50 junge Erwachsene mit Erzbischof Franz Lackner im Europaparlament
Brüssel/Salzburg/Graz (eds/wk) - In einem Planspiel übten sie im „EU-Parlamentarium“ das Argumentieren.
Heute waren sie im Gespräch mit Mitarbeitern der EU-Kommission besonders gefordert, jene 50 junge Frauen und
Männer, die aus den Diözesen Graz-Seckau und Salzburg für eine Woche nach Brüssel gereist sind.
Unter dem Motto „Europa auf-werten“ beschäftigen sie sich mit den Werten der Europäischen Union (EU)
und diskutieren darüber vor Ort mit Spitzenpolitikern und Beamten. „Das einander verstehen und miteinander
in und für Europa Verantwortung übernehmen ist ein wichtiger Auftrag für die Zukunft, denn große
Fragen können wir nur mit Allianzen lösen“, betont Erzbischof Franz Lackner, der diese Woche initiiert
hat.
2012, als er noch steirischer Weihbischof war, hatte Lackner die Idee, mit der Jugend eine Brüsselreise durchzuführen,
um über Werte und Aufgaben der EU zu informieren und zu diskutieren. Jetzt, als Salzburger Erzbischof, setzte
er mit der Katholischen Jugend aus beiden Diözesen die Idee in die Tat um: Nach mehreren Vorbereitungstreffen
mit prominenten Referenten wie zum Beispiel dem Philosophen und Theologen Clemens Sedmak und Ex-EU-Kommissar Franz
Fischler flogen die 50 jungen Frauen und Männer am 27.03. nach Brüssel. Der Erzbischof kann selbst wegen
anderer Termine nur an drei Tagen dabei sein.
Das Programm in der EU-Hauptstadt bis 2. April ist dicht: In einem Rollenspiel durften sie gleich am ersten Tag
im Parlamentarium wie echte Abgeordnete in vier Fraktionen zwei Gesetzesanträge vorbereiten, mit den anderen
„Fraktionen“ verhandeln und schließlich dem Rat zum Beschluss vorlegen. Dabei steigerten sich manche Teilnehmer
ganz schön hinein.
Heute wurden sie von Mitarbeitern der EU über die Arbeitsweise der Kommission, das europäische Programm
gegen die Jugendarbeitslosigkeit und die Charta der EU-Grundrechte informiert. Etliche Fragen der jungen Teilnehmer
zeigten das große Interesse an Europa. Am Nachmittag stand der Besuch im Steiermark-Haus am Programm: Der
Büroleiter des EU-Büros für die Steiermark, Ronald Röbl, und die Büroleiterin des Salzburg-Büros,
Michaela Petz-Michez, informierten über ihre Arbeit. „Es geht vor allem um Netzwerkarbeit“, sagte Ronald Röbl.
Michaela Petz-Michez skizzierte anhand von Beispielen, wie für ein „Europa der Regionen“ gearbeitet wird.
Es sei ihnen mit ihren Mitarbeitern ein Herzensanliegen, die Regionalarbeit der EU in Österreich noch deutlicher
zu machen.
„Ich bin überzeugt, dass wir die großen Fragen nur mit Allianzen lösen können“, sagte Erzbischof
Franz Lackner im Steiermark-Büro. Es gehe darum, die besten Kräfte für ein vereintes und friedliches
Europa zu bündeln. Dabei komme den Kirchen eine wichtige Aufgabe zu. „Wir sind paktfähig“, stellte der
Erzbischof fest. Es sei aber wichtig, argumentationsfähig zu werden. Dazu solle diese Reise einen Beitrag
leisten. „Ich freue mich sehr, dass sich 50 junge Leute eine Woche Zeit nehmen, um sich mit Themen, Sorgen und
Herausforderungen Europas intensiv zu beschäftigen“, sagte Erzbischof Lackner. Sie würden beweisen, dass
die Jugend bereit ist, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.
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