Schloss Ambras Innsbruck zeigt von 25. März bis 31.05.2015 die neue Sonderausstellung
Innsbruck (schloss ambras) - Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen kostbare Tafelaufsätze, erlesenes
Geschirr, feine Tischwäsche und wertvolle Kunstkammerstücke sowie einzigartige Musikinstrumente. Die
Ausstellung erzählt von Schau-Essen mit Musik und Tanz bei kostbar gedeckten und aufwändig dekorierten
Tafeln, auf denen in unzähligen Gängen Speisen üppig aufgetragen und edle Tropfen kredenzt wurden.
Druck- und Handschriften - u. a. das berühmte Ambraser »Kochbuch der Philippine Welser« - geben
Zeugnis von der Kulinarik an den Habsburger Höfen: Dort bildete sich im 15. Jahrhundert, beeinflusst von Burgund
und Oberitalien, eine exquisite Tafelkultur aus, die zum festen Bestandteil repräsentativer Feierlichkeiten
wurde. Maßgeblicher Protagonist dieser Entwicklung war der Ambraser Schlossherr und Tiroler Landesfürst
Erzherzog Ferdinand II.
Die Ausstellung zeigt rund 40 kunst- und kulturhistorisch bedeutende Exponate aus den Sammlungen von Schloss Ambras
Innsbruck, der Bibliothek des Kunsthistorischen Museums Wien, der Kaiserlichen Wagenburg Wien, dem Land Tirol,
dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und dem Tiroler Landesarchiv sowie der Universitäts- und Landesbibliothek
Tirol. Eine ihrer Besonderheiten stellt eine aufwendig gewebte Serviette aus weißem Leinendamast dar, die
hier erstmalig öffentlich ausgestellt wird. Die Serviette ist Teil einer gerade erst entdeckten originalen
Tafelwäschegarnitur aus dem 2. Viertel des 16. Jahrhunderts, die aus dem Schatz des Ordens vom Goldenen Vlies
stammt.
Inszeniert werden die Kostbarkeiten in der »Gotischen Küche« auf Schloss Ambras Innsbruck, die
im Erdgeschoss des Hochschlosses gelegen ist. Die Raumbezeichnung geht auf Erzherzog Karl Ludwig, Bruder Kaiser
Franz Josephs, Statthalter in Tirol von 1855 bis 1861, zurück. Er ließ den mittelalterlichen Palas mit
schweren, aus dem Gewölbe hängenden Fleischhaken versehen. Nicht belegt ist, ob dieser Raum bereits unter
Erzherzog Ferdinand II. als Küche gedient hat. Naheliegend ist es allerdings: An die »Gotische Küche«
schließt nämlich ein in den Boden eingelassener Raum - ein »Eiskeller« zum Lagern von Lebensmitteln
- an, der bereits im 16. Jahrhundert dokumentiert ist.
So ist dieser Ort wie kein anderer im Schloss dafür geeignet, den Besuchern vertiefende Einblicke in die Ess-
und Tafelkultur der Renaissance zu gewähren und ihnen das »Wasser im Munde zusammenlaufen« zu
lassen!
Realisiert wurde die Ausstellung im Rahmen des »Innsbrucker Osterfrühlings« dank der Unterstützung
durch Innsbruck Tourismus sowie durch die Gesellschaft der Freunde von Schloss Ambras.
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