Ute Bock diskutiert mit Erwin Pröll über mehr Menschlichkeit im Umgang mit Flüchtlingen
Wien (fraubock) - Ute Bock traf sich am 10.04. frisch aus der Reha entlassen, mit Landeshauptmann Erwin
Pröll im Palais Niederösterreich. Mit einem "Verzeihen Sie, dass ich nicht aufstehe" eröffnet
die noch immer im Rollstuhl sitzende Frau Bock ihre Fragen an Niederösterreichs Landeshauptmann. Ihr Verein
"Flüchtlingsprojekt Ute Bock" wünscht sich vor allem einen menschlicheren Umgang mit Flüchtlingen.
Dazu muss auch die Politik ihren Beitrag leisten. Laut Frau Bock darf es nicht sein, dass eine Gemeindeverwaltung
verbietet Flüchtlingen unentgeltlich eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen, wie es erst unlängst
in Niederösterreich passiert ist.
Ein weiteres wichtiges Anliegen ist ihr, dass AsylwerberInnen endlich Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten, so wie
in anderen EU-Ländern. In ihrem Flüchtlingsheim in der Zohmanngasse 28 erzählt sie, leben über
70 junge Männer, die den ganzen Tag - und das in vielen Fällen schon seit Jahren - nichts zu tun haben.
"Dann muss man sich nicht wundern, wenn sie auf dumme Gedanken kommen". LH Pröll merkt dazu an,
dass man sich kaum vorstellen kann, was jahrelange Untätigkeit mit der Psyche eines Menschen anstellt.
Bei ihrem größten Anliegen, der Errichtung einer Notschlafstelle in der Nähe ihres Flüchtlingsheimes,
damit sie "auch dort nach dem Rechten schauen kann", sichert ihr Erwin Pröll seine volle Unterstützung
zu. Er verspricht Frau Bock, sich bei seinen Wiener KollegInnen für ihr Projekt einzusetzen.
Zum Abschluss ihres sehr freundschaftlichen und konstruktiven Gesprächs überreicht Frau Bock LH Pröll
ein "Bockig" T-Shirt und den neuen Info-Folder des Vereins, den man auch online anfordern kann.
Seit mehr als 20 Jahren hilft Ute Bock obdachlosen Flüchtlingen. Über 1000 bekamen ein Dach über
dem Kopf. In 130 Wohnungen und Zimmern wohnen zurzeit rund 270 obdachlose Asylwerber. Mindestens 250 Ehrenamtliche
engagieren mit 7000 Stunden pro Jahr. 900 Flüchtlinge haben bereits an unserem Bildungsprojekt teilgenommen.
300 besuchen zurzeit unsere Deutsch- und Alphabetisierungskurse.
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