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Parkgeschichte(n) |
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Sonderausstellung auf Schloss Artstettens von 1. April - 1. November Aus der Frühzeit ist über den Garten nichts Näheres bekannt, erst mit Übernahme der Anlage durch den "Blumen"-Kaiser Franz I. im Jahr 1823 wird er genauer dokumentiert. Kaiser Franz bzw. seine Frau Carolina Augusta sind bis heute hier präsent durch die gezielte Umgestaltung des weitläufigen Areals zu einer parkartigen Anlage. Unter Erzherzog Carl Ludwig, ab 1871 Protektor der österreichischen Gartenbau-gesellschaft, wird von 1861 bis 1866 ein Gartenplan zur landschaftlichen Umgestaltung erstellt, der im Wesentlichen umgesetzt und im Kern bis heute erhalten ist. Die großräumige Gliederung und die Errichtung von Wegen gehen nachweislich auf ihn zurück. Auf Wunsch seiner Frau, Erzherzogin Maria Annunziata, wurden die Regenrinnen (wie in Italien üblich) mit kleinen, runden Pflastersteinen ausgelegt. Als begeisterter Schwimmer ließ Carl Ludwig auf einer Anhöhe des Parks ein Schwimmbecken (das auch als Löschteich diente!) errichten sowie ein weit verzweigtes Wasserleitungsnetz zur Versorgung des s. g. Obstgartens aber auch der beiden Springbrunnen in der, nach geomantischen Richtlinien errichteten Kastanien-Allee verlegen. Zum 3köpfigen Stamm-Park-Personal wurden "in der Hochsaison" bis zu 27 weitere Gärtner aufgenommen. Rechnungen über beispielsweise "30 Kisten für Erdbeeren und andere Früchte" belegen, dass die Artstettner Obsternte großteils an den Wiener Hof verkauft wurde Dass die Familie Carl Ludwigs und damit auch der kleine Erzherzog Franz Ferdinand diese neue Anlage auch tatsächlich intensiv benutzt hatten, zeigen so überraschende Abrechnungen wie z.B. im Juli 1865 "Baum-Leim um einen Papagei zu fangen; Glas für einen Laubfrosch; 7 Stück Goldfische"! Schließlich übernimmt Erzherzog Franz Ferdinand 1889 die Anlage und baut sie als Sommer- und Wochenendsitz bis zum Attentat auf ihn (Sarajewo 1914) aus mit einer repräsentativen Vorfahrt und Automobilstraße, Garage, sonstigen Zubauten und Gartenerweiterung im Nord-Osten. Der Gartenarchitekt Josef Oskar Molnar entwarf nach Erzherzog Franz Ferdinands Vorstellungen einen formalen Gartenteil westlich des Schlosses, im Sinne eines "modernen architektonischen Gartens" und ergänzte den Park mit bis heute erhaltenen Gehölzpflanzungen. Franz Ferdinand war natürlich auch Mitglied der Gartenbaugesellschaft (wo er bei der Eröffnung einer Gartenschau auf Franz Praskac I traf) und nahm als kundiger Botaniker starken Anteil an der Parkumgestaltung - ließ aber auch die Umgebung des Ortes und Nachbargemeinden Artstetten durch gezielte Anpflanzungen mit Mischwäldern, Hecken und Obstbäumen bereichern. Auf Wunsch seiner Frau, Herzogin Sophie v Hohenberg, einer begeisterten Reiterin, wurde die alte Reitschule im Nordwesten des Schlosses reaktiviert und neu gestaltet. An den Pflanzbögen und Steinbänken erfreuen sich bis heute die Besucher des Schlosses. Nach Ende der 1. Republik bezog Herzog Max von Hohenberg Schloss Artstetten - bis in den 1940er Jahren die Enteignung der Anlage durch die Nazis und nach dem 2.Weltkrieg die Rückgabe an die Familie Hohenberg erfolgte. Ein besonders berührendes Detail: Ende März 1938 wurde Herzog Max für sechs Monate ins KZ Dachau interniert und anschließend unter strengen Hausarrest gestellt. Trotzdem blickte er nach vorn… und bestellte ein Jahr später bei den Baumschulen Franz Praskac mehrere Obstbäume und Rosenbüsche . . . das Leben geht weiter. . . In diese Zeit fallen Umbauten im Bereich des Formalgartens und des Schwimmbeckens (1950er). Jedoch: Die schleichende
Verwilderung der Anlage beginnt… Der Spaziergang durch diese Anlage birgt viele optische Überraschungen, die das Areal noch viel größer erscheinen lassen und mitunter das Gefühl vermitteln, Teil der umgebenden Landschaft, gleichzeitig aber in einem gestalteten Gartenraum geborgen zu sein. Diese garten- und kulturhistorisch äußerst wertvolle Anlage spielt nicht nur eine symbolische Bedeutung
für die österreichische Geschichte, sondern ist auch ein gutes Beispiel historistischer und "moderner"
Gartenkultur! |
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Allgemeine Informationen: |
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