Linz (lk) - Auf Grund der demografischen Entwicklung erhält der Palliativ- und Hospizbereich eine immer
größere Bedeutung. Laut der Enquete-Kommission der Bundesregierung „Würde am Ende des Lebens“ werden
in den kommenden zwei Jahren zusätzlich 36 Millionen Euro gebraucht, um österreichweit die Palliativ-
und Hospizbetreuung sicherzustellen. „Gerade in der letzten Phase des Lebens ist eine würdevolle Betreuung
und Begleitung durch hochqualifizierte Betreuerinnen und Betreuer für den Betroffenen, aber insbesondere auch
für die Angehörigen wichtig. Ich unterstütze daher den Ausbau und die Sicherstellung der Palliativ-
und Hospizversorgung“, erklärt Gesundheitsreferent Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.
Oberösterreich hat in diesem Bereich bereits eine Reihe von Initiativen gesetzt. So ist der Palliativ- und
Hospizbereich einer der Versorgungssektoren, die in den letzten Jahren am stärksten ausgebaut wurden. Die
Zahl der Palliativbetten ist zum Beispiel in den vergangenen zehn Jahren von 25 auf 68 Betten gestiegen. Bei den
mobilen Palliativteams wurden in den vergangenen fünf Jahren von zwei auf sechs Teams (eines je Versorgungsregion)
aufgestockt. Im Bereich der mobilen Hospizdienste hat sich der Beitrag der öffentlichen Hand seit dem Jahr
2006 mehr als vervierfacht. „In allen Bereichen ist ein kontinuierlicher Ausbau vorgesehen“, betont Landeshauptmann
Pühringer.
So wurden etwa seit dem Jahr 2013 flächendeckend in allen Versorgungsregionen mobile Palliativteams aufgebaut
bzw. weiter ausgebaut. Alleine heuer werden weitere 175.000 Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt. Die
Förderung für den Ausbau der mobilen Palliativteams beträgt damit ab 2015 jährlich 1,7 Millionen
Euro.
Die stationäre Palliativversorgung soll bis 2016 von 68 Betten auf 74 Betten ausgebaut werden. Damit liegt
Oberösterreich bereits jetzt mit 45 Betten je einer Million Einwohner im Spitzenfeld der österreichischen
Bundesländer. Lediglich Kärnten mit 57 Betten je einer Million Einwohner liegt vor Oberösterreich.
„Der Palliativversorgung als Gegenentwurf zur Sterbehilfe wird künftig ein noch größerer Stellenwert
zukommen. Ein ausreichendes palliatives Angebot ist daher ein wichtiger Schwerpunkt der Gesundheitspolitik in Oberösterreich.
Ziel ist es, schwer erkrankte Menschen in den letzten Wochen ihres Lebens in einen schützenden Mantel einzuhüllen.
Die mobilen palliativen Angebote auf der einen Seite sind dabei die Antwort auf den Wunsch vieler zu Hause zu sterben.
Dies sind immerhin 80 Prozent der Menschen. Im Sinne der Wahlfreiheit werden wir aber auch den stationären
Bereich weiter ausbauen“, stellt Pühringer fest.
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