"Fürstlich Tafeln"

 

erstellt am
25. 03. 15
11.00 MEZ

Schloss Ambras Innsbruck zeigt von 25. März bis 31.05.2015 die neue Sonderausstellung
Innsbruck (schloss ambras) - Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen kostbare Tafelaufsätze, erlesenes Geschirr, feine Tischwäsche und wertvolle Kunstkammerstücke sowie einzigartige Musikinstrumente. Die Ausstellung erzählt von Schau-Essen mit Musik und Tanz bei kostbar gedeckten und aufwändig dekorierten Tafeln, auf denen in unzähligen Gängen Speisen üppig aufgetragen und edle Tropfen kredenzt wurden. Druck- und Handschriften - u. a. das berühmte Ambraser »Kochbuch der Philippine Welser« - geben Zeugnis von der Kulinarik an den Habsburger Höfen: Dort bildete sich im 15. Jahrhundert, beeinflusst von Burgund und Oberitalien, eine exquisite Tafelkultur aus, die zum festen Bestandteil repräsentativer Feierlichkeiten wurde. Maßgeblicher Protagonist dieser Entwicklung war der Ambraser Schlossherr und Tiroler Landesfürst Erzherzog Ferdinand II.

Die Ausstellung zeigt rund 40 kunst- und kulturhistorisch bedeutende Exponate aus den Sammlungen von Schloss Ambras Innsbruck, der Bibliothek des Kunsthistorischen Museums Wien, der Kaiserlichen Wagenburg Wien, dem Land Tirol, dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und dem Tiroler Landesarchiv sowie der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol. Eine ihrer Besonderheiten stellt eine aufwendig gewebte Serviette aus weißem Leinendamast dar, die hier erstmalig öffentlich ausgestellt wird. Die Serviette ist Teil einer gerade erst entdeckten originalen Tafelwäschegarnitur aus dem 2. Viertel des 16. Jahrhunderts, die aus dem Schatz des Ordens vom Goldenen Vlies stammt.

Inszeniert werden die Kostbarkeiten in der »Gotischen Küche« auf Schloss Ambras Innsbruck, die im Erdgeschoss des Hochschlosses gelegen ist. Die Raumbezeichnung geht auf Erzherzog Karl Ludwig, Bruder Kaiser Franz Josephs, Statthalter in Tirol von 1855 bis 1861, zurück. Er ließ den mittelalterlichen Palas mit schweren, aus dem Gewölbe hängenden Fleischhaken versehen. Nicht belegt ist, ob dieser Raum bereits unter Erzherzog Ferdinand II. als Küche gedient hat. Naheliegend ist es allerdings: An die »Gotische Küche« schließt nämlich ein in den Boden eingelassener Raum - ein »Eiskeller« zum Lagern von Lebensmitteln - an, der bereits im 16. Jahrhundert dokumentiert ist.

So ist dieser Ort wie kein anderer im Schloss dafür geeignet, den Besuchern vertiefende Einblicke in die Ess- und Tafelkultur der Renaissance zu gewähren und ihnen das »Wasser im Munde zusammenlaufen« zu lassen!

Realisiert wurde die Ausstellung im Rahmen des »Innsbrucker Osterfrühlings« dank der Unterstützung durch Innsbruck Tourismus sowie durch die Gesellschaft der Freunde von Schloss Ambras.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.schlossambras-innsbruck.at/

 

 

 

 

 

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