Neue Studie zum Thema "Bürgerschaftliches Engagement und Sozialkapital"
Bregenz (vlk) - Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind weiterhin
auf hohem Niveau. Allerdings gibt es eine Verschiebung von der Tätigkeit in Vereinen in Richtung nicht-organisiertes,
privates Engagement. Das belegt eine neue Studie, die Landeshauptmann Markus Wallner gemeinsam mit Professor Frederic
Fredersdorf (FH Vorarlberg) und dem Leiter des Büros für Zukunftsfragen, Manfred Hellrigl, im Pressefoyer
am 24.03. vorstellte.
Insgesamt gaben 48,3 Prozent der Befragten an, regelmäßig freiwillig engagiert zu sein – etwa 32 Prozent
in organisierter Form, also z.B. in einem Verein, 25 Prozent in privatem Rahmen. Gut neun Prozent der Befragten
sind sowohl privat als auch organisiert tätig. "Bürgerschaftliches Engagement ist ein wesentlicher
Faktor für die hohe Lebensqualität in unserem Land. Ob im Sozialbereich, im Hilfs- und Rettungswesen,
in Sport und Kultur – vieles wäre ohne Ehrenamtliche bzw. Freiwillige nicht möglich", sagte Wallner.
"Wir wollen die hohe Engagementquote in Vorarlberg – etwa die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger
– halten und werden von Seiten des Landes bürgerschaftliches Engagement auch in Zukunft nach Kräften
unterstützen."
Der Anteil institutionellen Engagements ist gegenüber der letzen Erhebung vor fünf Jahren von 44 auf
32 Prozent gesunken, jener des privaten Engagements dafür von 21 auf 25 Prozent gestiegen. Das heißt,
die Engagierten binden sich nicht mehr so gerne fix an einen Verein, bevorzugen stattdessen immer öfter informelles
Engagement und auch das Mehrfachengagement (also gleichzeitig in mehreren Feldern aktiv zu sein) geht zurück,
erläuterte Studienautor Fredersdorf. Erkennbar sei zudem eine Tendenz zu mehr räumlicher Nähe der
sozialen Netzwerke sowie zum "Cocooning", also dahingehend, dass Zeit und Engagement vermehrt in der
nächsten Umgebung bzw. in der Familie eingebracht werden.
Für Zukunftsbüro-Leiter Hellrigl ist klar, dass sich Vereine und Organisationen künftig intensiver
bemühen müssen, um neue Mitglieder bzw. Nachwuchs für freiwilliges Engagement zu rekrutieren. Das
Land Vorarlberg wird seine Unterstützungsangebote in Sachen bürgerschaftliches Engagement demnächst
um ein neues Pilotprojekt ergänzen – die Engagementkabine: Diese funktioniert nach dem Vorbild von www.wahlkabine.at,
d.h. nach Beantwortung diverser Fragen erhält man eine Orientierung, welcher Bereich ehrenamtlicher Tätigkeit
bzw. was für Vereine/Organisationen/Initiativen aufgrund von Interessen und Fähigkeiten am ehesten in
Frage kämen.
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