Wien (statistik austria) - Der von Statistik Austria berechnete und ab März 2015 quartalsweise publizierte
Häuserpreisindex (HPI) weist für das Jahr 2014 eine Preissteigerung von 3,5% zum Vorjahr aus. Die Preisdynamik
war damit 2014 wesentlich geringer als in den Jahren zuvor (2011: +6,3%, 2012: +7,3%; 2013: +5,2%). Die Kaufpreise
für gebrauchten Wohnraum stiegen – mit Ausnahme von 2014 – seit 2010 stärker als jene für neuen
Wohnraum. Grundlage der Erhebung sind die von Privathaushalten getätigten Käufe von neuen und bestehenden
Häusern und Wohnungen. Es werden die tatsächlichen Transaktionspreise erfasst und quartalsweise ausgewertet.
Häuserpreisindex: geringerer Preisauftrieb für Kauf von neuem Wohnraum als für bestehenden
Wohnraum
Der Indexstand des Häuserpreisindex 2010 (HPI 2010) für das vierte Quartal 2014 beträgt 125,05.
Gegenüber dem Vorjahresquartal (Q4/2013) hat sich das Preisniveau um 4,6 Prozent erhöht, gegenüber
dem Vorquartal (Q3/2014) stieg der Index moderat um 0,9%.
Die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertigteilhäusern für ganz Österreich spiegelt der
Teilindex "Kauf von neuem Wohnraum" wider, der im Jahr 2014 um 4,9% stieg (2011: +6,0%; 2012: +6,3%;
2013: +4,2%). Im 4. Quartal 2014 betrug die Steigerung im Vergleich zum Vorjahresquartal 3,6%.
Der Teilindex "Kauf von bestehendem Wohnraum", der die Preisentwicklung von gebrauchten Häusern
und Wohnungen in ganz Österreich darstellt, stieg im Jahr 2014 um 3,2% (2011: +6,3%; 2012: +7,5%; 2013: +5,4%).
Im 4. Quartal 2014 stieg der Index im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 4,8%.
Regional gesehen wiesen die gebrauchten Wohnungen in Wien die höchsten Teuerungsraten auf (2013: +10,2%, 2014:
+5,2%). Im ländlichen Raum, wo Häuser die bevorzugte Wohnform darstellen, gab es 2014 im Burgenland (+6,1%),
in Salzburg (+4,6%) sowie in Tirol und Vorarlberg (+4,1%) die größten Teuerungsraten.
Im europäischen Vergleich lag der österreichische Häuserpreisindex im Durchschnitt der ersten drei
Quartale 2014 mit 3,3% über der durchschnittlichen Teuerungsrate der 28 EU-Mitgliedstaaten (-1,6%), wobei
die Kaufpreisentwicklung in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten weit auseinander lag (z. B. Vereinigtes Königreich
+9,1%, Schweden +8,2%, Spanien +0,1%, Frankreich -1,1%, Deutschland +1,3%, Belgien -1,0%).
Der Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum – der eine Erweiterung zum Häuserpreisindex darstellt, weil
er neben der Beschaffung von Wohnraum auch Ausgaben enthält, die mit der Anschaffung und dem Eigentum von
Wohnraum anfallen – stieg im Jahr 2014 um 2,7% (2011: +3,4%, 2012: +3,7%, 2013: +3,0%).
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