung in kleinen Schritten, ist die Stabilität und Rechtssicherheit in dem Bereich der
Stiftungen wieder nicht gewährleistet. Das Privatstiftungsgesetz und das Bundesstiftungs- und Fondsgesetz
bleiben undurchsichtige Materien. Auch hier kam es zu keiner Entrümpelung alter, unnötiger Bestimmungen.
Eine Veränderung am Stiftungsmarkt würde auch zu einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs
führen und die heimische Wirtschaft stärken. Vor allem würde es aber Österreich, durch Investitionen
in Wissenschaft und Forschung, fit für die Zukunft machen", schließt Scherak.
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Leitl: Konjunkturpaket ist wichtige Antwort auf anhaltende Wachstumsschwäche
Baupaket ist wichtiger Konjunkturimpuls – weitere positive Anreize durch höhere Forschungsprämie
und Erleichterungen bei KMU-Finanzierung
Wien (owk) - "Die Regierung hat aus der anhaltenden Wachstumsschwäche und der damit verbundenen
Zurückhaltung der heimischen Unternehmen bei den Investitionen den einzig richtigen Schluss gezogen und ein
Konjunkturpaket beschlossen. Österreich ist in der EU vom Wachstumsvorreiter zum Wachstumsnachzügler
geworden. Gezielte Anreize zur Belebung der Wirtschaft sind da die einzig richtige Ansage", kommentiert Wirtschaftskammer-Präsident
Christoph Leitl die Ergebnisse der Regierungsklausur in Krems.
"Vor allem das Wohnpaket in Höhe von 5,75 Milliarden stellt aus Sicht der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ) einen wichtigen Wachstumsimpuls dar, welcher der Bauwirtschaft und dem Baunebengewerbe in einer schwierigen
Zeit hilft und Beschäftigung fördert", so Leitl. Insgesamt soll ein Volumen von 5,75 Milliarden
Euro in den Wohnbau investiert werden, was zur Schaffung von 16.000 bis 20.000 zusätzlichen Vollzeit-Arbeitsplätzen
innerhalb von fünf Jahren und (inklusiver indirekter Nachfrageeffekte) zu einer Erhöhung des jährlichen
BIP um 1,3 Milliarden Euro oder 0,4 Prozentpunkte führen soll. "Die Sozialpartner der Branche haben hier
ganze Arbeit geleistet", verweist der WKÖ-Präsident darauf, dass die Regierung mit dem Wohnpaket
die von den Bausozialpartnern Ende des vergangenen Jahres präsentierte "UMWELT + BAUEN-Wohnbauoffensive"
aufgegriffen hat.
Mit der Errichtung von KMU-Finanzierungsgesellschaften und Erleichterungen bei Crowdfunding - hier wird die Grenze
für den Kapitalmarktprospekt von 250.000 auf fünf Millionen erhöht - gehen nun langjährige
Forderungen der WKÖ bei alternativen Finanzierungsformen in die konkrete Umsetzung, betont Leitl.
Ein positiver Beitrag zur Stärkung des Forschungsstandorts Österreich seien auch die Erhöhung der
Forschungsprämie von 10 auf 12 Prozent sowie neue Anreize für internationale Forscher und Wissenschafter:
"Das ist eine höchst willkommene Unterstützung im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe."
Weitere wichtige Maßnahmen sind etwa die Abschaffung der täglichen Geringfügigkeitsgrenze, die
zu weniger Bürokratie für die Betriebe führen wird. Auch die Halbierung des Verzugszinsensatzes
in der Sozialversicherung entlastet Wirtschaft und Versicherte.
"So wichtig und richtig die Ergebnisse der Regierungsklausur sind, so klar ist auch, dass das noch nicht alles
gewesen sein kann", betont Leitl. Weiterhin Handlungsbedarf besteht bei gezielten Investitionsanreizen. "Hier
hält die Wirtschaft an ihren Forderungen nach einer Anhebung der Abschreibungsgrenze für geringwertige
Wirtschaftsgüter sowie der Möglichkeit einer vorzeitigen Abschreibung bzw. einer Investitionszuwachsprämie
fest."
Leitl abschließend: "Das beschlossene Konjunkturpaket geht aus Sicht der Wirtschaft in die richtige
Richtung und wird von uns begrüßt. Nun ist eine rasche Umsetzung gefordert. Je eher, desto besser und
desto stärker der positive Impuls für Wachstum und Beschäftigung."
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Neumayer: Gute Ansätze - Umsetzung entscheidend
Gemeinnützigkeitspaket erhöht Ressourcen für Wissenschaft, Forschung und
Bildung - Leitbetriebe-Standortstrategie umsetzen
Wien (pdi) - "Die Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen dringend positive Anreize um wieder Geld
in die Hand zu nehmen und in Österreich zu investieren. Daher ist es erfreulich, dass bei der Regierungsklausur
Punkte beschlossen wurden, die für die Stärkung des Industriestandortes Österreich dringend notwendig
sind. Allerdings gilt es, diese jetzt auch umzusetzen", so der Generalsekretär der Industriellenvereinigung
(IV), Mag. Christoph Neumayer. Das Bestbieterprinzip etwa biete in vielen Fällen Vorteile, da neben dem Preis
auch weitere Kriterien, wie etwa bestimmte Qualitätsstandards, relevant sind und berücksichtigt werden
können. "Diese zusätzlichen Kriterien sollten allerdings immer im Zusammenhang mit dem Auftragsgegenstand
stehen - vergabefremde Zuschlagskriterien sind abzulehnen", so der IV-Generalsekretär.
Gemeinnützigkeitspaket stärkt Wissenschaft, Forschung und Bildung
"Mit dem Gemeinnützigkeitspaket entstehen neue Arbeitsplätze und wichtige Wachstumsimpulse jenseits
des Staates und der Privatwirtschaft. Der gemeinnützige Sektor wird damit endlich näher an bestehende
europäische Standards herangeführt", so Neumayer. "Deutschland hat mit einem ähnlichen
Paket zur Stärkung der Zivilgesellschaft sehr gute Erfahrungen gemacht, die Absetzbarkeitsgrenze dabei aber
gleich bei einer Million Euro eingezogen." Die Rahmenbedingungen deutlich zu verbessern sei jedoch ein wichtiger
erster Schritt damit Privatpersonen, Betriebe und Stiftungen das vorhandene Potenzial für gesellschaftliches
Engagement besser entfalten können.
Leitbetriebe-Standortstrategie umsetzen -Mitarbeiterkapitalbeteiligung wichtiges Signal
Maßgebliche Teile der Konjunkturmaßnahmen seien in der "Leitbetriebe Standortstrategie"
verankert. "Der Reformdruck zur Verbesserung der Standortqualität bleibt hoch. Um Leitbetriebe für
einen Ausbau ihres Engagements in Österreich zu gewinnen, ist weiterhin eine konsequente Umsetzung der Standortstrategie
erforderlich", so der IV-Generalsekretär. Als besonders positiv bewertet Neumayer die Schaffung gezielter
steuerlicher Anreize zur Stärkung der Mitarbeiterkapitalbeteiligung. "Für österreichische Unternehmen
ist eine stabile und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Eigentümerstruktur von hoher Bedeutung, um eine langfristig
ausgerichtete Unternehmenspolitik verfolgen zu können. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können als verlässliche
Kernaktionäre dazu beitragen, nachhaltig Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen und zu erhalten",
so Neumayer.
Wohnbaupaket zu begrüßen - Wichtige Impulse für Forschungs- und Innovationsstandort Österreich
"Mit den zusätzlichen Mitteln für den Wohnbau setzt die Regierung einen wichtigen Schritt zur
Stärkung der Bauwirtschaft und zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Mit der Wohnbauoffensive, die aus Mitteln
der Europäischen Investitionsbank gespeist wird, können in den nächsten fünf Jahren 30.000
Wohnungen neu errichtet werden, was auch der Konjunktur einen Aufschwung ermöglichen wird", so der IV-Generalsekretär.
Neben der Erhöhung der Forschungsprämie von zehn auf zwölf Prozent sei ebenso die Zweckwidmung der
Mittel des Österreichfonds insbesondere für Forschung zu begrüßen. Auch die Zuzugsbegünstigungen
stellen neue Anreize für internationale Forscherinnen und Forscher sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
dar um nach Österreich zu kommen. "Wichtig ist nun weitere Maßnahmen für den Standort Österreich
zu ergreifen, insbesondere durch die Wiederherstellung der Absetzbarkeit von Lizenzzahlungen", so Neumayer.
Stärkung der Schulautonomie und mehr sprachliche Frühförderung positiv
"In einer immer heterogener werdenden Gesellschaft ist eine lebendige, kompetente und autonome Schule die
Antwort auf die bildungspolitischen Herausforderungen. Die Pädagoginnen und Pädagogen vor Ort wissen
am besten, was ihre Schülerinnen und Schüler brauchen. Daher ist eine deutliche Stärkung der Schulautonomie
eine zentrale bildungspolitische Maßnahme", so Neumayer. "Allerdings sind die geplanten Bildungsdirektionen
nicht die beste Lösung. Wir würden uns unabhängige Schulträger wünschen. Prinzipiell wäre
es aber sinnvoller die inhaltlichen Fragen zu klären bevor über Strukturen nachgedacht werden kann",
betonte der IV-Generalsekretär. "Wenn wir Bildung neu denken wollen, müssen wir eine nach innen
differenzierte gemeinsame Schule von sechs bis 14 Jahren mit einer hoher Autonomie dieser Schulen, einer zentralen
Vorgabe von Kompetenzniveaus und einer hohen Qualität des Lehrpersonals kombinieren. Um das zu erreichen brauchen
wir aber einen Neustart unseres Bildungssystems", so Neumayer. Die Ausweitung der sprachlichen Frühförderung
für die kommenden drei Jahre für Kinder zwischen drei und sechs Jahren sind sehr sinnvoll. "Die
kontinuierliche sprachliche Frühförderung ist uns schon seit einigen Jahren ein großes Anliegen,
denn frühe sprachliche Förderung optimiert langfristig die Bildungschancen der Kinder und führt
zu einem besseren Start ins Berufsleben", so der IV-Generalsekretär abschließend.
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Mehr neue, günstige Wohnungen wichtig, aber Mieten müssen auch runter!
Wien (ak) - Mehr leistbare neue Wohnungen zu bauen, ist aufgrund der wachsenden Ballungszentren wichtig
und nötig, begrüßt die AK das auf der Regierungsklausur präsentierte Wohnbaupaket. Mehr leistbare
Wohnungen bedeuten überdies mehr Arbeitsplätze und kurbeln die Wirtschaft an. Zudem ist aber auch eine
große Mietrechtsreform notwendig, um die Wohnkosten zu senken und eine erneute Zweckbindung der Wohnbauförderung.
Das Sonderwohnbauprogramm des Bundes ist aufgrund der historischen Niedrigzinsphase machbar. Da diese aber nicht
ewig anhalten wird, muss die Zweckbindung der Wohnbaufördermittel bei den Verhandlungen zum neuen Finanzausgleich
unbedingt gesetzlich geregelt werden, verlangt die AK.
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Mödlhammer begrüßt Erleichterungen beim Crowdfunding
"Crowdfunding ist für Bürgerbeteiligungsprojekte in Gemeinden ein wichtiges
Instrument"
Wien (gemeindebund) - Optimistisch zeigte sich Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer über
die bei der Regierungsklausur angekündigten Erleichterungen beim Crowdfunding. "Das ist ein Themenfeld,
das nicht nur für Startups oder KMU wichtig ist, es ist auch für Gemeinden von großer Bedeutung",
so Mödlhammer. "In immer mehr Gemeinden gibt es Projekte, an denen sich Bürger/innen auch finanziell
beteiligen wollen. Es ist gut, wenn es dafür einen stabilen Rechtsrahmen gibt, der solche Investitionen ermöglicht
und gleichzeitig alle Beteiligten schützt."
In den letzten Jahren sei es vor allem im Bereich der Energieerzeugung durch Fotovoltaik-Anlagen zu so genannten
"Bürgerkraftwerken" gekommen, bei denen die Einwohner/innen einer Gemeinde sich an den Investitionskosten
beteiligen. "Das ist eine gute Sache für die wir einen ordentlichen Rechtsrahmen brauchen", so Mödlhammer.
"Ich unterstütze jede Initiative, die einen solchen Rahmen zum Inhalt hat. Wenn wir den Begriff der Eigenverantwortung
ernst meinen, dann muss man den Menschen auch freistellen, in welche Projekte sie investieren wollen", so
der Gemeindebund-Präsident. "Das betrifft sowohl private Startups, als auch Projekte der öffentlichen
Hand. Eine Anlage, an der Bürger/innen auch finanziell beteiligt sind, schafft eine ganz andere Identifikation
mit diesem Projekt, als eine externe Finanzierung."
Für die Gemeindeebene sprach Mödlhammer allerdings auch eine Warnung aus: "Crowdfunding in Gemeinden
ist sicher kein Ersatz für eine nicht vorhandene Kreditwürdigkeit. Für Gemeinden, die in finanziellen
Problemen stecken oder keine Kredite bekommen, ist das mit Sicherheit nicht der richtige Weg."
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