ATX zählt zu den Top-Leitindizes: ytd + 16,19 % – Aktienumsatz im Monat März so hoch
wie seit August 2011 nicht mehr – Marktkapitalisierung steigt auf 90,57 Mrd. EUR
Wien (börse) - Die Wiener Börse blickt auf ein von Kursaufschwüngen belebtes erstes Quartal
zurück. Im Durchschnitt wurde bei Aktien 2015 monatlich bisher 5,04 Mrd. EUR umgesetzt, was einem Plus von
26,61 % im Vergleich zum monatlichen Durchschnittsumsatz im Jahr 2014 (3,98 Mrd. EUR) gleichkommt. Der Aktienumsatz
im März übertrifft mit 5,69 Mrd. EUR die beiden ebenfalls starken Vormonate (01/2015: 4,42 Mrd. EUR,
02/2015: 5,02 Mrd. EUR). Das ist der stärkste Monatsumsatz seit August 2011. In den ersten drei Monaten des
laufenden Jahres hat das Aktien-Umsatzvolumen an der Wiener Börse deutlich zugenommen. Im Vergleich zum starken
Vorjahreszeitraum ergibt sich immer noch ein Plus von 6 % (Q1 2014: 14,28 Mrd. EUR; Q1 2015: 15,13 Mrd. EUR). Bei
der Anzahl der abgeschlossenen Börsegeschäfte ist der Anstieg noch stärker – hier beträgt der
Zuwachs 30,1 %.
Birgit Kuras, Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse, erklärt den Umsatzzuwachs: „Der Start ins Jahr
ist sehr positiv verlaufen. Das hohe Umsatzvolumen im ersten Quartal ist auf das steigende Interesse internationaler
Investoren zurückzuführen. Die Aktienkurse profitieren derzeit generell von der Versorgung mit Liquidität
durch die Notenbanken. Die Schwäche des Euro ist für exportorientierte Unternehmen günstig. Niedrige
Energie- und Finanzierungskosten verleihen den Aktien Rückenwind.“
ATX legt Rallye hin
Im Verlauf des ersten Quartals ist der ATX bisher um 16,19 % gestiegen und hält per Ende März bei 2.509,82
Punkten. Ab Mitte Jänner (Jahrestiefstand am 14. Jänner bei 2.122,08 Punkte) startete der ATX seinen
Aufwärtskurs. Der niedrige Eurokurs, der günstige Ölpreis und die Entspannung im Russland-Ukraine
Konflikt begünstigten den raschen Aufschwung des ATX den gesamten Februar hindurch. Der ATX erreichte am 6.
März 2015 seinen bisherigen Jahreshöchststand (2.548,30 Punkte). Immobilienaktien, die im ATX am zweitstärksten
vertretene Branche, haben im ersten Quartal besonders stark zugelegt. Die performance-stärksten Einzelaktien
im ATX waren bislang RHI (+ 45,71 %), Immofinanz (+ 30,83 %), Wienerberger (+ 29,93 %), Zumtobel (+23,52 %) und
Andritz (+ 21,86 %). Von den 20 ATX-Unternehmen weist überhaupt nur eines eine negative Performance auf.
Der aktuelle Marktwert aller börsenotierten Unternehmen liegt per Ende März bei 90,57 Mrd. EUR.
„Es spricht einiges für ein gutes Aktienjahr. Österreichische Aktien bleiben nicht zuletzt aufgrund einer
im internationalen Vergleich günstigen Bewertung und einer ansprechenden Dividendenrendite weiterhin interessant.
Die aktuelle Zinspolitik, ein schwacher Euro und eine solide Unternehmensentwicklung sind ein guter Cocktail für
eine positive Marktentwicklung“, zeigt sich Birgit Kuras zuversichtlich.
Top Handelsteilnehmer & Rekordandrang in der Aktienbetreuung
Das Ranking der aktivsten Marktteilnehmer führen im ersten Quartal 2015 die größten österreichischen
Handelsmitglieder Erste Group Bank AG mit 8,54 % und Raiffeisen Centrobank AG mit 8,29 % Anteil am Umsatz an. Auf
Platz drei bis fünf folgen Deutsche Bank AG (7,71 %), Morgan Stanley & Co (7,27 %) und Instinet Europe
Ltd. (6,45 %). Seit gestern gelten nach der jährlichen Ausschreibung die neuen Specialist-Verpflichtungen
im prime market. Das Interesse an der Ausschreibung war enorm. Die Anzahl der Marktteilnehmer, die zumindest ein
Market-Maker Mandat haben, konnte von 2011 (10 Marktteilnehmer) bis 2015 (15 Marktteilnehmer) kontinuierlich gesteigert
werden. Die Anzahl der Betreuungsmandate (Specialist & Market-Maker) hat sich von 2011 (97 Mandate) auf 2015
(246 Mandate) signifikant erhöht.
Michael Buhl, Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse, hält fest: „Liquiditätsanbieter sind für
regionale Marktplätze wie die Wiener Börse enorm wichtig. Ich freue mich, dass immer mehr internationale
Marktteilnehmer in der Betreuung österreichischer Aktien aktiv mitarbeiten. Je mehr Betreuer, desto mehr Aufträge
im Orderbuch, und desto leichter können auch große Aufträge von institutionellen Investoren ausgeführt
werden.“
Verbesserungen für das Orderbuch erzielt
Mit 1. April wurden auch zahlreiche Verbesserungen im elektronischen Orderbuch für Aktien umgesetzt. Die
Spanne zwischen Kauf- und Verkaufsaufträgen wurde maßgeblich verengt. „Diese Veränderungen haben
das Ziel, die Marktqualität zu verbessern. Je enger die Spanne im Auftragsbuch, desto besser ist eine Aktie
handelbar“, erklärt Michael Buhl.
Der Mittelwert der Spanne zwischen Kauf- und Verkaufsangeboten hat sich bei Market-Makern von derzeit 3 % auf 1,99
% und bei Specialists von derzeit 2,5 % auf 1,07 % reduziert. Die Marktteilnehmer, die als Market Maker und Specialist
tätig sind, sind nun auch zeitlich länger verpflichtet, Zusatzliquidität in das Auftragsbuch zu
stellen. Market-Maker und Specialists müssen nun 80 % des Handelstages quotieren (bislang waren es 65 %).
Den Specialists kommt am Finanzplatz Wien eine besondere Bedeutung zu. Gemeinsam mit den Market-Makern sorgen sie
für ein qualitativ besseres Orderbuch und erhöhte Liquidität, mit dem Ziel letztlich mehr Auftragsvolumen
und Umsatz zu generieren. Pro fortlaufend gehandelter Aktie können sich beliebig viele Handelsmitglieder als
Market-Maker bewerben. In der jährlichen Ausschreibung wird in einem Bieterverfahren der Marktteilnehmer ermittelt,
der die Specialist Funktion für ein Jahr übernimmt.
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